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Mittwoch, 24. Juli 2013

{Rezension} Mordsidyll von Dirk Zandecki

Cover & Verlag: Gmeiner
Broschierte Ausgabe: 270 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Sauerland
ISBN: 978-3-8392-1447-3
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2013
Preis: 9,99 €




Die Russenmafia im Sauerland

Die Bäuerin Anna sinnt auf Rache. Heute soll der Mann aus dem Gefängnis entlassen werden, der für den Tod ihres geliebten Mannes verantwortlich ist. Doch ihr Attentat auf den Ex-Häftling löst eine Lawine von Verwechslungen aus und plötzlich findet sich Anna mitten in einem Bandenkrieg der Russenmafia wieder. Und der Olper Kommissar Ben Ruste steht vor einem mehr als mysteriösen Fall, den es zu lösen gilt.



Anna hatte mit ihrem Klaus ein anstrengendes, aber auch glückliches Leben auf ihrem Bauernhof in einem kleinen Ort mitten im Sauerland geführt. Doch dieses Idyll wurde von Tim Mazevski zerstört. Und obwohl Tim ihr immer wieder Briefe aus dem Gefängnis schreibt und darin seine Tat bitter bereut, kann Anna ihm nicht verzeihen. Nur sein Tod bietet Anna die ersehnte Erlösung und so fiebert sie dem Tag seiner Haftentlassung entgegen. Und dann läuft alles völlig anders als Anna gedacht hatte. Nicht nur, dass sie plötzlich die Russenmafia auf dem Hals hat, nein, auch ein merkwürdiger Spießgeselle schleicht immer wieder in der Nähe ihres Hofes herum.

Und für den raubeinigen Kommissar Ben Ruste läuft der Fall des erstochenen Mannes vor der Justizvollzuganstalt  alles andere als einfach. Hinzu kommt noch, dass der ruppige Einzelgänger auch noch einen Grünschnabel als Partner aufs Auge gedrückt bekommt und sein Chef allen Ernstes von ihm verlangt, sich zudem intensiv mit der Entführung des Schützenvogels zu befassen. Für Ruste könnte es nicht schlimmer kommen.

Dirk Zandecki beginnt seinen Lokalkrimi mit einem weiteren Brief von Tim an Anna und so lernt man erst einmal eine aufgeweckte, sportliche sowie vor Rache fast blinde Protagonistin kennen, die seit dem Tod von Klaus mehr schlecht als recht den Hof alleine führt. Ihren Milchkühen hat Anna Namen von berühmten Schriftstellerinnen gegeben, ihr Tagesablauf ist strikt geplant, bei dem kaum noch Zeit für sie selbst bleibt. Und das Geld ist sowieso immer knapp. Ihr einziger Lebensinhalt ist ihre Rache, welche sie nichtsahnend in ein gefährliches Abenteuer stürzt.

Es geht in Dirk Zandeckis Krimi ziemlich turbulent und auch etwas kurios zu. Da gibt es rivalisierende Bandenchefs, recht tumbe Killer, einen geheimnisvollen Fremden, der im Auftrag eines Unbekannten Anna observiert, eine mysteriöse CD, einige Tote und einen entführten Schützenvogel. Die Story ist stellenweise ziemlich witzig, zumeist temporeich und sehr unterhaltsam erzählt. Und auch die Spannung kommt in dem Lokalkrimi aus dem Sauerland nicht zu kurz, wobei der Autor auch immer wieder ein wenig auf die Eigenarten der Sauerländer eingeht. Somit fehlt der Lokalkolorit auch nicht und zudem wirkt die Geschichte durchweg atmosphärisch dicht erzählt.

Man mag im Verlauf der Geschichte manchmal nicht glauben, dass die Story noch zu einem logischen Ende findet, denn Dirk Zandecki lässt seine Protagonistin wirklich einiges erleben, was sie unweigerlich immer tiefer in den Fall verstricken lässt. Hierdurch geht die Geschichte aber auch immer wieder neue, oftmals auch überraschende Wege. Aber zum Schluss löst sich dann alles wirklich schlüssig auf und der Autor hält sogar ganz am Ende auch noch eine Überraschung parat.

Fazit: Ein unterhaltsamer, spannender und oft auch humorvoll erzählter Krimi mit viel Lokalkolorit und überzeugend agierenden Charakteren.


Der Autor (Quelle: Verlagsseite):

Dirk Zandecki, Jahrgang 1962, lebt in Olpe im Sauerland und arbeitet als freiberuflicher Werbetexter. Vor seiner Selbstständigkeit war der gebürtige Duisburger in Werbeagenturen als Creative Director tätig. Dirk Zandecki ist verheiratet, hat drei Kinder und eine Katze.


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