Broschierte Ausgabe: 510 Seiten
ISBN: 978-3-442-54679-4
Genre: Englischer Thriller
Übersetzer: Marie-Luise Bezzenberger
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2012
Preis: 14,99 €
Nicht vergessen
Als DC Lacey Flint von
einer Zeugenbefragung an ihr Auto zurückkehrt, sieht sie eine Frau daran
lehnen, die durch mehrere Stichwunden tödlich verletzt ist. Lacey verständigt
sofort ihre Kollegen, die Ermittlungsleitung übernimmt DI Dana Tulloch.
Zunächst wird Lacey als Zeugin vernommen, doch kurze Zeit später ereignet sich
ein weiterer grausamer Mord und der Täter zieht Lacey durch einen Bekennerbrief
mit in die Mordermittlungen hinein. Bald schon werden Zusammenhänge beim
Tathergang und vor allem am Zeitablauf zu den Jack-the-Ripper-Morden
festgestellt. Sollte dies wirklich der Fall sein, so drängt die Zeit, denn der
Zeitpunkt für den nächsten Mord steht unmittelbar bevor.
Sharon Bolton steigt in
ihrem Thriller sofort mit dem Mord an Opfer Nr. 1 ein und schon findet man sich
mitten in der Mordermittlung wieder, lernt hierdurch schnell alle Mitwirkenden
kennen und stellt fest, dass auch eine alte Bekannte aus „Todesopfer“ wieder mitspielt. Dana Tulloch ist mittlerweile
Detective Inspector und mit der Leitung
der Ermittlungen betraut. Tatkräftig unterstützt wird sie hierbei von ihrem
guten Freund und Kollegen DI Mark Joesbury.
Da fast sofort klar ist,
dass der Mörder nach Vorgaben von Jack the Ripper mordet, ist natürlich das
Interesse an den damaligen Morden im Ermittlungsteam sehr hoch. Lacey hat sich
bereits in ihrer Jugend mit dem Serienmörder beschäftigt und ist deswegen
geradezu prädestiniert das Team über die damaligen Fälle zu informieren. Hierdurch
erfährt man als Leser selbst einiges über die Morde wie auch über die vielen
Theorien, die in Bezug auf die Identität von Jack the Ripper bestehen. Die
Story entwickelt sich von Anfang an sehr spannend und im weiteren Verlauf sehr komplex,
sodass bis zur letzten Seite Nervenkitzel garantiert ist. Hierzu trägt
natürlich auch wieder der flüssige, so einnehmende, bildhafte und fesselnde
Schreibstil von Sharon Bolton bei, dem es wieder einmal problemlos gelingt,
eine atmosphärische und erzählerische Dichte aufzubauen, sodass man den Thriller
kaum aus der Hand legen mag.
Während Dana und der Rest
des Teams fast selbstverständlich Lacey mit in die Ermittlungen einbeziehen und
ihr ganz offensichtlich vertrauen, steht der raubeinige Mark der jungen
Polizistin während des gesamten Falls eher misstrauisch gegenüber. Und so hat der
abgebrühte Polizist, der allerdings auch sehr verständnisvoll und mitfühlend
sein kann, hier den Part des Lesers inne. Denn man wird im Verlauf der Story einfach
das Gefühl nicht los, dass mit Lacey irgendetwas nicht stimmt und sie
Wesentliches verschweigt.
Sharon Bolton hat bei
ihrem Thriller die Ich-Form gewählt und lässt Lacey den Fall selbst erzählen.
Hierdurch lernt man die junge Frau eigentlich recht schnell kennen und stellt
fest, dass sie souverän und engagiert ihrem Beruf nachgeht und findet sie auch
augenblicklich sympathisch. Man bemerkt aber auch sehr schnell, dass Lacey ein
überaus vielschichtiger, undurchschaubarer Charakter ist. Einerseits liebt sie
Gesellschaft, stürzt sich regelmäßig ins Nachtleben, geht auf der anderen Seite
aber jedem privaten Treffen unter Kollegen aus dem Weg. Obwohl sie so
lebenslustig wirkt, hat sie kaum Freunde, lässt niemanden näher an sich heran.
