Broschierte Ausgabe: 485 Seiten
Preis: 9,95 €
Genre: Fantasy-Thriller / Jugendbuch
ISBN: 978-3785573617
Erscheinungsdatum: 06. Juni 2011
Computerspiel mit Folgen
Als Raubkopie wird an einer Londoner Schule ein
Computerspiel heimlich herumgegeben. Diejenigen, welche dieses Spiel spielen,
verändern ihr Verhalten binnen kürzester Zeit. Sie sind unaufmerksam im Unterricht,
übermüdet und ganz offensichtlich süchtig nach dem Spiel. Außenstehende
erfahren hierüber nichts, denn die Regeln sind streng: Man darf darüber nicht
reden, darf es nur alleine spielen und wer einmal verloren hat, ist
unwiderruflich raus aus Erebos. Auch Nick bekommt so eine DVD zugesteckt und
fängt sofort an, Erebos zu spielen. Auch er ist bald süchtig danach, erledigt
ohne Nachdenken Aufgaben, die er in der realen Welt ausführen muss. Immer mehr
nimmt Erebos sein Denken ein, er lebt regelrecht in einer fiktiven Welt. Als
jedoch sein bester Freund schwer verunglückt und Nick kurz darauf aus dem Spiel
geworfen wird, beginnt er über das merkwürdige Verhalten von Erebos
nachzudenken und muss bald erkennen, dass das Computerspiel bei weitem nicht so
harmlos ist, wie es auf den ersten Blick scheint.
Ursula Poznanski hat hier wirklich eine geniale Idee
zu einem Roman verarbeitet und diese durchdacht und glaubhaft umgesetzt.
Allerdings stellenweise auch etwas langatmig und sich wiederholend. Anfangs
spielt die Geschichte in der realen Welt und man verfolgt die Versuche von
Nick, hinter das Geheimnis der rätselhaften DVD zu kommen und warum sich jeder
Schüler weigert, der ganz offensichtlich über Erebos Bescheid weiß, hierüber zu
reden. Ist doch eigentlich total untypisch. Als Nick dann endlich Erebos in
Händen hält und auf seinen PC geladen hat, packt auch ihn der Erebos-Virus und
er verbringt Stunden vor dem Bildschirm.
Von da ab spielt die Story zumeist in der fiktiven Welt und
man begleitet Nick alias Sarius bei seinen ersten Schritten sich in Erebos
zurecht zu finden. Verwunderlich ist, nicht nur für Nick, dass das Spiel sehr
direkt auf den Spieler eingeht. Fast so, als wenn er einen mit seinen Vorlieben
und Ängsten bestens kennen würde. Zuerst ist man noch ganz gespannt darauf, wie
sich das Spiel entwickeln wird, warum viele so verhext von dem Spiel sind.
Hauptsächlich geht es eigentlich darum, an Stärke zu gewinnen und seinen Spiellevel immer
weiter zu erhöhen. Und dies erreicht man hauptsächlich durch Kämpfe. Verliert man
hierbei Lebenspunkte kann man vom Boten eine Aufgabe erteilt bekommen, die in
der realen Welt erfüllt werden muss. Hierbei handelt es sich zumeist um
ganz simple Aufgaben, wie ein Päckchen von A nach B bringen oder ein Gebäude
oder eine Person zu fotografieren. Erfüllt man diese Aufgaben, erhält man seine
volle Lebenskraft zurück und weiter geht es mit den Kämpfen.
Und genau hier liegt der Schwachpunkt der Geschichte. Die
Autorin verliert sich im Hauptteil des Buches zu sehr in diesen Kämpfen, die
sich in ihrer Art oft ähneln. Anfangs sind sie ja wirklich noch interessant,
aber irgendwann ging es mir einfach auf die Nerven, schon wieder über einen
Kampf zu lesen wie auch das ständige Bemühen von Nick, wie er seinen Level
erhöhen kann, wiederholte sich häufig. Erst als Nick aus dem Spiel
herausgeworfen wird, kommt endlich Spannung auf und dann kann man auch wirklich
von einem Thriller reden. Vor allem entwickelt sich die Geschichte dann auch
sehr interessant und die Lösung hat mich doch schon ziemlich überrascht. Sie
ist überzeugend und absolut schlüssig.
Der Schreibstil von Ursula Poznanski ist durchweg flüssig
und auch ihre Beschreibungen der Computerwelt bildhaft, sodass man recht
schnell eine Vorstellung von Erebos erhält. Ihre Charaktere, allen voran
natürlich ihren Protagonisten Nick, beschreibt die Autorin gut, sodass sie
schnell Konturen annehmen, jetzt aber nicht so facettenreich, als dass sie
einen während des Buches überraschen könnten. So ist das Verhalten von Nick wie
auch von Emily oder den meisten anderen Schülern eigentlich fast jederzeit
vorhersehbar.
Fazit: Eine tolle und sehr gut durchdachte Story, die
zwischendurch etwas langatmig ist und zu Wiederholungen neigt. Spannung
kommt leider erst im letzten Drittel auf, aber dann kann der Roman auch
bedenkenlos als Thriller bezeichnet werden.
Die Autorin:
Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das
Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die
Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem
Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie
Kinderbücher zu schreiben. Aufgrund des Erfolges ihres ersten
Jugendbuchs "Erebos", das in mehr als 23 Sprachen übersetzt und u. a.
den Deutschen Jugendliteraturpreis (Jugendjury) gewann, wagte sie den
Sprung ins hauptberufliche Autorenleben. Mit ihrer Familie lebt sie im
Süden von Wien.
Erebos hat mich damals total begeistert :) Schade, dass es bei dir nicht ganz so gut angekommen ist - aber trotzdem gefällt mir deine Rezi sehr gut
AntwortenLöschenIm große und ganzen war das Buch auch wirklich gut und die Idee dahinter fand ich total klasse. Mir waren halt nur die ständigen Kampfszenen irgendwann zu viel, da sie kaum neue Ansätze hatten wie auch die ständige Erwähnung um Eringung neuer Level. Den TEil hätte ich mir gerne etwas kürzer gewünscht.
LöschenLG
Ich hab Erebos in einem Rutsch weg gelesen, hat mich eine Nacht den Schlaf gekostet, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. :-)
AntwortenLöschenLG Andrea
Freut mich, dass Dir das Buch so gut gefallen hat.
LöschenLG