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Mittwoch, 13. Juni 2012

{Rezension} Todestanz von Margie Orford


Verlag: Blanvalet-Verlag
Paperbackausgabe: 416 Seiten
ISBN: 978-3-7645-0375-8
Genre: Thriller International / Südafrika
Erscheinungsdatum: 30. August 2010
Preis: 12,99 € 



Daddys Mädchen

Eine Ballettaufführung wird der kleinen Yasmin Faizal zum Verhängnis. Nämlich deswegen ist ihre Ballettstunde früher zu Ende und die 6-jährige hatte vergessen, ihre Eltern darüber zu informieren. Als ihre Mutter sie abholen will, ist Yasmin spurlos verschwunden. Sofort verdächtigt Shaiza ihren Mann Riedwaan Faizal, die Kleine entführt zu haben, es wäre schließlich nicht das erste Mal. Doch der Elite-Polizist ist unschuldig, allerdings glauben das auch seine Vorgesetzten nicht und so muss er nicht nur seine Unschuld beweisen, sondern auch noch seine Tochter alleine in Kapstadt suchen. Ihm bleiben nur 72 Stunden, um Yasmin zu retten. Hierbei erhält er tatkräftige Unterstützung von der Profilerin Dr. Clare Hart.




Wie auch im 1. Teil schon legt die Autorin auch im vorliegenden Thriller rund um die Profilerin Dr. Clare Hart  das gefährliche Leben von Mädchen und jungen Frauen am Tafelberg in den Focus. So steigt sie auch sofort in die Geschichte ein und man verfolgt die rätselhafte Entführung der kleinen Yasmin, wie auch den Kampf von Riedwaan Faizal gegen den Justizapparat, um seine Tochter zu suchen. Dr. Clare Hart unterstützt ihn tatkräftig und selbstlos durch ihre Kontakte und so ermitteln beide getrennt voneinander, immer in der Hoffnung, Yasmin noch lebend zu finden.

Die Story ist auch dieses Mal wieder komplex angelegt und zumeist fesselnd erzählt. Anfangs wirkt sie jedoch ein wenig hölzern und man benötigt etwas, um in die Geschichte hineinzufinden, doch bald wirkt der Schreibstil von Margie Orford flüssig, sehr eindringlich, direkt und stellenweise auch ziemlich brutal, was aber einfach der brutalen Gewalt in Kapstadt geschuldet ist. Und hier verschönt die Autorin wirklich nichts und man wird oft das Gefühl nicht los, dass die Arbeit der Polizisten, wenn sie denn nicht korrupt sind, wie ein Kampf gegen Windmühlen anmutet. Kaum ist ein Gangster gefasst, tauchen im nächsten Augenblick drei Neue auf, um dessen Platz einzunehmen. Und so zeichnet die Autorin wieder ein sehr realistisches Bild von Kapstadt weitab von tollen Urlaubsprospekten.

Im Verlauf  wird die Geschichte immer vielschichtiger, neben den Handlungssträngen von Clare und Riedwaan, erhält man auch einen Einblick in das kaltblütige, brutale Leben der Gangster und Clans, für die ein Menschenleben wahrlich nichts zählt und Probleme generell mit der Waffe gelöst werden. Ab und an tauchen auch kleine Sequenzen von Yasmin auf und so weiß man sehr früh, dass die 6-jährige noch lebt, allerdings nicht, wie lange noch.

Die Charaktere sind wieder sauber herausgearbeitet und agieren zumeist authentisch. Da Margie Orford kaum auf das Privatleben ihrer beiden Protagonisten eingeht, kann man den Thriller auch problemlos lesen, wenn man die ersten beiden Bände nicht kennen sollte.

Fazit: Ein spannend angelegter Thriller mit einer komplexen Story und klar gezeichneten Charakteren, der schonungslos und offen die brutale, gewalttätige Seite von Kapstadt zeigt. 

Die Autorin:
Margie Orford, als Tochter südafrikanischer Eltern in London geboren, zog im Alter von sechs Jahren nach Namibia, wo ihre Eltern im Estosha National Park Löwen erforschten. Margie wuchs in Windhoek auf und studierte in Südafrika. Auf dem Höhepunkt der Apartheid wurde sie als Redakteurin der kritischen Studentenzeitung "Varsity" verhaftet und ein Jahr lang inhaftiert. Ihre Abschlussarbeiten in Philosophie und Englischer Literaturgeschichte schrieb sie im Hochsicherheitstrakt des Gefängnisses. Wieder auf freiem Fuß, wollte sie die Welt sehen und reiste per Anhalter von der iranisch-türkischen Grenze bis nach Amsterdam. Zurück in Südafrika studierte sie bei dem Literaturnobelpreisträger J.M. Coetzee. Sie verbrachte zwei Jahre in England und kehrte nach der Geburt ihrer ersten Tochter in das inzwischen befreite Namibia zurück. Dort arbeitete sie als Publizistin, Journalistin und Filmemacherin. Neben ihren preisgekrönten Zeitungsartikeln und Reportagen veröffentlichte sie Sachbücher und ein großes wissenschaftliches Werk über weibliches Schreiben in Namibia. "Blutsbräute" ist ihr erster Roman, der Presse und Publikum im südlichen Afrika im Sturm eroberte. Die Idee zu ihm kam ihr, als sie für eine Reportage über Frauen- und Kinderhandel in Kapstadt recherchierte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Töchtern in Kapstadt. 

2 Kommentare:

  1. Wie schön, ein Buchblog :) Ich liebe solche Blogs, da lasse ich mich immer inspirieren, was ich als Nächstes lesen möchte.
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  2. Hallo Ti,

    herzlich Willkommen, ich wünsche Dir ganz viel Spaß beim Stöbern.

    LG Isabel

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