Verlag: Rowohlt Polaris Verlag
Übersetzer: Ursel Allenstein
Broschierte Ausgabe: 592 Seiten
Genre: Skandinavischer Krimi / Schweden
Genre: Skandinavischer Krimi / Schweden
ISBN: 978-3862520190
Erscheinungsdatum: 01. November 2011
Preis: 14,95 €
Ein Teenager voller Geheimnisse
Der 16-jährige Roger wird von seiner Mutter als vermisst gemeldet.
Kurze Zeit später finden jugendliche Pfadfinder in einem Waldstück
bei Västeras die Leiche des Schülers eines Elite-Gymnasiums. Roger
wurde brutal ermordet, ein Teil seines Herzens ist entfernt worden.
Da die Polizei vor Ort überfordert ist, wird die Reichskommission
mit dem Fall betraut und Kommissar Höglund reist mit seinem Team
aus Stockholm an. Zur gleichen Zeit befindet sich der
Kriminalpsychologe Sebastian Bergmann in Västeras, um das Haus
seiner Mutter zu verkaufen. Zufällig treffen sich Höglund und
Bergmann, die sich von früher kennen und es dauert auch nicht
lange, bis Bergmann in den Fall involviert ist. Das Team ist von
seiner Mitarbeit jedoch bald wenig begeistert, da Bergmann mit
seiner überheblichen Art überall aneckt. Allerdings sind sie schon
bald auf seine Hilfe angewiesen, denn der Fall gestaltet sich
schwieriger als anfangs gedacht.
Gleich zu Anfang lernt man Sebastian Bergmann kennen. Der
hochintelligente Kriminalpsychologe hat sich nach einem schweren
Schicksalsschlag aus dem Berufsleben zurückgezogen und reist nun
von Stockholm nach Västeras, um sein Elternhaus zu verkaufen. Beim
Aufräumen im Haus findet er Briefe, welche seine Mutter nie an ihn
weitergeleitet hat und diese sind der Grund, warum Bergmann alles
daran setzt, bei den laufenden Ermittlungen um den Mord an Roger
involviert zu werden. Anfangs noch ziemlich desinteressiert an dem
Fall, lässt der Psychologe sich aber bald immer mehr in die
Ermittlungen mit hineinziehen.
Hjorth/Rosenfeldt lassen es anfangs etwas ruhig angehen und stellen
ihren Lesern erst einmal ein wenig diesen zynischen,
selbstzerstörerischen, ausgebrannten, arroganten Kotzbrocken vor,
der es scheinbar ständig darauf anlegt, sich überall unbeliebt zu
machen. Seinen Charme lässt er nur bei Frauen spielen, die ihm eine
aufregende Nacht versprechen. Doch danach verzichtet Bergman auf
jeglichen Kontakt und ist schon auf der Suche nach der nächsten
Frau. Doch obwohl die Autoren wirklich alles versuchen, um Bergmann
so unsympathisch wie möglich darzustellen, dauert es doch nicht
lange, bis man hinter seine harte Schale schauen kann und
feststellt, dass es sich bei Bergmann um einen sehr einsamen
Menschen handelt, der über den Tod seiner Familie einfach nicht
hinwegkommt.
Auch die weiteren Charaktere sind facettenreich angelegt, agieren
absolut überzeugend und authentisch. Und natürlich bleiben einige
Mitwirkende ziemlich undurchsichtig und rätselhaft, sodass eine
Einschätzung von deren Beweggründe lange nicht ersichtlich ist, was
natürlich für die Täterfindung nicht gerade vorteilhaft ist. So
rätselt man wirklich bis zum Schluss über die Identität von dem
Mann, der kein Mörder war und Hjorth/Rosenfeldt gelingt es, einen
hierüber bis ganz zum Schluss im Unklaren zu lassen und
präsentieren zudem einen Schluss, der absolut nachvollziehbar ist.
Die Krimihandlung entwickelt sich ebenfalls langsam, dafür steigert
sich die Spannung jedoch im Verlauf der Story kontinuierlich zu
einer hochspannenden, komplexen Geschichte. Von Anfang an stehen
den Ermittlern kaum Anhaltspunkte zur Verfügung, viele Spuren
verlaufen wieder im Sand, der tote Jugendliche bleibt für Höglund
und sein Team ein Rätsel und ein Mordmotiv ist ebenfalls nicht zu
finden.
Die Story erzählen Hjorth/Rosenfeldt aus unterschiedlichen
Perspektiven, zumeist ist man aber entweder bei den Erlebnissen von
Bergmann dabei oder bei der akribischen Ermittlungsarbeit der
Reichskommissare, wobei die Autoren sich aber auch die Zeit nehmen,
einem einen kleinen Einblick in deren Privatleben zu geben. Aber
auch der Mann, der kein Mörder war, kommt gelegentlich zu Wort.
Die
Story entwickelt sich im Verlauf immer vielschichtiger und
rätselhafter und der flüssige, einnehmende, stellenweise sehr
ruhige, besonnene Schreibstil des Autorenduos zieht einen schnell
in seinen Bann.
Fazit: Ein eher ruhiger, aber deswegen nicht minder hochspannender
Krimi, der mit hervorragend beschriebenen Charakteren und einer
intelligenten und äußerst komplexen Story absolut überzeugt.
Die Autoren:
Hans Rosenfeldt, Jahrgang 1964, ist in Schweden ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator und ein gefragter Drehbuchautor, zuletzt schrieb er die Vorlage für die ZDF-Koproduktion The Bridge.
Michael Hjorth, geboren 1963, ist ein erfolgreicher schwedischer Produzent, Regisseur und Drehbuchautor. Er schrieb u.a. Drehbücher für die Verfilmungen der Romane von Henning Mankell.
Hans Rosenfeldt, Jahrgang 1964, ist in Schweden ein beliebter Radio- und Fernsehmoderator und ein gefragter Drehbuchautor, zuletzt schrieb er die Vorlage für die ZDF-Koproduktion The Bridge.
Michael Hjorth, geboren 1963, ist ein erfolgreicher schwedischer Produzent, Regisseur und Drehbuchautor. Er schrieb u.a. Drehbücher für die Verfilmungen der Romane von Henning Mankell.
Hallo Isabel, klingt interessant. Ich werde mir das Buch mal vormerken. LG aus Berlin, Tim
AntwortenLöschenHallo Tim,
Löschenklingt nicht nur so, ist es auch!
LG Isabel