Leseempfehlungen

Montag, 2. April 2012

{Rezension} Ich bin der Herr deiner Angst von Stephan M. Rother





Verlag: rororo-Verlag 
Taschenbuchausgabe: 576 Seiten
ISBN: 978-3499258695
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 02. April 2012
Preis: 9,99 € 



Auf den Spuren des Traumfängers

Als die Ermittler Hannah Friedrich und Jörg Albrecht im Hamburger Rotlichtviertel das Zimmer im Club „Fleurs du Mal“ betreten, präsentiert sich ihnen das pure Grauen. Ihr Kollege Ole Hartung wurde auf entsetzliche Weise ermordet. Noch am selben Tag wird das nächste Opfer auf einem Hamburger Friedhof gefunden, ebenfalls grausam entstellt. Während die Ermittlungen auf Hochtouren laufen, geht das Morden weiter. Bald schon stellt Albrecht große Ähnlichkeiten zu einem alten Fall fest. Allerdings ist der Serientäter damals gefasst worden und befindet sich heute in der Psychiatrie.

Stephan M. Rother erzählt seinen Thriller einmal aus Sicht von Hannah Friedrich in der Ich-Form, ebenso begleitet man aber auch die Ermittlungen aus der Perspektive von Jörg Albrecht, dies jedoch in der Erzählform. Und dann gibt es immer mal wieder ein Zwischenspiel bei dem man verfolgt, wie der Täter eine andere Person observiert. Diese beklemmenden Szenen sind jedoch extrem kurz und zwar ist einem bald klar, um wen es sich bei der observierten Person handelt, jedoch erhält man keine Hinweise auf die Identität des Serienmörders.

Die Spannung ist praktisch von der ersten Seite an vorhanden, fast ständig auf sehr hohem Niveau und hält sich problemlos bis zum Schluss. Bedingt durch die grausamen Morde, die der Autor eher zurückhaltend beschreibt, ist die Stimmung zumeist düster und bedrückend. Stephan M. Rother lässt seine Leser in Bezug auf den Täter wie auch dem Motiv wirklich bis zum Schluss zappeln und gibt nicht den kleinsten Hinweis. Zwar ist das Ende für meinen Geschmack jetzt ein wenig unrealistisch dargestellt, jedoch schlüssig erklärt und lässt keine Fragen mehr offen.

Den Schwerpunkt des Thrillers hat der Autor klar auf die Ermittlungsarbeit seiner Protagonisten gelegt, ihr Privatleben ist eher Nebensache. Der „Herr und Meister“ Jörg Albrecht ist ein Hauptkommissar der alten Schule. Er besitzt die Gabe ein wenig um die Ecke zu denken und verlässt sich bei Ermittlungen hier und da  gerne auf sein Bauchgefühl. Dennoch ist der geschiedene Albrecht ein eher konservativer Mann, sein Team spricht ihn generell mit Hauptkommissar an und ist voller Respekt ihm gegenüber. Irgendwie wirkt das Ganze stellenweise ziemlich steif und der ruppige Befehlston seinem Team gegenüber hat mich stellenweise gestört.

Seine Stellvertreterin Hannah Friedrich ist verheiratet, ebenfalls eher der nachdenkliche Typ, hat kein schlechtes Gewissen beim Fremdgehen und ist ebenfalls sehr engagiert in ihrem Beruf.  Und obwohl der Erzählstrang von Hannah in der Ich-Form geschrieben ist, bleiben Hannah wie auch Jörg Albrecht eher blass und schwer greifbar. Und auch die weiteren Charaktere konnten mich jetzt nicht durchweg überzeugen.

Fazit: Ein sehr spannendes Buch mit einer vielschichtigen, wenn auch ein wenig unglaubwürdigen Story, worüber man aber gerne hinwegsieht. Der eindringliche Schreibstil des Autors fesselt einen problemlos an den Thriller, auch wenn die Beschreibungen der Charaktere nicht durchweg überzeugen können.

Der Autor:
Stephan M. Rother wurde 1968 im niedersächsischen Wittingen geboren, ist studierter Historiker und war fünfzehn Jahre lang als Kabarettist unterwegs. Seit einem Jahrzehnt veröffentlicht er erfolgreich Romane, darüber hinaus ist er als Übersetzer tätig. Stephan M. Rother ist verheiratet und lebt in einem verwinkelten Haus voller Bücher und Katzen am Rande der Lüneburger Heide.

1 Kommentar:

  1. Danke für die Rezension, aber ich glaube, das ist nichts für mich...

    Liebe Grüße von
    Sabine

    AntwortenLöschen