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Dienstag, 8. Februar 2011

(Rezension) Ahnentanz von Heather Graham

Übersetzer: Judith Heisig
Taschenbuchausgabe: 380 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 3899418115
Erscheinungsdatum: 10. Januar 2011
Preis: 8,95 €


Ein Genie ohne Fehler?

Nach dem Hurrikan Katrina ist es in New Orleans durch überirdische Gräber nicht so ganz ungewöhnlich, einen menschlichen Knochen zu finden. Doch Aidan Quinn, der zusammen mit seinen Brüdern eine Plantage geerbt hat, ist trotzdem skeptisch. Der Privatdetektiv lässt seine Beziehungen spielen und beginnt mit den Ermittlungen. Allerdings ist das Interesse der örtlichen Polizei relativ gering, selbst als Aidan kurze Zeit später einen weiteren menschlichen Knochen findet. Bei seinen Ermittlungen lernt er auch die Hellseherin und Tarotkartenleserin Kendall kennen. Die junge Frau hat eine enge Beziehung zur Plantage, denn sie kannte die letzte Besitzerin sehr gut und pflegte diese auch bis zu ihrem Tod auf der Plantage. Bald entdecken Kendall und Aidan, dass in den letzten 10 Jahren mehrere junge Frauen in New Orleans spurlos verschwunden sind, und dass diese Vermisstenfälle in Verbindung mit der Plantage stehen. Beide sind der festen Überzeugung, dass hier ein Serienmörder aktiv ist und ahnen nicht, dass dieser bereits Kendall ins Visier genommen hat.

Zwar dauert es ein wenig bis sich richtige Spannung aufbaut, da Heather Graham sich zuerst recht viel Zeit nimmt, ihre Protagonisten vorzustellen, jedoch ist dies nie langatmig. Schuld daran ist vor allem die Tatsache, dass die Autorin bereits recht früh einige unheimliche, merkwürdige Situationen eingebaut hat, die schon einmal die Neugier anfachen. Zusätzlich gelingt es ihr auch fast sofort, eine mysteriöse Atmosphäre aufzubauen, die perfekt zum Flair New Orleans passt und so passen die merkwürdigen Erscheinungen wie der Geist der Weißen Frau oder auch die traurige Geschichte aus der Vergangenheit der Plantage perfekt zur Stadt.

Und die Story an sich gestaltet sich von Anfang an auch äußerst mysteriös und unheimlich. So beginnt Heather Graham mit einem Rückblick in die Zeit des Bürgerkriegs, als ein schreckliches Schicksal die Plantage ereilt hatte, deren Geschehnisse Auswirkungen bis in die Gegenwart haben. Überzeugend gelingt es der Autorin auch, die Geistererscheinungen und auch sonstige übernatürliche Phänomene glaubhaft darzustellen, da selbst ihre Protagonisten anfangs daran zweifeln und diese nicht wahrhaben wollen.

Die Erzählstränge wechseln ständig zwischen Aidan und Kendall und enden natürlich genau an einer äußerst markanten oder spannenden Stelle und ab einer gewissen Zeit kommt auch der Mörder zu Wort, jedoch kennt man bis zum Schluss dessen Identität nicht. So ist der Spannungsaufbau durchweg gut gelungen, stellenweise sind einige unvorhersehbare Wendungen vorhanden, nur das Motiv war für mich jetzt nicht ganz so einleuchtend.

Bei den beiden Protagonisten Kendall und Aidan ist von Anfang an absehbar, dass sich zwischen den Beiden eine Liebesbeziehung entwickeln wird, die jedoch gut dosiert in die Story eingebettet ist und nicht überladen wirkt. Kendall ist eine junge Psychologin, die davon träumt, irgendwann einmal ein kleines Theater zu eröffnen. In der Zwischenzeit betreibt sie mit ihren beiden Freunden Mason und Vinnie einen kleinen Laden, in dem sie anderen Menschen die Karten legt und allerlei Souvenirs verkauft. Aidan tritt sie anfangs äußerst distanziert gegenüber, da sie ihn für einen ungehobelten, gefühlskalten Mann hält. Allerdings ist diese Haltung für Aidan nur eine Art Selbstschutz, den er sich durch eine Tragödie einige Jahre zuvor selbst aufgebaut hat.

Alles in allem ist „Ahnentanz“ ein spannender Thriller mit einem ordentlichen Touch zum Übernatürlichen, liebenswerten Protagonisten und einer durchweg fesselnd erzählten Story. „Ahnentanz“ ist übrigens der Auftakt einer Trilogie. 

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