Leseempfehlungen

Mittwoch, 31. August 2011

{Statistik} Lesestatistik August 2011

Hallo Ihr Lieben,

hier mal wieder zum Ende des Monats meine Lesestatistik für August 2011. Da wir diesen Monat Urlaub hatten, einiges an unserem Häuschen gewerkelt und natürlich auch viel unternommen haben, ist meine Leseliste im August erwartungsgemäß etwas kürzer. Es sind aber dennoch doch mehr Bücher geworden, als ich ursprünglich dachte.

Und hier folgt die Statistik:

8 Rezensionsexemplare von Verlagen erhalten:
  • Erntemord von Heather Graham
  • Das Liliengrab von Valentina Berger
  • Asylon von Thomas Elbel
  • Der wahrhaftige Volkskontrolleur von Andej Kurkow
  • Jägermond von Andrea Schacht
  • Der Albtraum von Erica Spindler
  • Tales of Partholon 2 - Verbannt von P.C. Cast
  • Zwischen zwei Nächten von Edith Kneifl
1 Rezensionsexemplar von vorablesen.de erhalten:
  • Cut von Amanda Kyle Williams
2 Bücher gekauft:
  • Die Entscheidung der Hebamme von Sabine Ebert
  • Der Stalker von Tania Carver
2 Bücher vom SuB habe ich gelesen:
  • Der Übergang von Justin Cronin 
  • Der Stalker von Tania Carver

Und diesen Monat war mein Highlight:

Der Übergang von Justin Cronin


Ich wünsche Euch noch eine schöne Restwoche!
Liebe Grüße
Isabel

{Leseeindruck} Dead Beautiful - Deine Seele in mir von Yvonne Woon

Verlag: dtv-Verlag
Übersetzer: Nina Frey

Hardcover-Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-423-76038-6

Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 16,95 €


Rätselhafter Todesfall

Renée findet eines Abends durch Zufall ihre Eltern tot im Wald, lauter Geldstücke um die beiden Leichen verteilt. Am Tag der Beerdigung zieht ihr herrischer Großvater bei der 16-jährigen ein, der fortan ihr gesetzlicher Vormund ist. Renée hat ihn das letzte Mal mit sieben Jahren gesehen und hat große Probleme, sich an seine stringenten Regeln zu halten. Zudem kommt noch hinzu, dass er Renée auf das Gottfried-Institut nach Maine schicken will. Renée ist entsetzt darüber, dass sie auch noch aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden soll. Doch ihr Großvater hat überzeugende Argumente und auch ihr sind die Todesumstände ihrer Eltern mehr als merkwürdig vorgekommen.

Schon nach wenigen Seiten taucht man in die Geschichte von Renée ein. Mit ein Grund mag sein, dass die Autorin bei der Erzählweise die Ich-Form gewählt hat und man hierdurch sehr schnell einen Bezug zu Renée erhält und somit natürlich auch schon einiges über sie erfährt. Dadurch kann man auch wunderbar ihren Zorn auf ihren so konservativen, strengen Großvater nachvollziehen, der sie ständig gängelt, ihr Regeln aufzwingt und ihr Leben komplett umzukrempeln versucht.

Hinzu kommt aber auch, dass sich die Story von Anfang an sehr mysteriös und rätselhaft gestaltet. Bedingt ist dies durch die mehr als seltsamen Todesumstände von Renées Eltern. Aber auch der Prolog, der ebenfalls von Renée erzählt wird, wirft eine Menge Fragen auf und macht neugierig. Und noch ein Plus ist der Schreibstil von Yvonne Woon, der äußerst fesselnd, bildhaft und flüssig daherkommt. Dies alles zusammengenommen verspricht ein spannendes und mysteriöses Buch zu werden.

Hier  findet Ihr die Leseprobe.

