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Montag, 7. Juli 2014

{Rezension} In der Schwebe von Tess Gerritsen

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzer: Andreas Jäger
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-442-35337-8
Erscheinungsdatum: 01. April 2001
Preis: 9,99 €




„… Houston, wir haben ein Problem …“

Emma Watson, eine Medizinwissenschaftlerin, bereitet sich mit ihrem Team auf einen Flug zur Weltraumstation ISS vor. Doch zu dem geplanten Flug kommt es nicht, denn ein Wissenschaftler muss aus privaten Gründen dringend zur Erde zurückkehren und Emma soll seinen Platz einnehmen. Kaum auf der ISS angekommen, ist auch schon Emmas medizinisches Können gefragt, der Japaner Kenichi ist schwer erkrankt. Emma muss entscheiden, ob eine Evakuierung eingeleitet werden muss. Derweil breiten sich auf der ISS unbemerkt hochansteckende Mikroben aus. 

 

Tess Gerritsen beginnt ihren zumeist hochspannenden Thriller mit einem rätselhaften Prolog, dessen Bedeutung einem erst im Verlauf des Romans bewusst wird. Nach diesem eindringlichen wie beklemmenden Einstieg wechselt die Autorin zu ihrer Protagonistin Emma, die sich mitten in den Vorbereitungen für ihre ISS-Mission befindet. Beruflich eigentlich schon mehr als genug Stress, muss sich Emma auch noch mit der bevorstehenden Scheidung von Noch-Ehemann Jack auseinandersetzen. Dieser, ein ehemaliger Weltraumwissenschaftler, arbeitet mittlerweile im hiesigen Krankenhaus als Arzt.

Ohne großes Vorgeplänkel steigt Tess Gerritsen sehr zügig in die Story ein und schnell ist auch bei „In der Schwebe“ klar, dass man es wieder einmal mit einem ausgefeilten, vielschichtigen Medizinthriller zu tun hat, in dem Tess Gerritsen ihr medizinisches Fachwissen verständlich vermittelt. Der Unterschied ist nur dieses Mal, dass die Story zum größten Teil auf der ISS spielt und das beschwerliche Leben auf der Weltraumstation schildert die Autorin detailreich und informativ, sodass man eine gute Vorstellung der wissenschaftlichen Arbeit auf der ISS erhält.

Durchgehend temporeich, sehr fesselnd und bestens recherchiert präsentiert die Autorin ihren Thriller. Tess Gerritsen führt Emma und ihre Kollegen dabei von einer Katastrophe in die nächste. Kaum hat die Crew ein lebensbedrohliches Problem identifiziert und sucht fieberhaft nach einer Lösung, setzt die Autorin gleich wieder einen obenauf und die nächste Katastrophe kündigt sich schon an. Somit ist atemberaubende Spannung garantiert, doch ab und an fragt man sich auch, wieviel die Crew auf der ISS noch alles erleiden muss. Und auch ihren Lesern verlangt die Autorin stellenweise einiges ab, denn der Krankheitsverlauf ähnelt dem des Marburg-Virus und Tess Gerritsen schildet dies sehr detailreich, was bedingt durch die Schwerelosigkeit stellenweise ziemlich eklig wird.



Fazit: Temporeicher und spannender Weltraum-Medizin-Thriller, vielschichtig und bestens recherchiert erzählt.


Die Autorin:
So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit „Die Chirurgin”. Tess Gerritsen lebt mit ihrer Familie in Maine.

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