Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-7855-7402-7
Erscheinungsdatum: Januar 2012
Preis: 17,95 €
Die Jagd nach dem Weißen Löwen
Eines Tages wacht die junge Flora aus einem völlig
realistischen Traum auf und muss erkennen, dass ihre Seele ein Doppelleben führt
und diese ihre Nächte in der farblosen Stadt Eisenheim verbringt. Wäre das
nicht schon merkwürdig genug, erfährt Flora auch noch, dass ihre Seele dem
Fürsten von Eisenheim einen magischen Stein gestohlen und an einem geheimen Ort
versteckt hat. Doch den Weißen Löwen möchte nicht nur der Fürst zurückhaben, auch
der Großmeister und der eiserne Kanzler haben großes Interesse an ihm. Fortan
ist Flora weder in unserer Welt noch in Eisenheim sicher und das Schlimmste,
sie kann niemanden mehr trauen, nicht einmal mehr sich selbst.
Was machen eigentliche unsere Seelen, wenn wir schlafen?
Diese Frage hat sich Mechthild Gläser gestellt und aus dieser Frage einen fantastischen Roman geschaffen. Sobald wir
schlafen, reist unsere Seele nach Eisenheim, in dieser farblosen, tristen Stadt
stehen der Buckingham Palace neben Notre Dame und die Pyramiden von Giseh in unmittelbarer
Nähe des Kreml. Die Stadt ist in verschiedene Stadtteile aufgeteilt, ein dunkles
Nichts begrenzt sie. Viele Seelen leben im Bergarbeiterviertel und müssen jede
Nacht in Minen arbeiten, um die Stromversorgung der Stadt zu sichern. Hiervon
wissen sie allerdings beim Aufwachen nichts mehr, alle Erinnerungen daran
erlöschen mit dem ersten Wimpernschlag.
Nur die Wandernden führen ein Doppelleben, nehmen ihre
Erinnerungen mit in unsere Welt und regieren größtenteils Eisenheim. Auch Flora gehört nun zu ihnen und das
Interesse der Mächtigen an ihr ist groß, denn nur Flora kennt das Versteck des
Weißen Löwen, einem alchemistischen Stein, dem mächtige Eigenschaften
zugeschrieben werden. Allerdings hat Flora diesen Stein versteckt, als sie noch
eine Schlafende war und somit sind alle Erinnerungen ausgelöscht. Doch die
Mächtigen hoffen darauf, dass bei Flora die Erinnerungen zurückkehren.
Natürlich darf auch eine kleine Liebesgeschichte nicht
fehlen. Als angeblicher Austauschschüler taucht eines Tages plötzlich Marian
bei Flora zu Hause auf und wohnt ab sofort bei ihr und ihrem Vater, wovon Flora
anfangs alles andere als begeistert ist. Schon bald stellt Flora fest, dass
auch Marian ein Wandernder ist, der offensichtlich auch ein großes Interesse an
dem Weißen Löwen hat. Kann sie ihm trauen? Nicht nur die seltsamen Erlebnisse
in Eisenheim verunsichern Flora, auch ihre zwiespältigen Gefühle Marian
gegenüber sorgen nicht gerade bei ihr für ein ausgeglichenes Gefühlsleben.
Mechthild Gläser gelingt es durch ihren bildhaften,
fesselnden und angenehmen Schreibstil
die Geschichte von Anfang an spannend und unterhaltsam zu erzählen. Immer
wieder überrascht sie durch nicht unbedingt vorhersehbare Wendungen in der
Story und die düstere, geheimnisvolle Atmosphäre von Eisenheim, wo es immer
dunkel ist, die Beleuchtung mittels Gaslaternen funktioniert und man mit
Luftschiffen reist, vermittelt sie einem wirklich gekonnt.
Allerdings hatte ich ein kleines Logikproblem mit dem
Charakter von Flora. Marian kennt Floras Seele und beschreibt ihr diese als
mutig, unberechenbar und risikobereit. Ganz anders dagegen ist Flora selbst. Von
klein auf ist sie daran gewöhnt, sich um ihren etwas schusseligen, stets in
Gedanken versunkenen Vater zu kümmern, immer überlegt sie erst bevor sie
handelt und ist viel ängstlicher und gewissenhafter als ihre Seele. Und dies war
für mich nicht logisch. Wie können diese solche unterschiedlichen
Charaktereigenschaften aufweisen? Allerdings haben sie auch etwas gemeinsam:
Flora redet erst und denkt dann nach, was sie oft in ziemliche peinliche
Situationen führt und ihre Seele hatte diese liebenswerte Eigenart ebenfalls.
Davon abgesehen beschreibt Mechtild Gläser ihre Charaktere durchweg
sehr facettenreich und oft auch ziemlich undurchschaubar. Gerade Marian gibt
einem so manches Rätsel auf und seine Absichten in Bezug auf den Weißen Löwen
führen einen doch immer mal wieder in die Irre und so geht es einem als Leser
genauso wie Flora, die nie weiß, ob sie ihm jetzt wirklich vertrauen kann.
Fazit: Der Autorin ist ein komplexer, spannender und
unterhaltsamer Fantasyroman gelungen, bei dem man zusammen mit ihrer
Protagonistin eine düstere und geheimnisvolle Welt kennenlernt und einige
gefährliche Abenteuer erleben kann.
Die Autorin:
Mechthild Gläser wurde im Sommer 1986 in Essen geboren. Auch heute lebt und arbeitet sie im Ruhrgebiet, wo sie sich ihrem Studium widmet und ab und an, laut eigener Aussage, unfassbar schlecht Ballett tanzt – aber nur, wenn niemand hinsieht. Sie hat früh mit dem Schreiben begonnen und ihr Laptop steht noch immer auf der rosafarbenen Schreibtischunterlage, auf der ihre ersten Geschichten entstanden. Inspiration findet sie überall, am besten jedoch bei einer Tasse Pfefferminztee.
Klingt gut :-) Muss ich mir merken!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sandra <3
Hi Sandra,
AntwortenLöschenja, war wirklich gut, kann ich empfehlen
LG Isabel
Wie lustig,
AntwortenLöschenhabe heute schon so eine Rezi über dieses Buch gelesen. Derjenige fand es auch gut. Also muss ich es wirklich im Auge behalten. Das Cover sieht sowieso irgendwie toll aus.
Danke für die gute Rezi.
LG
Lilly
Hi Lilly,
AntwortenLöschenja, unbedingt
LG Isabel
Hallo Isabel!
AntwortenLöschenDanke für deine schöne Rezension, das Buch landet jetzt auf meiner Wunschliste.
Liebe Grüße von
Sabine