Dienstag, 30. August 2011

{Leseeindruck} Nichts als Erlösung - Judith Kriegers 5. Fall von Gisa Klönne

Verlag: Ullstein Verlag
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 9783550087776

Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2011
Preis: 19,99 €


Von einem Albtraum in den nächsten

Eine Person nimmt Abschied von ihrem Zuhause, zu dem sie nicht mehr zurückkehren möchte. Eric Sievert sucht im Wald nahe Biblis nach keltischen und römischen Funden, um diese zu Geld zu machen. Kommissarin Judith Krieger weckt ein Albtraum. Um den düsteren Erinnerungen zu entfliehen, geht sie mitten in der Nacht joggen. Mitten in der Altstadt von Köln hört sie Hilfeschreie.

Auf den wenigen Seiten der Leseprobe stellt Gisa Klönne ihren Lesern schon einige Mitwirkenden vor und dies bereits mit einer Intensität, dass man fast augenblicklich eine Vorstellung von ihnen erhält. Ihr Schreibstil ist eher ruhig angelegt, jedoch durchaus schon fesselnd. Und da die unterschiedlichen Handlungsstränge scheinbar absolut nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, dies natürlich aber nicht der Fall ist, ist das Interesse in jedem Fall geweckt.

Fazit: Die Leseprobe verspricht eine komplexe und durchaus spannende Story mit gut herausgearbeiteten Charakteren und einer sympathischen Protagonistin.

Hier geht es zur Leseprobe.

{Leseeindruck} Die Gebeine von Avalon von Phil Rickman

Verlag: Rowohlt Polaris Verlag
Übersetzer: Alexandra Hinrichsen

Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-86252-001-5

Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 15,95 €


Ein Akt der Böswilligkeit

Dr. John Dee, Astrologe und Berater von Elisabeth I.,  erzählt selbst rückblickend die Geschichte. Alles begann mit einer Wachsfigur, die eines Tages mitten in London auftaucht, und in einem Kindersarg zur Schau gestellt ist. Das Parlamentsmitglied Walsingham hatte Dr. Dee herbeigerufen, um sie zu begutachten, denn ganz offensichtlich stellt die Wachsfigur Königin Elisabeth I. dar. Beide debattieren ein wenig darüber, wer die Figur angefertigt haben könnte und was ihn dazu bewogen hat. Ist hier ein Komplott gegen die Königin geplant, sind dunkle Mächte gar am Werk und die Wachsfigur mit einem Fluch belastet?

Allein der Beginn der Leseprobe wirft haufenweise Fragen auf, wirkt äußerst mysteriös und rätselhaft, sodass man einfach nur gebannt weiterlesen kann. Hinzu kommt, dass Phil Rickmann durch seinen flüssigen und fesselnden Schreibstil überzeugt, der absolut der damaligen Zeit angepasst ist, ohne hierbei zu altmodisch zu wirken. Und um dem ganzen noch mehr Authensität zu geben, ist der Roman auch in der Ich-Form geschrieben, sodass man wunderbar den Gedanken von John Dee folgen kann.

Wenn man zu der leider viel zu kurzen Leseprobe die Kurzbeschreibung des Verlags zu diesem historischen Roman hinzunimmt, verspricht die Story extrem rätselhaft, spannend und auch mystisch angehaucht zu werden.


Hier geht es zur Leseprobe bei vorablesen.de

Montag, 29. August 2011

{Rezension} Asylon von Thomas Elbel

Verlag: Piper Verlag
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Dystopie
ISBN: 978-3492267922
Erscheinungsdatum: September 2011
Preis: 9,95 €

