Taschenbuchausgabe: 392 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 978-3-941404-29-8
Erscheinungsdatum: 30. November 2010
Preis: 13,90 €
Faoláns Geschichte geht weiter
Zusammen mit seinem Freund Konrad wird der Novize Faolán in das streng
geführte Columbankloster im Schwarzwald verbannt. Faolán ist verzweifelt: Er
weiß nicht wie es seiner großen Liebe Svea geht und mit dem Leben in der
Verbannung kommt er kaum zurecht. So beschließen Konrad und Faolán schnell, aus
dem Kloster zu fliehen und zurück nach Neustadt zu gehen. Doch die beiden
Novizen unterliegen einer strengen Überwachung durch den hinterhältigen Abt und eine Flucht
scheint unmöglich.
Währenddessen hat Edelherr Brandolf die Suche nach dem verschollenen
Grafensohn Rogar nicht aufgegeben, doch alle bisher eingeschlagenen Wege führen
ins Nichts. Eines Tages rettet Brandolf eher durch Zufall zwei ziemlich
verwahrlosten Pilgern das Leben, deren Identität eine Menge Fragen aufwirft.
Doch auch Graf Rurik und dessen Sohn Drogo wie auch der intrigante Prior Walram
haben die Suche nach Rogar noch lange nicht aufgegeben, allerdings wollen diese
den Tod des Grafensohns.
Mit dem 2. Teil seiner auf 6 Bände angelegten Eiswolf-Saga führt Holger
Weinbach anfangs einige neue Protagonisten ein. Hierbei handelt es sich um die
Nordmänner aus Briga (Schweden), deren Heiliger Mann das Kommen eines Wolfes
ankündigt. Doch schon gleich nach dem Prolog trifft man wieder auf Altbekannte
und fühlt sich auch gleich wieder wohl in der Story.
Gewohnt spannend und kurzweilig erzählt Holger Weinbach die Geschichte
von Faolán, dem verschollenen Sohn von Graf Falondar weiter, die in diesem Band
mit dem Jahr 960 beginnt. Der Autor wechselt recht gleichmäßig zwischen den einzelnen
Erzählsträngen und so erfährt man, wie Svea mit dem plötzlichen Verschwinden
von Faolán umgeht, welche Pläne Graf Rurik und dessen Sohn Drogo schmieden und
wie die Suche nach Rogar für Edelherr Brandolf verläuft. Die Nordmänner aus
Briga nehmen noch nicht viel Platz in der Geschichte ein, ich gehe aber mal
davon aus, dass sich dies im Verlauf der Saga ändern wird. Der Schwerpunkt des
Romans liegt jedoch eindeutig bei Faolán und Konrad.
Mühelos gelingt es der Autor
wieder, einem das Leben im Mittelalter näher zu bringen und man merkt deutlich,
dass sich Holger Weinbach in diesem Zeitalter bestens auskennt. So wirken seine
Beschreibungen über das Leben in Kloster wie auch das Burgleben durchweg
überzeugend und authentisch. Hinzu kommt auch noch der flüssige, fesselnde und
dem Mittealter angepasster Schreibstil, der die Geschichte absolut rund wirken
lässt.
Einziges kleines Manko waren für mich jedoch die Charaktere. Gerade
Faolán war mir etwas blass beschrieben und so einen richtigen Bezug konnte ich
jetzt nicht zu dem intelligenten, oft etwas ungestüm handelten Jungen bekommen.
Allerdings ist seine Figur ja auch auf 6 Bände angelegt und so hat er noch ein
wenig Zeit sich entsprechend zu entwickeln. Ansonsten überzeugt die Geschichte wirklich
von der ersten Seite an und bietet durchweg sehr kurzweilige und spannende
Unterhaltung.
Im April 2012 soll übrigens der dritte Teil der Eiswolf-Saga
erscheinen.
Fazit: Ein gelungener 2. Teil, der mühelos an den ersten Band anknüpft und der wieder einmal mit einer spannenden, kurzweiligen und hervorragend recherchierten Story aufwarten kann.
Der Autor:
Holger Weinbach, 1971 im
baden-württembergischen Buchen geboren, absolvierte in den 90er Jahren
ein Architekturstudium in Karlsruhe. Mit Frau und zwei Kindern lebt er
in seiner Wahlheimat Freiburg. Um seiner Leidenschaft, dem Schreiben,
mehr Zeit widmen zu können, hat er sich 2009 als Autor und Architekt
selbstständig gemacht. Seit vielen Jahren bewegt er sich privat in der
Mittelalterszene und recherchiert für seine historischen Romane nicht
nur mittels einschlägiger Fachliteratur, sondern mit Vorliebe an
Originalschauplätzen sowohl in Deutschland als auch in Skandinavien.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen