Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN:
978-3-8052-5014-6
Erscheinungsdatum: 24. Februar 2011
Preis: 19,95 €
"Während dein Leben perfekt scheint, lauert Er im Dunklen.
Keiner weiß, dass es ihn gibt. Niemand hat die Zeichen erkannt, niemand die Frauen gefunden. Frauen, die seiner Meinung nach Parasiten sind, die sich von ihren Männern aushalten lassen und diese betrügen."
Die Ballade von Lucy Jordan
Sein Frauenbild ist eindeutig gestört. Die Schuld daran gibt er seiner Mutter. Ihr zügelloser Lebenswandel hat ihn von frühester Kindheit an beeinflusst und so bezeichnet er Frauen nur als Weiber, sieht in ihnen nur Nummern, die man beseitigen muss. Bei der ersten Nummer war er noch recht nervös, doch sie machte es ihm einfach und er bereute sechs Tage lang nicht, sie aufgegriffen zu haben. Nummer 1 wohl eher, schließlich war sie die meiste Zeit bei Bewusstsein. Szenenwechsel mit Überschrift Nummer Neun: Marlene Weißkirchen erwacht aus tiefer Bewusstlosigkeit in absoluter Dunkelheit. Wo ist sie, wie ist sie hierhergekommen und vor allem, wer hält sie gefangen?
Petra Hammesfahr stellt ihren Lesern gleich zu Anfang den Mörder vor, gibt einem einen kleinen Einblick in seine gestörte Gedankenwelt, ohne hierbei seine Identität preiszugeben. Schon allein diese ersten Seiten verursachen beim Lesen eine Gänsehaut, so kalt, teilnahm- und vor allem gefühllos erzählt der Mörder von seiner Kindheit, Jugend und seinen ersten Morden. Petra Hammesfahr gelingt es hierdurch fast augenblicklich, einen an das Buch zu fesseln und neugierig zu machen auf die Story. So verfolgt man seine Morde, wie er erst noch zögerlich zuschlägt und diese nach und nach immer mehr perfektioniert.
Anschließend wechselt die Autorin ständig die Zeiten. So lernt man zum einen die Lebensgeschichte von Marlene und ihren drei besten Freundinnen kennen, erfährt zum anderen nach und nach, was vor ihrer Entführung geschehen ist und ist natürlich dabei, wie Marlene in ihrer Gefangenschaft versucht zu überleben. So laufen die verschiedenen Handlungsstränge nach und nach aufeinander zu. Doch bis zum Schluss weiß man weder, wie Marlene dem Mörder in die Hände fallen konnte, noch hat man auch nur den Hauch einer Ahnung, um wen es sich bei ihm handeln könnte. Die Wechsel sind hervorragend gesetzt und sorgen dafür, dass die Spannung durchweg immer auf einem sehr hohen Niveau ist. Hinzu kommt auch, dass man sich ständig die Frage stellt, wie Marlene in das Schema des Mörders passen soll, da sie doch so ganz anders ist.
Marlene könnte eigentlich ein glückliches und zufriedenes Leben haben. Ihr Ehemann ist ein erfolgreicher Unternehmensberater, erfüllt ihr jeden Wunsch und liebt sie, ihre beiden fast erwachsenen Kinder sind erfolgreich in der Schule und machen auch sonst absolute keine Probleme. Und doch ist Marlene unzufrieden, fühlt sich nicht gebraucht, weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Entscheidungen trifft ihr Mann Werner für sie, an Fremdgehen verschwendet sie keine Gedanken, ganz im Gegenteil. Umso unverständlicher ist es somit für den Leser, wie ausgerechnet die biedere, brave und unscheinbare Marlene in das Visier des Mörders geraten konnte.
Die Erzählweise von Petra Hammesfahr ist eher ruhig, nicht auf reißerische Szenen ausgelegt und absolut fesselnd. So gelingt es ihr mühelos, selbst bei dem Handlungsstrang, in dem sie über das Leben von Marlene und ihren Freundinnen schreibt, eine gewisse Spannung aufzubauen und vor allem die Neugier anzuregen. Und während man nach und nach die Geschichte von Marlene, ihren Freundinnen und das Leben mit Ehemann Werner kennen lernt, blendet die Autorin immer wieder kleine Szenen ein, in dem Marlene ganz langsam feststellen muss, dass sie nicht in ihrem Bett zu Hause aufgewacht ist, sondern in die Fänge eines Mörders geraten ist.
Also hat sich beim Vorablesen doch schon herauskristallisiert, dass der Thriller toll ist!! ;) Ein Buch, dass unbedingt in meinen SuB muss!!!! Danke für die tolle Rezi!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Oh wie cool! Das Buch ist sooooooo ein Wunschbuch von mir, seit ich eine Leseprobe davon gelesen habe. Klasse, dass es hält, was es verspricht!
AntwortenLöschenLG Claudia