Die letzte Zuflucht der Menschen

Torn ist Masterleveller in der letzten Stadt der Erde. In Asylon herrschen einzelne Clans, die Levellers sorgen dafür, dass deren Macht im Gleichgewicht bleibt. Eines Tages findet Torn mit seinem Kollegen Scooter im Minenfeld die Leiche einer jungen Frau. Das Minenfeld wie auch die Selbstschussanlage dienen dazu, weitere hungernde Menschen aus der längst mehr als überfüllten Stadt heraus zu halten. Doch ganz offensichtlich wollte die junge Frau nicht nach Asylon hinein, sondern aus ihr fliehen. Saina, die beste Freundin der verunglückten Lynn, kommt deren Tod merkwürdig vor und sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Torn hingegen plagen ganz andere Sorgen. Angeblich hat seine hochschwangere Frau eine Frühgeburt gehabt und sich daraufhin das Leben genommen. Doch hieran mag Torn nicht recht glauben und fängt an, Fragen zu stellen. Doch dies ist in Asylon nicht gern gesehen und bald hat Torn Riesenprobleme und kommt zudem einem Geheimnis auf die Spur, dass seinen Glauben an Asylon und sein bisheriges Leben von Grund auf verändern wird.

Asylon: Die letzte Stadt der Menschheit nach der großen Klimakatastrophe. Hier herrscht die Macht des Stärkeren. Nur die Levellers halten einigermaßen das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Clans. Ein Menschenleben zählt nicht viel, ist die Stadt doch schon hoffnungslos übervölkert. Die Menschen hausen in kleinen Räumen, die stellenweise mehrere Stockwerke unter der Erde liegen, das Sonnenlicht sehen die wenigsten. Es ist ein düsteres Bild, welches Thomas Elbel von Asylon zeichnet, doch es passt perfekt zur Geschichte. Und obwohl ein Menschenleben in Asylon fast nichts zählt, verzichtet der Autor dennoch auf zu brutale und gar blutrünstige Szenen, sondern es gelingt ihm gut, einem glaubwürdig das brutale Leben in Asylon zu vermitteln, ohne hierbei zu sehr auf Details einzugehen.

Thomas Elbel wechselt seine Erzählstränge ständig zwischen Saina und Torn, wobei deren Wege sich aber auch des Öfteren kreuzen. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und enden stets an einer besonders markanten Stelle, was natürlich spannungsfördernd ist. Hinzu kommt der durchweg sehr temporeiche und flüssige Schreibstil des Autors, der seine Story anfangs schon ziemlich rätselhaft anlegt und vielschichtig weiterentwickelt. Und auch die Spannung steigert sich kontinuierlich bis zum absolut überzeugenden und schlüssigen Ende, was auch noch ein wenig Platz für die eigene Fantasie lässt.

Seine Charaktere sind unterschiedliche, teilweise sehr eigenwillige Personen. Im Vordergrund stehen natürlich Torn und Saina, er eher etwas überlegt agierend, sie mehr der impulsive Gegenpart. Besonders gefallen hat mir aber Scooter, er bringt stellenweise mit seiner flapsigen Art etwas Lockerheit in den düsteren, beklemmenden Endzeitthriller. Natürlich darf auch der „Böse“ nicht fehlen, diese Rolle hat Rygor inne, zusammen mit seinen tumben Begleitern, die sich an Dusseligkeit gegenseitig schier überbieten. Rygor dagegen kann man schon als intelligent, durchtrieben und durch und durch als bösartig bezeichnen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings an der Darstellung der Charaktere. Mag sein, dass es nur mir so ging, aber ich habe lange gebraucht, bis ich eine Vorstellung von Torn und Saina bekam. Hier hätte ich mir von Anfang an etwas mehr Tiefgang gewünscht. So ab der Mitte war dann aber der „Funke“ übergesprungen und ein Mitfiebern an ihrem Schicksal war garantiert. Allerdings fand ich es jetzt auch nicht unbedingt als störend, da die Story an sich zu jeder Zeit überzeugt.

Fazit: Ein gelungenes Debüt mit einer absolut überzeugenden, logisch aufgebauten und sehr gut erzählten Story.



Samstag, 27. August 2011

{SuB-Zuwachs} Spannende und fantastische Bücherpost

Hallo Ihr Lieben,

diese Woche kamen zwei tolle Rezensionsexemplare vom MIRA-Taschenbuchverlag bei mir an, und zwar:

Erica Spindler
Der Albtraum
ISBN: 978-3-89941-874-3
Taschenbuchausgabe, 480 Seiten
Erscheinungsdatum:
Preis: 7,95 €
Erscheinungsdatum: August 2011

Inhalt:
Ein beklemmender Psychothriller um eine verhängnisvolle Affäre, meisterhaft aufgebaut von der Top-Autorin Erica Spindler.

