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Dienstag, 4. September 2012

{Rezension} Edelsüß von Susanne Kronenberg


Verlag: Gmeiner Verlag
Genre: Deutscher Krimi / Wiesbaden 
Taschenbuchausgabe: 310 Seiten
ISBN: 978-3-8392-1323-0
Erscheinungsdatum: 09. Juli 2012
Preis: 11,90 €


Spuren der Vergangenheit

Zusammen mit ihrem Schwiegervater besichtigt Norma Tann ein altes Weingut, welches Lutz möglicherweise kaufen möchte. Hier begegnet Norma auch der Staatsanwältin Angela Bennefeld. Kurze Zeit später wird die Staatsanwältin tot aus dem Schiersteiner Hafen gezogen. Alles deutet auf einen Unfall hin. Doch Angels Stiefmutter glaubt nicht daran und bitte die Privatermittlerin um Hilfe. Während Norma versucht, den letzten Abend von Angela zu rekonstruieren, stößt sie auf immer mehr Einzelheiten aus deren Vergangenheit bis hin zum Glykol-Weinskandal im Jahr 1985, in den nicht nur Angelas Vater involviert war.


Mit sehr viel Lokalkolorit erzählt Susanne Kronenberg den mittlerweile 4. Fall der Privatdetektivin Norma Tann, die in Wiesbaden-Biebrich lebt und arbeitet. Geschickt verbindet die Autorin das Privatleben von Norma mit dem aktuellen Fall und beschreibt so bildhaft den Rheingau, dessen Bewohner wie auch die Landeshauptstadt Hessens, sodass man hiervon eine sehr gute Vorstellung erhält, selbst wenn man die schöne Gegend nicht kennen sollte.

Die Krimihandlung gestaltet sich von Anfang an verwirrend und rätselhaft. Schnell ist klar, dass der Tod der Staatsanwältin wohl etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun hat und das der Glykolwein-Skandal Mitte der 1980er Jahre, der viele Winzer in den Ruin getrieben hatte,  in enger Verbindung mit ihrem Tod stehen muss. Angelas Vater hatte hierdurch das Familien-Weingut verloren, der Nachbar vom Weingut Adebar beging wegen dem Skandal Selbstmord. Hier bietet die Autorin viel Hintergrundwissen zu dem Weinskandal und bindet dies unterhaltsam und informativ in die Krimihandlung mit ein.

Spannung ist praktisch von der ersten Seite an vorhanden und diese steigert sich kontinuierlich. Einige Verdächtige tauchen im Verlauf auf, doch als Täter lassen sie sich lange nicht identifizieren, auch das Motiv bleibt fast bis zum Schluss ungewiss. Leichtfüßig, flüssig und überaus fesselnd erzählt Susanne Kronenberg ihren Wiesbaden-Krimi und als Norma auch noch Knochenpost von einem Unbekannten erhält, wird die ganze Story zudem immer rätselhafter.

Ihre Charaktere agieren durchweg nachvollziehbar und jederzeit authentisch. Norma ist eine Katzenliebhaberin Mitte Dreißig, die sehr sozial eingestellt ist und bei ihrer Arbeit äußerst hartnäckig und stur vorgeht. Hilfe bei ihren Ermittlungen erhält sie zum einen von ihren beiden Ex-Kollegen von der Wiesbadener Mordkommission und zum anderen von ihrem Schwiegervater, der für sie gern seine guten Beziehungen zur Wiesbadener High Society spielen lässt.

Fazit: Ein sehr spannender Krimi, der gespickt ist mit viel Lokalkolorit, einer interessanten, komplexen Story und hervorragend gezeichneten Charakteren. 

Die Autorin:

Susanne Kronenberg wurde 1958 in Hameln geboren und lebt heute in Taunusstein bei Wiesbaden. Nach ihrem Studium der Innenarchitektur war sie zunächst als Redakteurin in einem Fachzeitschriftenverlag tätig, bald darauf erschien ihr erstes Buch. Inzwischen wurden elf Jugendbücher sowie deren Übersetzungen in mehrere Sprachen, Sachbücher und sieben Krimis veröffentlicht. Sie ist Mitglied im »Syndikat«.

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