Übersetzer: Maria Poets
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN:
978-3-89941-828-6
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Erscheinungsdatum:
11. April 2011
Preis: 8,95 €
Niemals vergessen
Vor 16 Jahren wurde die damals 8-jährige Schwester von Jasmine Stratford entführt. Seitdem hat sich das Leben für die junge Frau komplett verändert. Heute ist Jasmine eine angesehen Profilerin und arbeitet für eine Organisation, die sich um misshandelte Kinder kümmert. Eines Tages erhält Jasmine ein Päckchen, in dem sich das Armband ihrer Schwester Kimberly befindet samt einen mit Blut geschrieben Zettel, auf dem die Worte „Stop me“ stehen. Die Spur führt Jasmine nach New Orleans und ihre Ermittlungen dort machen sie auf einen einige Jahre zurückliegenden Entführungs- und Mordfall aufmerksam. Allerdings ist der mutmaßliche Mörder von Adele tot, vor laufenden Kameras vom Vater der Kleinen erschossen. Doch scheinbar war es damals der Falsche und der wahre Mörder und Entführer lebt und treibt sein perfides Spiel weiter.
Jasmine ist bis heute nicht über die Entführung ihrer Schwester hinweg. Sie macht sich große Vorwürfe, nicht besser auf sie aufgepasst und zugelassen zu haben, dass Kimberly mit dem Fremden alleine in den Garten ging, von wo sie dann spurlos verschwand. Bei ihrer Suche trifft Jasmine schon bald auf Romain Fornier, dem Vater der kleinen Adele, die vor einigen Jahren entführt und ermordet wurde. Der Ex-Marine ist ein gebrochener Mann, lebt einsam und allein am Rande des Bayou und geht Jedem nach Möglichkeit aus dem Weg. Jasmine benötigt jedoch die Hilfe dieses verschlossenen und verbitterten Mannes, denn ein entscheidendes Indiz scheint zu beweisen, dass der Mörder von Adele und der Entführer von Kimberly ein und derselbe Mann sein muss.
Somit wird das Gefühlschaos ziemlich großgeschrieben in dem Thriller, nichtsdestotrotz ist er von Anfang an sehr spannend und auch vielschichtig angelegt. Die Streitigkeiten zwischen Romain und Jasmine lenken zwar gelegentlich von der Story ab, allerdings stört dies nicht sonderlich und auch die sich anbahnende Beziehung zwischen den Beiden ist gut dosiert und passend in die Story eingebaut. Somit liegt der Thrillerteil eindeutig im Vordergrund.
Spannung ist wie gesagt von Anfang an auf einem hohen Niveau und der Sprachstil von Brenda Novak überzeugt durch ihre fesselnde, flüssige und lebhafte Erzählweise durchweg. Die unterschiedlichen Handlungsstränge wechseln regelmäßig und auch der Täter kommt gelegentlich zu Wort. Jedoch ist einem sein Motiv eine Zeitlang noch unklar, dies kristallisiert sich erst nach und nach heraus. Und auch den Täter präsentiert einem die Autorin erst zum Schluss. Wenn man allerdings aufmerksam liest, entdeckt man doch den einen oder anderen kleinen Hinweis, sodass man mit der Zeit schon eine Ahnung erhält, wer vom Kreis der Verdächtigen nun der Mörder sein muss.
Die Charaktere sind durchaus detailreich angelegt. Da ist zum einen natürlich Jasmine Stratford. Die junge Profilerin hat nur ein Ziel vor Augen: Ihre Schwester wiederzufinden. Dafür geht sie einige Risiken ein und kann hierbei ziemlich stur sein. Jasmine verfügt über gewisse übersinnliche Fähigkeiten, sie selbst nennt sie Visionen, mit denen sie recht selbstverständlich umgeht. Da die Geschichte in New Orleans spielt und die Autorin gut das Flair der Stadt einfängt, wirken diese Visionen auch für einen beim Lesen bald als selbstverständlich. Allerdings rücken sie selten in den Vordergrund. Romain Fornier ist der Gegenpart und ein zutiefst verletzter Mann, der keine Gefühle mehr an sich heranlassen will. Jedoch hat er hier die Anziehungskraft von Jasmine auf ihn und seine Gefühle, die er schon bald für sie hegt, unterschätzt.
Fazit: Ein durchweg fesselnder Thriller, der mit einer spannenden Story aufwarten kann und der mit etwas Mystik und einem guten Schuss Romantik versehen ist, wobei aber der Thrilleranteil immer im Vordergrund steht.
Mit ihren atemberaubenden Thrillern und den historischen Liebesromanen eroberte Brenda Novak auf Anhieb die Herzen ihrer Leserinnen. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem fünf Kindern lebt die Autorin in Sacramento, Kalifornien. Neben dem Schreiben engagiert sie sich in zahlreichen sozialen Projekten, u. a. dem Kampf gegen Diabetes, an der auch Brendas jüngster Sohn leidet.
Der klingt auch echt gut.
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