Schwanger und auf der Flucht vor dem gewalttätigen Mann, dessen perverse Spiele sie an den psychischen Abgrund getrieben haben, kommt die junge Julianna Starr nach New Orleans. Hier will sie Adoptiveltern für ihr Kind finden. Als ihr die Agentur die Akte von Richard und Kate Ryan vorlegt, die ein Baby adoptieren wollen, verliebt sie sich sofort in Richards Bild. Julianna fasst einen perfiden Plan: Sie sucht Richards Nähe, nimmt einen Job in seiner Kanzlei an, will seine heimlichsten Wünsche herausfinden, um seine Ehe zu zerstören und Kates Platz einzunehmen ...



P.C. Cast
Tales of Partholon 2: Verbannt
ISBN: 978-3-98841-983-4
Taschenbuchausgabe, 368 Seiten
Preis: 9,95 €
Erscheinungsdatum: September 2011

Inhalt:
Tales of Partholon: Shooting-Star P.C. Cast begeistert mit dem zweiten Teil ihrer Serie!

Shannon liebt ihr Leben in Partholon! Lächelnd bleibt sie vor dem Bach stehen, blickt auf das Wasser – und sieht mit einem Mal Orte ihrer Vergangenheit vor sich. Es ist, als würden sie nach ihr rufen … und plötzlich ist Shannon zurück in Oklahoma!

Als sie aufwacht, hört Shannon eine vertraute Stimme und blickt in das Gesicht eines Mannes, der ClanFintan zwar zum Verwechseln ähnlich sieht, sich aber als Clint Freeman vorstellt. Staunend erfährt sie, was sich im vergangenen halben Jahr ereignet – und was Rhiannon alles angerichtet hat. Und dennoch sehnt Shannon sich nur danach, nach Partholon und dem Leben als Eponas Hohepriesterin zurückzukehren! Clint bietet ihr seine Hilfe an … Doch Shannon ist nicht die Einzige, die auf magische Weise nach Oklahoma gelangt ist. Eine dunkle Macht, die Shannon nur allzu gut kennt, hat sich in diese Welt geschlichen und kennt nur ein Ziel: Shannons Tod.



Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende,
liebe Grüße
Isabel

Mittwoch, 24. August 2011

{SuB-Zuwachs} Fantastisch, tierische Bücherpost

... und noch ein Post. Als wir heute von unserem Ausflug aus Marburg zurückkamen lag ein Paket vor der Haustür mit einem neuen Rezensionsexemplar darin.

Vom Penhaligon Verlag kam vor einiger Zeit die Anfrage, ob ich das neue Buch von Andrea Schacht lesen möchte. Und als ich sah, dass es ein Fantasy-Buch ist, es dabei um Katzen geht und auch noch von Andrea Schacht ist ... ja da konnte ich natürlich nicht nein sagen ... und jetzt halt ich es hier in Händen ... riesenfreude!!!

Andrea Schacht
Jägermond - Im Reich der Katzenkönigin
Paperback, Klappenbroschur
448 Seiten
ISBN: 978-3-7645-3072-3
Erscheinungsdatum: 22. August 2011
Preis: 14,99 €

Inhalt:
Abenteuer und Magie im Reich der Katzen
Bastet Merit, die Königin des Katzenreichs Trefélin, besucht unsere Welt, um von ihrer sterbenden Menschenfreundin Gesa Abschied zu nehmen. Doch bei dem Besuch kommt es zur Katastrophe. Bastet verliert ihr magisches Ankh und ist nicht nur in unserer Welt gefangen, sondern auch im Körper einer wehrlosen Hauskatze. Ihre einzige Chance ist der Ohrring, den sie einst Gesa schenkte und der über die gleichen Fähigkeiten verfügt wie das Ankh. Aber Gesa hat den Talisman ihrer Enkelin Feli hinterlassen – und es nicht mehr geschafft, die junge Frau auf ihr Erbe vorzubereiten.

