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Mittwoch, 23. Juli 2014

{Rezension} Falkensturz von Bernd Köstering

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 246 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Offenbach
ISBN: 978-3-8392-1600-2
Erscheinungsdatum: 02. Juli 2014
Preis: 9,99 €




Der Richter und sein Henker

Gerade eben noch mit dem Fall eines Handtaschenraubes befasst, den der pensionierte Journalist Herbert Falke zusammen mit seiner 17-jährigen Enkelin Franziska erfolgreich zum Abschluss gebracht hat, steht schon wieder der nächste Fall ins Haus. Die eine oder andere Information oder einen Auftrag erhält Falke regelmäßig von seinem besten Freund Gianni Mussner. Und auch dieses Mal hat Gianni einen brisanten Fall für Falke: Ein Pensionär erhält immer wieder Todesanzeigen mit seinem Namen. Da Alfred Sival ein recht zwiespältiges Verhältnis zur Polizei hat, betraut er Herbert Falke mit den Ermittlungen und Falke ahnt nicht, dass der Auftrag weit größere Ausmaße hat, als anfangs angenommen. Und dann wird auch noch ein Trinkhallenbesitzer ermordet und Franziskas Klassenkamerad gerät unter Mordverdacht.

 

Franzi kann es nicht glauben, ihr Schulkamerad Alex soll tatsächlich den Trinkhallenbesitzer ermordet haben, jedenfalls behauptet dies ein anonymer Anrufer und die Beweise, die er liefert, scheinen die Kommissare Nina Heckmanns und Matthias Bennert zu überzeugen. Nicht so jedoch Franzi und so bittet sie Opa Herbert, ihrem Freund zu helfen. Allerdings geht Franzi auch davon aus, dass sie Falke bei dem Mordfall unterstützen kann. Doch Opa Herbert hält hiervon gar nichts und außerdem ist er ja mit dem Fall um die rätselhaften Todesanzeigen beschäftigt.

Inwieweit die beiden Fälle zusammenpassen, erfährt man im Verlauf des Literaturkrimis und Bernd Köstering verrät seinen Lesern bereits recht früh, wer der Täter ist und welches Motiv hinter seinen Taten steht. Allerdings gelingt es dem Autor wirklich sehr gut, noch genug Fragen offen zu lassen und der Geschichte immer wieder interessante Wendungen zu geben, sodass dieses Wissen nicht störend ist.

Unterhaltsam, packend und mit viel Lokalkolorit rund um Offenbach versehen, erzählt Bernd Köstering den ersten Fall von Herbert Falke und seiner starrköpfigen Enkeltochter Franzi. Die 17-jährige steckt mitten in den Abiturvorbereitungen, ist ein großer Fan der Offenbacher Kickers, deren Spiele sie regelmäßig mit Opa Herbert besucht und lebt bei ihrem Vater. Ihre Mutter Karin hat vor Jahren die Familie verlassen, worüber ihr Vater Andreas bis heute nicht hinweg ist. Opa Herbert dagegen langweilt sein Rentnerdasein und ist deswegen immer wieder auf der Suche nach Kleinkriminellen und Fahrraddieben, tatkräftig unterstützt dabei von Franzi. Diese privaten Ermittlungen haben dem rüstigen Pensionär bei der Offenbacher Polizei mittlerweile auch einen gewissen Ruf eingebracht.


Fazit: Ein Offenbachkrimi, der zwar den Täter schnell preisgibt, durch interessante und unvorhersehbare Wendungen dennoch durchgehend spannend und unterhaltsam bleibt.



Der Autor:
Bernd Köstering, geboren 1954 in Weimar, ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter sowie eine Enkeltochter. Er arbeitet als Medizintechnik-Ingenieur und lebt seit zwei Jahrzehnten in Offenbach am Main. Im Alter von 50 Jahren begann er, Kriminalromane zu schreiben. Seine Krimi-Trilogie um den Literaturexperten Hendrik Wilmut hat unter Goethe-Fans inzwischen Kultcharakter. Mit Falkensturz setzt er seine Reihe von Literaturkrimis fort.


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