Leseempfehlungen

Freitag, 7. September 2012

{Rezension} Das Stonehenge Ritual von Sam Christer


Übersetzer: Birgit Moosmüller
Taschenbuchausgabe: 528 Seiten
Genre: Mystery-Thriller / Großbritannien
ISBN: 978-3-596-19188-8
Erscheinungsdatum: 08. März 2012
Preis: 9,99 €


Der Tag des Blutes

Es ist kurz vor der Sommersonnenwende. In Stonehenge wird ein junger Mann Opfer eines uralten Rituals. Noch am selben Abend erschießt sich der berühmte Wissenschaftler und Stonehenge-Experte Nathaniel Chase auf seinem Anwesen „Tollard Royal“ in Wiltshire und hinterlässt seinem Sohn Gideon einen rätselhaften Brief. Der junge Archäologe, der seit Jahren keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hatte, zieht nach Tollard Royal und findet dort in einem Geheimzimmer dessen Tagebücher. Diese bringen ihn auf die Spur eines uralten Geheimbundes, der seit Urzeiten das Wissen um die Mysterien von Stonehenge bewahrt. Doch diese Mysterien müssen immer wieder neu belebt werden, und zwar mit Menschenopfern. Kurz nach der Sommersonnenwende findet wieder der „Tag des Blutes“ statt und Gideon versucht alles, um das Stonehenge-Ritual zu verhindern.


Sam Christer steigt mit dem Opferritual an einem jungen Mann in seinen Mystery-Thriller ein, was schon einmal sehr beklemmend wirkt. Hier ist die Spannung gleich auf recht hohem Niveau und diese zieht sich in etwa auf dem gleichen Level durch den gesamten Roman. Durch den Selbstmord von Nathaniel Chase tritt auch schon bald DI Megan Baker von der Polizei in Wiltshire auf den Plan, die den Tod des Wissenschaftlers untersucht und so auch Gideon kennenlernt.

In wechselnden Handlungssträngen, bei denen man bei den Ermittlungen von Megan Baker und Jimmy Dockery dabei ist, zusammen mit Gideon die Tagebücher seines Vaters enträtselt, das amerikanische It-Girl Caitlyn kennenlernt, erfährt man auch nach und nach etwas über die geheimnisvollen Machenschaften des Geheimbundes und des Henge-Meisters. Diese, somit aus vielen Perspektiven erzählte Geschichte, vermittelt Sam Christer durchweg recht fesselnd und temporeich. Der Autor versteht es gut, die Erzählstränge oftmals mit einem Cliffhanger abzuschließen. So gestaltet sich die Story von Anfang an sehr mysteriös und der Autor lässt einiges an Informationen über Stonehenge mit einfließen, was immer sehr unterhaltsam und interessant ist. Der Sprachstil von Sam Christer ist recht einfach gehalten und es gelingt ihm durchweg gut, die Story spannend und unterhaltsam zu erzählen, stellenweise sind einige Szenen auch recht brutal beschrieben, was bei einem Thriller ja durchaus gerechtfertigt ist.

In seinen Roman hat Sam Christer viele rätselhafte Charaktere gepackt, so präsentiert er seinen Lesern bis zum Schluss nicht die Identität der Mitglieder des inneren Kreises des Geheimbundes und auch der Henge-Meister selbst bleibt bis zum Schluss eine geheimnisumwitterte Person.  Allerdings ist einem beim Lesen schnell klar, dass es sich hierbei um viele hochrangiger Mitglieder der Wiltshire-Gemeinde handeln muss. So ist Rätselraten hier vorprogrammiert.

Die Ausarbeitung der Charaktere ist dem Autor zumeist gut gelungen, allerdings blieb mir sein Protagonist Gideon immer etwas unnahbar. Gideon leidet sehr unter dem Tod seines Vaters, bereut, dass er vor vielen Jahren den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Obwohl der Autor viel auf dessen Gefühlswelt eingeht, wird er nicht so recht greifbar und bleibt etwas blass. Anders sieht es da bei Megan aus. Die Polizeibeamtin ist Mutter einer kleinen Tochter und lebt von ihrem untreuen Ehemann Adam getrennt. Oft gelingt es ihr nur schwer, den Spagat zwischen Beruf und Privatleben hinzubekommen und plagt sich oft mit einem schlechten Gewissen ihrer Tochter Sammy gegenüber.

Fazit: Ein durchweg spannend und temporeich erzählter Mystery-Thriller, der einem einen guten Einblick in die Mysterien von Stonehenge gibt und sich durch den recht einfach gehaltenen Schreibstil bestens für zwischendurch zum Lesen eignet.

Der Autor:
Sam Christer ist seit seiner Kindheit von Stonehenge fasziniert und hat sich eingehend mit der Forschung und den Geheimnissen der prähistorischen Anlage befasst. Beruflich war er als Produzent und Manager für mehrere englische Fernsehanstalten tätig und arbeitet nun in leitender Funktion bei einems internationalen Medienkonzern. Er lebt in London und Derbyshire. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Isabel!

    Danke für die schöne Rezension, aber das ist wohl eher nichts für mich (hab meine Probleme mit englischen Büchern).

    Liebe Grüße
    Sabine

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    1. oh, schade. Englische Bücher lese ich sehr gern. Aber bei dem hast Du jetzt auch nicht unbedingt was verpasst. Ist zwar durchaus lesenswert, aber jetzt auch nicht so der Reisser.
      LG Isabel

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