Feli ahnt nicht, was auf sie zukommt. Bis drei ziemlich unerfahrene Kater in Menschengestalt auf der Suche nach ihrer Königin unvermittelt bei ihr auftauchen. Außerdem ist Finn, der Bruder von Felis bester Freundin, ebenfalls in die Sache verwickelt. Und obendrein ist er auch noch in sie verliebt! Als ob Feli nicht schon genug eigene Probleme hätte ...


Liebe Grüße
Isabel

{Award} Ein blumiger Award

Hallo Ihr Lieben,

wieder einmal macht ein wunderschöner Award (dieses Mal namenslos) die Runde. Verliehen bekommen habe ich ihn von Esther von ... aus Esthers Buchregal und von Anka mit ihrem Blog Ankas Geblubber.

Vielen lieben Dank Euch Beiden ... ich habe mich riesig darüber gefreut.



Wie immer (oder meist) sind auch einige Regel damit vebunden und hier sind sie:

Die Regeln, die mit diesem Award verbunden sind:
1. Bedanke dich (in deinem Post + Verlink des Blogs)
2. Schreibe 7 Dinge über dich selbst!
3. Verleihe den Award (höchstens) an 15 andere Blogs
4. Informiere sie über deine Verleihung!

Numero 1 ist erledigt und hier ist Nummer 2:


  1. Ich liebe Bücher (wen wunderts ... lach)
  2. Von allen Jahreszeiten ist mir der Frühling der liebste.
  3. Momentan trinke ich bei der Hitze am liebsten Pfefferminztee mit frisch ausgepresster Zitrone
  4. Ich mag keine Süßigkeiten ... ja wirklich!
  5. Ich bin eher eine Nachteule als ein Morgenmensch.
  6. Ich hasse es zu spät zu kommen und bin meist schon 10 Minuten vor einem Termin vor Ort.
  7. Und Sport ist auch nicht unbedingt mein Ding
Den Award an 15 Blogs zu verleihen finde ich jetzt ein wenig zu viel und deswegen habe ich mich für diese 4 Blogs entschieden:

Tanja vom Lese-Leuchtturm
Martina von Martinas Buchwelten
Sabine von Büchersüchtig
Sandra von Buchzeiten

Liebe Grüße
Isabel

Dienstag, 23. August 2011

{Rezension} XY von Sandro Veronesi

Verlag: Klett Cotta Verlag
Übersetzer: Michael von Killisch-Horn
Gebundene Ausgabe: 380 Seiten
Genre: Zeitgenössischer Roman
ISBN: 978-3-608-93960-6
Erscheinungsdatum: 24. August 2011
Preis: 22,95 €

Die wunderbare Absurdität des Hierseins

Borgo San Giuda ist ein kleiner Weiler, nicht als Dorf zu bezeichnen mit seinen gerade einmal 74 Häusern und 42 Seelen. Und so läuft das Dorfleben in den italienischen Bergen auch in geordneten Bahnen. Bis an einem verschneiten Wintertag der Pferdewagen von Beppe ohne ihn, ohne Touristen und ohne Lebensmittel ankommt. Pfarrer Don Ermete und zwei andere Dorfbewohner machen sich auf die Suche nach Beppe und den Touristen und müssen schon bald eine grausame Entdeckung machen. Die herbeigerufene Polizei steht schon bald vor einem schier unlösbaren Rätsel: Bei der Obduktion werden an den 11 Leichen elf verschiedene Todesarten festgestellt: u.a. Mord, Selbstmord, Krebs, Haibiss und Ersticken. Die Staatsanwaltschaft versucht, dieses grausame Geschehen zu vertuschen und als die Bewohner von San Giuda nach und nach ein merkwürdiges Verhalten an den Tag legen, reist die Psychologin Giovanna in das Bergdorf und versucht zusammen mit Don Ermete, hinter das Geheimnis des rätselhaften Geschehens zu kommen.

