Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
ISBN: 978-3499258695
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 02. April 2012
Preis: 9,99 €
Auf den Spuren des
Traumfängers
Als die Ermittler Hannah Friedrich und Jörg Albrecht im
Hamburger Rotlichtviertel das Zimmer im Club „Fleurs du Mal“ betreten,
präsentiert sich ihnen das pure Grauen. Ihr Kollege Ole Hartung wurde auf entsetzliche
Weise ermordet. Noch am selben Tag wird das nächste Opfer auf einem Hamburger Friedhof
gefunden, ebenfalls grausam entstellt. Während die Ermittlungen auf Hochtouren
laufen, geht das Morden weiter. Bald schon stellt Albrecht große Ähnlichkeiten
zu einem alten Fall fest. Allerdings ist der Serientäter damals gefasst worden
und befindet sich heute in der Psychiatrie.
Stephan M. Rother erzählt seinen Thriller einmal aus Sicht
von Hannah Friedrich in der Ich-Form, ebenso begleitet man aber auch die Ermittlungen
aus der Perspektive von Jörg Albrecht, dies jedoch in der Erzählform. Und dann
gibt es immer mal wieder ein Zwischenspiel bei dem man verfolgt, wie der Täter
eine andere Person observiert. Diese beklemmenden Szenen sind jedoch extrem
kurz und zwar ist einem bald klar, um wen es sich bei der observierten Person
handelt, jedoch erhält man keine Hinweise auf die Identität des Serienmörders.
Die Spannung ist praktisch von der ersten Seite an vorhanden,
fast ständig auf sehr hohem Niveau und hält sich problemlos bis zum Schluss.
Bedingt durch die grausamen Morde, die der Autor eher zurückhaltend beschreibt,
ist die Stimmung zumeist düster und bedrückend. Stephan M. Rother lässt seine Leser
in Bezug auf den Täter wie auch dem Motiv wirklich bis zum Schluss zappeln und
gibt nicht den kleinsten Hinweis. Zwar ist das Ende für meinen Geschmack jetzt
ein wenig unrealistisch dargestellt, jedoch schlüssig erklärt und lässt keine
Fragen mehr offen.
Den Schwerpunkt des Thrillers hat der Autor klar auf die Ermittlungsarbeit
seiner Protagonisten gelegt, ihr Privatleben ist eher Nebensache. Der „Herr und
Meister“ Jörg Albrecht ist ein Hauptkommissar der alten Schule. Er besitzt die
Gabe ein wenig um die Ecke zu denken und verlässt sich bei Ermittlungen hier
und da gerne auf sein Bauchgefühl.
Dennoch ist der geschiedene Albrecht ein eher konservativer Mann, sein Team
spricht ihn generell mit Hauptkommissar an und ist voller Respekt ihm gegenüber.
Irgendwie wirkt das Ganze stellenweise ziemlich steif und der ruppige
Befehlston seinem Team gegenüber hat mich stellenweise gestört.
Seine Stellvertreterin Hannah Friedrich ist verheiratet,
ebenfalls eher der nachdenkliche Typ, hat kein schlechtes Gewissen beim
Fremdgehen und ist ebenfalls sehr engagiert in ihrem Beruf. Und obwohl der Erzählstrang von Hannah in der
Ich-Form geschrieben ist, bleiben Hannah wie auch Jörg Albrecht eher blass und
schwer greifbar. Und auch die weiteren Charaktere konnten mich jetzt nicht
durchweg überzeugen.
Fazit: Ein sehr spannendes Buch mit einer vielschichtigen,
wenn auch ein wenig unglaubwürdigen Story, worüber man aber gerne hinwegsieht.
Der eindringliche Schreibstil des Autors fesselt einen problemlos an den
Thriller, auch wenn die Beschreibungen der Charaktere nicht durchweg überzeugen
können.
Der Autor:
Stephan M. Rother wurde 1968 im niedersächsischen Wittingen geboren, ist
studierter Historiker und war fünfzehn Jahre lang als Kabarettist
unterwegs. Seit einem Jahrzehnt veröffentlicht er erfolgreich Romane,
darüber hinaus ist er als Übersetzer tätig. Stephan M. Rother ist
verheiratet und lebt in einem verwinkelten Haus voller Bücher und Katzen
am Rande der Lüneburger Heide.
Danke für die Rezension, aber ich glaube, das ist nichts für mich...
AntwortenLöschenLiebe Grüße von
Sabine