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Dienstag, 10. April 2012

{Rezension} Engel der Rache von Uwe Klausner





Verlag: Gmeiner Verlag 
Taschenbuchausgabe: 322 Seiten
ISBN: 978-3-8392-1267-7
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: März 2012
Preis: 12,99 €



Zwei verschwundene Leichen und ein Mord

Rothenburg ob der Tauber im Jahr 1418. Die Leiche der 14-jährigen Färbertochter verschwindet spurlos, ebenso der in der Kirche aufgebahrte Leichnam einer jungen Frau. Bruder Hilpert von Maulbronn und sein Freund, der Vogt Berengar von Gamburg, beginnen mit ihren Ermittlungen. Kurze Zeit später wird auch noch die Badersfrau ermordet aufgefunden und die Angst macht sich nun endgültig breit in der Freien Reichsstadt.

Auch wenn es sich bereits um den fünften Fall von Bruder Hilpert handelt, findet man sich schnell in der Story zurecht. Zwar geht Uwe Klausner gelegentlich auf vorherige Fälle kurz ein, dies stört aber beim Verständnis der Geschichte überhaupt nicht.

Auffällig ist, dass Uwe Klausner sehr viel mit Fußnoten arbeitet und so einem zumeist lateinische Begriffe, aber auch alte Bedeutungen, Währungen und Längenmaße erklärt. Wer jedoch viele historische Romane liest, dem werden einige Bedeutungen bekannt sein, sodass man auch öfter über die Fußnoten hinweglesen kann.

Anschaulich beschreibt der Autor einem das Leben in Rothenburg ob der Tauber Anfang des 15. Jahrhunderts und so dauert es auch nicht lange, bis man die freie Reichsstadt mit ihren verwinkelten Gässchen und deren Einwohner vor Augen hat. Der damaligen Zeit angepasste Schreibstil, der jederzeit flüssig und unterhaltsam ist, sorgt ebenfalls dafür, dass die Geschichte durchweg authentisch und atmosphärisch dicht erzählt wirkt.

Anfangs lässt sich der Autor allerdings etwas Zeit für geschichtliche Hintergründe und so dauert es eine Weile bis sich eine entsprechende Spannung aufbaut. Dafür entwickelt sich die Story jedoch von Anfang an recht komplex und Uwe Klausner arbeitet viel mit Andeutungen, die einem erst einige Kapitel später näher erklärt werden. Hierdurch ist lange ein Rätselraten in Bezug auf Motiv und besonders auf die Identität des Mörders angesagt, da man eben nicht immer sofort erfährt, was Bruder Hilpert oder sein Freund Berengar herausgefunden oder welche Schlussfolgerungen sie gezogen haben. Die Auflösung der Fälle ist dann zum Teil überraschend, absolut schlüssig und nachvollziehbar.  

Der intelligente, wortgewandte Bruder Hilpert ist einem fast augenblicklich sympathisch, ebenso wie sein Freund und Helfer, der manchmal etwas respektlose, temperamentvolle Berengar. Dessen Verlobte Irmingardis spielt im fünften Fall eine Nebenrolle und befindet sich während diesen Bandes fast ausschließlich im Kloster bei ihrer Tante Jutta, die dort Priorin ist.

Fazit: Ein atmosphärisch dicht erzählter Historienkrimi mit zwei detailliert beschriebenen und sympathischen Protagonisten und einer vielschichtig angelegten Story, die jedoch etwas Zeit benötigt, bis sich entsprechende Spannung aufbaut.

Der Autor:
Uwe Klausner, Jahrgang 1956, hat Geschichte und Anglistik in Heidelberg studiert. Heute lebt der erfolgreiche Autor historischer und zeitgeschichtlicher Kriminalromane in Bad Mergentheim.

1 Kommentar:

  1. Hallo Isabel, schöne Rezi.Hört sich ja nicht wirklich spannend an.Ich glaube,ich hole mir das Buch nicht...:-).L.G. Annette

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