Ausdrucksstark und bildhaft beginnt Sandro Veronesi seinen Roman und erzählt so anfangs erst ein wenig über das beschauliche, in geordneten Bahnen verlaufende Leben des Dorfes. Und gerade die Schilderung dieses anfangs so beschaulichen, so vorhersehbaren Lebens sorgt dafür, dass jetzt der Gänsehauteffekt einsetzt, als er urplötzlich auf das grauenhafte Geschehen umschwenkt. Die Stimmung ist plötzlich sehr geheimnisvoll, mysteriös und durch die Abgeschiedenheit des Dorfes wirkt die Story hier irgendwie auch gruselig.

Diese Szene beschreibt der Autor aus Sicht von Don Ermete, dem Dorfpfarrer, anschließend wechselt er zum Leben der Psychiaterin Giovanna. Und auch diese Szene ist äußerst verwirrend. In der Ich-Form beschreibt Sandro Veronesi die Gefühle von Giovanna als sie feststellen muss, dass eine fünfzehn Jahre alte Narbe an ihrem Finger wieder aufgebrochen ist. Als dann Giovanna aus dem Radio über das grausame Geschehen in San Giuda erfährt, sieht sie hier sofort einen Zusammenhang.

Und so wechselt die Geschichte ständig zwischen Giovanna und Don Ermete. Und man lernt so ihre Gedanken, ihre Gefühle und somit auch nach und nach etwas über ihr Leben kennen. Hierdurch stellt man schnell fest, dass Beide traumatische Erlebnisse in ihrer Vergangenheit hatten, die sie bis heute geprägt haben oder aber auch noch nicht verwunden haben. Dies alles vermittelt der Autor tiefschürfend, geheimnisvoll und anspruchsvoll, durchaus auch interessant, jedoch sehr spannungsarm.

Tja, und bald stellt man fest, dass zwar das grausame Geschehen im Wald von San Giuda der Dreh- und Angelpunkt des Romans ist, jedoch im Verlauf der Geschichte immer mehr in den Hintergrund rückt und das es sich hierbei definitiv nicht um einen Thriller handelt. Eher ist es eine Geschichte über Glaube und Vertrauen und über Schuld und Unschuld. Somit ist das Buch mehr eine Analyse über die Seelenwelt von Giovanna und Don Ermete, ihre Bewältigung mit ihrer Vergangenheit und die ständige Infragestellung ihrer Gefühle.

Keine Frage, der Sprachstil von Sandro Veronesi überzeugt von Anfang an, er sehr ausdrucksstark und durchaus anspruchsvoll. Doch die ständigen Analysen der Seelenwelt der Protagonisten ist teilweise extrem ausschweifend beschrieben und obwohl einen schon schnell klar ist, dass die Auflösung dieses seltsamen Geschehens im Wald von San Giuda keine logische Lösung haben kann und man somit lange rätselt, wie diese der Autor seinen Lesern präsentieren wird, verliert man doch recht bald die Lust am Lesen. Denn die Spannung verliert sich nach dem fulminanten Start extrem schnell und gerade die ständigen Telefonate zwischen Giovanna und ihrer Mutter haben mich irgendwann ziemlich angenervt. Ein wenig Spannung kam eigentlich für mich erst wieder zum Schluss auf, als Giovanna und Don Ermete gemeinsam in der Kirche versuchen, hinter das Geheimnis zu kommen. Aber da ist der Roman auch schon fast wieder fertig.

Fazit: Wer sich für Psychologie und Religiosität auf anspruchsvoller Ebene interessiert, liegt mit dem Roman sicherlich richtig. Wer jedoch einen Psychothriller erwartet, wird sehr enttäuscht sein.

{Rezension} Erntemord von Heather Graham

Verlag: MIRA Taschenbuchverlag
Übersetzer: Judith Heisig
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
Genre: Mystery-Thriller
ISBN: 978-3899418323
Erscheinungsdatum: August 2011
Preis: 8,95 €



Fürchte den Schnitter im Herbst

Salem an Halloween. Brad und Mary genießen den Wahnsinn der Stadt, der dort während Halloween herrscht. Bis sie sich von einem Wahrsager die Zukunft vorhersagen lassen. Beide verlassen verwirrt das Zelt, um sich anschließend auf dem nahen Friedhof umzusehen. Von einer Minute auf die andere verschwindet Mary spurlos, selbst die herbeigerufene Polizei findet keine Spur von ihr. Der ehemalige Polizeitaucher und heutige Privatdetektiv Jeremy Flynn, reist zusammen mit Rowenna Cavanaugh nach Salem, um seinen ehemaligen Partner und Freund bei der Suche zu unterstützen. Rowenna, eine Expertin für Okkultismus,  ist in Salem zu Hause und durch Zufall findet sie im nahegelegenen Maisfeld ihres Hauses schon kurze Zeit später die Leiche einer Frau, hergerichtet wie eine Vogelscheuche. Während Jeremy die Polizei und seinen Freund bei der Suche nach Mary hilft, fängt Rowenna an, sich mit der Geschichte von Salem zu beschäftigen. Sie ist davon überzeugt, dass die Lösung ob des Verschwindens von Mary wie auch der Mord an der jungen Frau in der Vergangenheit zu finden ist.

Im zweiten Teil der Brothers-Flynn-Trilogie liegt das Augenmerk des Mystery-Thrillers dieses Mal auf dem mittleren Bruder Jeremy. Während sein ältester Bruder Aidan wie auch seine Frau Kendall an Übersinnliches glauben, ist Jeremy zu sehr Realist, um dies alles ernst nehmen zu können. So steht er auch anfangs sehr skeptisch den Argumentationen der Okkultexpertin Rowenna gegenüber, kann sich aber auch nicht deren Anziehungskraft erwehren. Was natürlich mit der Zeit auf Gegenseitigkeit beruht und sich so zusätzlich auch wieder eine Liebesgeschichte entwickelt. Allerdings legt Heather Graham auch dieses Mal mehr den Focus auf die eigentliche Geschichte und die Beziehung von Rowenna und Jeremy ist eine gelungene Ergänzung zu diesem spannenden Thriller.

Wie schon bei „Ahnentanz“ gelingt es der Autorin recht schnell, eine unheimliche, rätselhafte Stimmung aufzubauen, die sich durch den kompletten Thriller zieht. Bedingt ist dies auch durch die Vergangenheit von Salem, welche die Autorin einem so nach und nach näher bringt mit seiner Hexenverfolgung und der Sage um den Schnitter.

Die Autorin steigt dieses Mal sofort in die Story ein und beginnt mit dem rätselhaften Verschwinden von Mary. So ist die Spannung von Anfang an sehr hoch, die zwar kurz etwas abfällt, als Heather Graham einem erst einmal Rowenna wie auch Jeremy ein wenig vorstellt, aber dann zieht sie wieder extrem an und
hält sich dann mühelos bis zum Schluss. Hinzu kommt auch, dass die Erzählstränge ständig wechseln und natürlich genau an einer markanten oder spannenden Stelle enden, was der Spannung auch zugutekommt.

Ihre Charaktere, allen voran Rowenna und Jeremy, sind wunderbar detailreich und lebendig beschrieben, sodass sie fast sofort Konturen annehmen und man problemlos eine Vorstellung von ihnen bekommt. Allerdings legt Heather Graham auch immer mal wieder kleine Hinweise oder Spuren aus, die einem seine Meinung bei den verschiedenen Personen  revidieren lässt, sodass man sich bis zum Schluss einfach nicht sicher sein kann, wer denn nun der Mörder ist.

Fazit: Auch der 2. Teil der Trilogie ist wieder ein spannender Thriller mit einem ordentlichen Touch ins Übersinnlichen, einer spannenden und fesselnd erzählten Story und liebenswert gezeichneten Protagonisten.