Verlag: KiWi-Verlag
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
ISBN: 978-3-462-04412-6
Genre: Krimi deutsche Nachbarländer / Luxemburg
Genre: Krimi deutsche Nachbarländer / Luxemburg
Erscheinungsdatum: 19. April 2012
Preis: 8,99 €
Xavier Kieffer ermittelt wieder
Dank seiner Freundin, einer berühmten Gastrokritikerin,
erhält der Luxemburger Koch Xavier Kieffer eine Einladung zu einem
außergewöhnlichen Dinner. Der japanische Sushi-Starkoch Mifune kredenzt dem Pariser
Bürgermeister und seinen illustren Gästen ein ausgefallenes Sushi-Menue. Doch
kurz nach der Vorspeise fällt Mifune tot um, die Diagnose lautet: Unfall durch
Vergiftung. Doch Kieffer mag hieran nicht recht glauben, wie auch der Pariser
Bürgermeister und so beauftragt dieser den Luxemburger Koch, seine eigenen Ermittlungen
anzustellen. Und schnell kommt Kieffer einigen Ungereimtheiten auf die Spur und muss schon bald feststellen, dass für
Manche ein Fisch wertvoller sein kann als ein Menschenleben.
Tom Hillenbrand ist mit seinem zweiten Fall für Xavier
Kieffer wahrlich wieder ein kulinarischer Krimi gelungen, der seinen Lesern einen kleinen
Einblick in die erlesene französische wie luxemburgische Küche gibt, wie auch in
die hohe Kunst der Sushi-Zubereitung. Für Sushi wird vorwiegend Thunfisch
benötigt und Sushi-Köche, die etwas auf sich halten, verwenden ausschließlich
Blauflossenthunfisch. Früher war diese Thunfischart eine Delikatesse, heute ist
der Thun dank dem Sushi-Boom zu einer Massenware degradiert.
Da der Bedarf nach Blauflossenthun heutzutage verständlicherweise
sehr hoch ist, sind die Meere so gut wie leer gefischt und die Preise für diesen
Fisch erreichen mittlerweile astronomische Höhen, so werden auf dem Tokioter
Fischmarkt Tsukiji durchaus schon einmal 120.000 € für einen Blauflossenthunfisch
bezahlt. Eine Alternative wären sogenannte Tunfischranches, in denen versucht
wird, Thunfische zu züchten und zu mästen. Doch dies gestaltet sich äußerst
schwierig, da der Thunfisch Ansprüche stellt, die sich nur schwer realisieren
lassen.
Und dieses stellenweise natürlich auch illegale Geschäft mit
dem Blauflossenthunfisch ist das Thema dieses interessanten und überaus
informativen Krimis. Einnehmend und flüssig erzählt Tom Hillenbrand den zweiten
Fall von Xavier Kieffer, der nicht nur in den Kreisen der Gastronomie
ermittelt. Hierbei lässt der Autor sehr viel Lokalkolorit rund um
Luxemburg-Stadt und dem Großherzogtum an sich mit einfließen.
So wirkt der Krimi durchweg atmosphärisch dicht umgesetzt
und man bekommt Lust, einmal nach Luxemburg zu reisen, so anschaulich und
bildhaft beschreibt der Autor die Stadt. Allerdings nehmen die stellenweise doch
recht ausführlichen Beschreibungen immer wieder etwas die Spannung aus dem
Krimi. Man merkt auch sehr schnell, dass sich Tom Hillenbrand nicht nur in der
gehobenen Gastronomie bestens auskennt, sondern auch das Thema Überfischung und
das Aussterben des Blauflossenthunfischs sowie die Sushi-Zubereitung und dessen
Umfeld bestens recherchiert hat.
So entwickelt sich Krimi von Anfang an sehr komplex und der Autor
schickt seinen Protagonisten nicht nur quer durch Luxemburg, sondern auch nach
Paris und auf Sizilien. Die Story entwickelt ihre Spannung eher langsam und
gemächlich, zieht jedoch zum Ende hin sehr an und überrascht immer wieder mit
unvorhersehbaren Wendungen.
Seine Charaktere, allen voran natürlich Xavier Kieffer, sind
sauber herausgearbeitet, haben Ecken und Kanten und wirken in ihrem Verhalten
absolut realistisch. Obwohl Tom Hillenbrand auch dem Privatleben von Kieffer
viel Raum lässt, kann man den 2. Band problemlos lesen ohne den 1. Teil zu
kennen.
Fazit: Ein wahrlich kulinarischer Krimi, der ein brisantes
Umweltthema unterhaltsam und informativ vermittelt, der facettenreiche
Charaktere vorweisen kann, sich allerdings stellenweise etwas zu sehr im Detail
verliert.
Der Autor:
Tom Hillenbrand, geboren 1972, studierte
Europapolitik, volontierte an der Holtzbrinck-Journalistenschule und war
Ressortleiter bei Spiegel Online. Der begeisterte Hobbykoch und Foodie
verliebte sich während eines mehrmonatigen Luxemburger EU-Praktikums in
das Großherzogtum. Sein erster Roman (»Teufelsfrucht«) stand monatelang
auf Platz eins der Bestsellerliste in Luxemburg. Tom Hillenbrand lebt in
München.
Ein herzliches Dankeschön geht an den KiWi-Verlag und an Blog dein Buch für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Den kulinarischen Krimi von Tom Hillenbrand kann man hier kaufen!
Hallo Isabel,
AntwortenLöschentolle Rezension. Ich les es auch gerade (habs auch von Blogg dein Buch) und werde wohl mit dir einer Meinung sein. Besonders bei "...stellenweise etwas zu sehr im Detail verliert." kann ich zustimmen. :)
Grüße, Petra
Hallo Petra,
AntwortenLöschenwünsche Dir weiterhin noch viel Spaß mit dem Buch und ich bin schon auf Deine Rezi gespannt.
LG Isabel