Übersetzer: Karlheinz Dürr
Taschenbuchausgabe: 480 Seiten
Genre: Fantasy / Englischer Krimi
ISBN: 978-3-423-21341-7
Erscheinungsdatum: 01. Januar 2012
Preis: 9,95 €
Peter Grant – Polizist und Zauberlehrling
Eines Abends wird Constabler Peter Grant und seine Kollegin
Lesley zu einem Tatort gerufen, ein Mann wurde am Covent Garden enthauptet. Zur
Sicherung des Tatorts abgestellt, entdeckt Peter durch Zufall einen Mann, der
sich als Zeuge entpuppt. Allerdings hat dies Ganze ein Problem: Der Zeuge ist
ein Geist. Doch wie hat Peter in der Ausbildung gelernt: Erst einmal den Namen
des Zeugen und seinen Bericht notieren, dann sich darüber Gedanken machen, ob
es jetzt wirklich Geister gibt. Schon ein paar Tage später entscheidet sich
Peters weiterer Berufsweg bei der Metropoliten Police und er sieht sich schon
hinter einem Schreibtisch einen Berg Papierkram bewältigen als Inspector
Nightingale Interesse an ihm zeigt und ehe es sich Peter versieht, ist der er
der erste Zauberlehrling der Londoner Polizei seit 50 Jahren.
Der eigentliche Fall des enthaupteten Mannes rückt erst
einmal ein wenig in den Hintergrund, wobei dieser Fall die eigentliche Geschichte
des Fantasykrimis ist und sich noch äußerst komplex entwickelt. Zuerst jedoch lernt
Peter, wie man in London Vampire beseitigt, ein Wehrlicht zaubert,
explodierenden Äpfeln ausweicht und durchleidet so manche Lateinstunde. Und
dann ist da ja noch der Revierstreit zwischen Mama Themse und Vater Themse, bei
dem Peter vermitteln soll. Ja, richtig gelesen, Wassergötter gibt es wirklich
und diese Gottheiten haben auch noch Töchter und Söhne. Und an einer Tochter hat
Peter bald mehr Interesse als es Mama Themse lieb ist und Ärger ist hier
vorprogrammiert.
Zauberlehrling Peter erzählt seine Geschichte selbst und so
ist auch der Sprachstil modern, manchmal etwas flapsig und durchsetzt mit einem
herrlich schrägen und oft auch bissigen Humor. Peter hat sich zwischenzeitlich
auch damit abgefunden, dass er von seinem Meister Nightingale nicht alle Fragen
sofort beantwortet bekommt und so nimmt er es einfach hin, dass Gottheiten,
Vampire, Wiedergänger und Geister in London leben. Zumal es auch für die
Führungsriege bei der Metropoliten Police dies etwas völlig normales zu sein
scheint. Und so ist man als Leser bald
gar nicht mehr verwundert, als man feststellt, dass das Hausmädchen Molly eine
Vorliebe für rohes Fleisch hat und auch sonst ziemlich skurril in ihrem
Auftreten ist.
Ben Aaronovitch hat mit seinem Debütroman einen zumeist spannenden,
herrlich skurrilen, fantasievollen und fesselnden Fantasykrimi geschrieben, der
einfach von der ersten Seite an bestens unterhält. Absolut gelungen finde ich
auch die Ortswahl für diesen Krimi, denn wo passen Geister und Gespenster besser
hin als in das geschichtsträchtige Flair von London mit seinen nebligen und
verregneten Wetter. Dies alles verleiht dem Krimi eine atmosphärische Dichte,
die perfekt zur Stimmung des Buches passt.
Die Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle
facettenreich beschrieben und überraschen oftmals in ihrem Verhalten. Irgendwie
hat jeder so seine kleinen bis großen Macken und wirkt nur auf den ersten Blick
normal. Gerade der nüchtern denkende, manchmal etwas in Gedanken versunkene und
mit einem guten Schuss herrlich trockenem Humor ausgestattete Peter ist einem
sofort sympathisch. Seine Mutter ist eine Afrikanerin aus Sierra Leona und sein
Vater ein drogenabhängiger Jazzmusiker. Mit diesen Voraussetzungen konnte Peter
ja nur Polizist werden. Besonders gefallen hat mir allerdings das Hausmädchen
Molly. Sie wirkt äußerst geheimnisvoll, verschroben und da im Juli 2012 bereits
der nächste Band (Schwarzer Mond über Soho) veröffentlicht wird, hoffe ich sehr, dass ihre Rolle noch ein
wenig ausgebaut wird.
Fazit: Ein komplex angelegter und voll Fantasie versehener
spannender Krimi, der durch seinen überaus sympathischen Protagonisten und einem wunderbaren Humor überzeugt.
Ben Aaronovitch wurde in London geboren und lebt auch heute noch dort. Arbeitet als Buchhändler, wenn er gerade keine Romane oder Fernsehdrehbücher schreibt (er hat u. a. Drehbücher zu der englischen Kult-TV-Serie ›Doctor Who‹ verfasst).
Hallo Isabel,
AntwortenLöschendeine Rezi klingt ganz interessant. Hilfe, ich glaube, meine Liste der Bücher, die ich unbedingt lesen möchte, ist um ein Exemplar länger geworden ..
Ich wünsche dir alles Gute, Gesundheit, Glück, Erfolg u. Zufriedenheit, sowie ganz viele schöne Lesestunden!
Viele Grüße
Biggi