Verlag: Droemer Knaur Verlag
Broschierte Ausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Regionalkrimi
ISBN: 978-3-426-65252-7
Erscheinungsdatum: 02. November 2011
Preis: 14,99 €
Eine perfekte Familie
Um ein illegales Autorennen zu vertuschen, tarnt Polizeiobermeister
Kreuthner dies schnell als eine Verkehrskontrolle. Schließlich hätte er bei
einem riskanten Überholmanöver beinahe seinen Chef, Kommissar Wallner, von der
Straße gefegt. Bei der anschließenden Fahrzeugkontrolle entdecken Kreuthner und
Wallner im Transporter von Kreuthners Spezi Raubert eine Frauenleiche im
Innenraum. Obwohl Wallner eigentlich über Ostern mit Freundin Vera verreisen
wollte, lässt er es sich doch nicht nehmen, an dem Fall mit zu ermitteln.
Schnell stellen die Kommissare eine Verbindung der Toten zu einer bekannten Schauspielerfamilie
fest. Deren Tochter wurde einige Monate zuvor ermordet, der mutmaßliche Täter
ist längst verurteilt. Doch es scheint Verbindungen zu geben.
Andreas Föhr erzählt in seinem mittlerweile 3. Krimi rund um seine
Kultpolizisten Wallner und Kreuthner die Story aus zwei Perspektiven. Zum einen
ist man bei den aktuellen Ermittlungen der Toten im Lieferwagen dabei, zum
anderen kehrt der Autor immer wieder zu Weihnachten des vergangenen Jahres
zurück und erzählt so nach und nach die Geschichte rund um den Tod von Leni,
der Tochter der Schauspielerfamilie. Und dadurch ist schnell klar, dass diese
beiden Fälle in einem engen Zusammenhang stehen müssen.
Diese beiden Handlungsstränge hat der Autor geschickt gelegt, sodass
die Spannung wie auch die Neugier ständig auf einem hohen Niveau liegen. Hinzu
kommt, dass die Geschichte von Anfang an ziemlich undurchsichtig ist, somit
durch nicht vorhersehbare Wendungen überrascht und man sich eigentlich bis zum
Ende nicht sicher sein kann, wie nun alles abgelaufen ist, welches Motiv hinter
dem Mord steht, geschweige denn, wer der Täter ist. Und der flüssige, witzige
und überaus fesselnde Schreibstil von Andreas Föhr sorgt wieder einmal dafür,
dass man sich von Anfang bis Ende hervorragend unterhalten fühlt.
Tja, und dann ist natürlich da noch Polizeiobermeister Kreuthner! Seine
unkonventionellen Ermittlungsmethoden, die man auch nicht immer gerade
gesetzeskonform nennen kann, sind wieder herrlich humoristisch angelegt, und
dass ganze noch versehen im tiefsten bayerischen Dialekt. Aber auch Wallners
Großvater Manfred sorgt im Verlauf des Krimis für einige Schmunzler, denn der
rüstige alte Herr agiert wieder einmal äußerst verschmitzt.
So sind wieder alle Mitwirkenden wunderbar detailreich beschrieben und
stellenweise so angelegt, dass man über ihre wahren Beweggründe lange rätselt.
Und auch dem Privatleben von Clemens Wallner und seiner Freundin Vera räumt der
Autor wieder genug Raum ein, wobei dies jedoch immer wohldosiert ist, sehr gut in die Story hineinpasst und durchweg
unterhaltsam ist.
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