Privat stylt sie sich auf, betont ihre Figur und ihr gutes Aussehen, im Dienst
wirkt sie eher wie eine graue Maus und ihre Dienstkleidung ist mindestens einer
Nummer zu groß gewählt. Ein sehr zwiespältiger, aber auch liebenswerter Charakter
und durch diese Gegensätzlichkeiten hat man bis zum Schluss kaum eine Chance,
Lacey einzuschätzen.
Mit dieser Ungewissheit
spielt die Autorin geschickt. Immer wieder lässt sie kleine Hinweise
einfließen, die dem Verlauf des Thrillers eine neue Wendung geben, die einem
merkwürdig vorkommen oder die Lacey in Verbindung mit den Morden bringen. Ein zweiter,
immer sehr kurz gehaltener Erzählstrang, sorgt zusätzlich für Verwirrung und
erst ganz zum Schluss für Aufklärung. Das Ende hat mich wirklich positiv überrascht, da es gut
durchdacht ist, nicht unbedingt dem Klischee entspricht, alle Fragen klärt und schlüssig
umgesetzt ist.
Fazit: Ein sehr komplex
angelegter Thriller, der durch seine sympathische und wunderbar
undurchschaubare Protagonistin und dem fesselnden Schreibstil der Autorin
absolut überzeugt.
Die Autorin:
Sharon Bolton wurde im englischen Lancashire geboren, hat eine
Schauspielausbildung absolviert und Theaterwissenschaft studiert.
„Todesopfer“, ihr erster Roman, wurde von Lesern und Presse begeistert
gefeiert und machte die Autorin über Nacht zum neuen Star unter den
britischen Spannungsautorinnen. Es folgten die Thriller „Schlangenhaus“,
"Bluternte" und "Dunkle Gebete", mit denen Sharon Bolton ihr brillantes
Können immer wieder unter Beweis stellte. "Schlangenhaus" wurde als
bester Thriller des Jahres mit dem Mary Higgins Clark Award
ausgezeichnet. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Oxford.
Mehr zur Autorin und ihren Büchern findet Ihr unter www.sjbolton.com
Mehr zur Autorin und ihren Büchern findet Ihr unter www.sjbolton.com
Hey Isabel!
AntwortenLöschenEine tolle Rezi! Das Buch klingt wirklich spannend!
Liebe Grüße
Anka
Hi Anka,
Löschenist es auch ... wie auch die anderen 3 der Autorin. Kann ich Dir nur empfehlen!!
LG Isabel
*uaaaah* Da fängt man ja schon bei der Rezi, die Spannung an, zu spüren. *schluck* Hört sich klasse an und merke ich mir. :)
AntwortenLöschenLG
Lilly
hihi .. ich weiß, ist schlimm. Ist aber auch ein super tolles Buch.
AntwortenLöschenLG Isabel
Hallo Isabel,
AntwortenLöschen"Dunkle Gebete" steht schon auf meiner Wunschliste und ist nun ein gutes Stück nach oben geklettert. :)
Schönes Wochenende,
Sabine
Hallo Sabine,
Löschendann wünsche ich Dir jetzt schon mal viel Spaß beim Lesen, wenn Du es dann hast.
Wünsche Dir auch ein wunderschönes Wochenende und schicke Dir liebe Grüße
Isabel
Das Buch kommt ggleich mal auf meine Wunschliste! Hab bis jetzt nur "Bluternte" gelesen und fand es ganz toll!!!
AntwortenLöschenAlles LIebe
Martina
ja, das war wirklich klasse und "Dunkle Gebete" ist mindestens genauso gut.
LöschenSchicke Dir liebe Grüße,
isabel
Ach das klingt mal wieder super!!!
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