Gebundene Ausgabe: 860 Seiten
ISBN: 978-3608938159
Genre: Fantasy
Erscheinungsdatum: September 2008
Preis: 24,95 €
Im Gasthaus zum Wegstein
Irgendwo in einem kleinen Dorf im Commonwealth
bewirtschaftet der junge Kote zusammen mit seinem Lehrling Bast ein kleines
Wirtshaus. Allabendlich treffen sich dort die Einheimischen und erzählen sich Geschichten.
Auch viele Geschichten über Kvothe, den großen Magier. Eines Tages besucht ein
Chronist das Wirtshaus und erkennt, welche Person sich wirklich hinter dem Wirt
verbirgt. Mit ein wenig Überredungskunst gelingt es ihm, den verschlossenen,
etwas mürrisch wirkenden Kvothe dazu zu bringen, ihm sein Leben zu erzählen.
Hierfür muss er sich jedoch drei Tage Zeit nehmen, denn Kvothe bestimmt den Rhythmus
der Geschichte selbst.
Der erste Band „Der
Name des Windes“ beinhaltet den ersten Tag von Kvothes Erzählungen. Und so
erlebt man einen wissbegierigen, klugen Jungen, der Sohn fahrender Spielleute
ist und dank dem Arkanisten Ben seine schier unstillbare Neugier befriedigt
bekommt. Ben ist es auch, der bei Kvothe den Wunsch weckt, auf der Universität
für hohe Magie aufgenommen zu werden. Doch der Weg dorthin ist steinig, denn schon
bald ist das glückliche Leben vorbei. Seine Eltern und die gesamte Truppe
werden grausam ermordet, Kvothe muss als Bettler in der Hafenstadt Tarbean
leben, bis er sich irgendwann dann doch dazu aufrafft und sich auf den Weg zum
Arkanum macht, der Universität für hohe Magie. Und immer hat er nur ein Ziel
vor Augen. Soviel wie möglich über die Chandrian zu erfahren, die Dämonen, die
seine Eltern ermordet haben.
Patrick Rothfuss hat hier wirklich ein Meisterwerk
geschaffen. Von der ersten Zeile an ist man fasziniert von der bildgewaltigen,
fesselnden, anspruchsvollen, ja stellenweise regelrecht poetischen Sprache des
Autors. Die Geschichte von Kvothe erzählt er aus zwei Perspektiven. Einmal in
der dritten Person, diese spielt ausschließlich in der Gegenwart im Wirtshaus
zum Wegstein. Hier lernt man ein wenig das momentane Leben von Kvothe als Wirt
kennen und liest über einige sagenumwobene, fantastische Geschichten, die über
ihn im Commonwealth kursieren. Und mit der Zeit erfährt man, dass diese zwar
maßlos übertrieben sind, sich dahinter aber doch ein Fünkchen Wahrheit
verbirgt.
Der Hauptteil des Buches ist jedoch in der Ich-Form
geschrieben und man erlebt die Geschichte von Kvothe so kennen, wie er sie dem
Chronisten erzählt. Patrick Rothfuss ist stellenweise schon sehr
detailverliebt. Aber dies stört in keiner Weise und ihm gelingt es mühelos, das
abenteuerliche Leben von Kvothe spannend, oftmals sehr witzig, tiefgründig und
sehr unterhaltsam zu vermitteln. Der Autor erschafft so eine farbenprächtige,
fantasievolle und stellenweise auch sehr düstere Welt und lässt einen hierdurch
hautnah am Leben seines Protagonisten teilhaben.
Kvothe ist kein einfacher Charakter. Schon in jungen Jahren
steckt er voller Fragen. In dem Arkanisten Ben findet er einen Lehrer, der
seinen Horizont erweitert, sein einzigartiges Talent entdeckt und ihn
entsprechend fördert. Doch der Tod seiner Eltern wirft ihn aus der Bahn und es
dauert Jahre bis er sich seinem eigentlichen Ziel wieder widmet und zur Universität
geht. Doch auch hier eckt er mit seiner stellenweise arroganten und
überheblichen Art immer wieder an, doch die Meister dort erkennen auch sein
Talent und er findet Förderer, schafft sich aber auch Feinde.
Da Kvothe seine
Geschichte selbst erzählt, geht er auch in der Beschreibung seines Charakters
sehr selbstkritisch um und so stört einem das oftmals etwas überhebliche
Verhalten des jungen Mannes nicht, denn dies bringt ihn auch oft in ziemlich missliche
Lagen und er muss erkennen, dass ihn da wohl doch die jugendliche
Unbesonnenheit getrieben hat. So ist sein Charakter sehr vielschichtig und vor
allem sehr sympathisch angelegt. Aber auch sehr geheimnisvoll, denn man lernt
im ersten Band ja nur den jungen Kvothe kennen, hört aber schon einige
sagenhafte Geschichten über ihn, die er angeblich in späteren Jahren erlebt
hat. Und auch die weiteren Figuren sind bis in die kleinste Nebenrolle
vielschichtig angelegt, sodass sie in ihren Handlungen überzeugen und es auch
öfter einmal verstehen, einen zu überraschen.
Fazit: Ein Fantasyroman, der ganz klar aus der breiten Masse
durch den farbenprächtigen und bildgewaltigen Sprachstil des Autors
heraussticht wie auch durch seine komplexe, fantasievolle Geschichte.
Der Autor:
Patrick Rothfuss, geboren 1973 in Madison (Wisconsin), unterrichtet als Universitätsdozent und lebt in Wisconsin. In seiner Freizeit schreibt er satirische Kolumnen und versucht sich in Alchemie. »Der Name des Windes« ist sein erster Roman.
Patrick Rothfuss, geboren 1973 in Madison (Wisconsin), unterrichtet als Universitätsdozent und lebt in Wisconsin. In seiner Freizeit schreibt er satirische Kolumnen und versucht sich in Alchemie. »Der Name des Windes« ist sein erster Roman.
2007 wurde Patrick Rothfuss für seinen Roman »Der Name des Windes« mit dem Quill Award sowie dem Pulishers Weekly Award für das beste Fantasy-Buch des Jahres ausgezeichnet, 2009 hat das Buch den Deutschen Phantastik Preis als bester internationaler Roman erhalten.
Schöne Rezi, die Königsmörder-Chronik möchte ich auch mal lesen aber im Moment ist sie mir noch zu teuer.
AntwortenLöschen@autumnlove: ja, das stimmt. Ich konnte es mir zum Glück von ner Freundin ausleihen.
AntwortenLöschen@Lesefee: ich habe Dir unter Deinem Post dazu geantwortet.
LG Isabel
Ein toller Lesetipp! Vielen Dank. :)
AntwortenLöschenLG Lilly
Hallo Isabel,
AntwortenLöschentolle Rezi! Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen. Band 2 habe ich auch schon durch, der ist allerdings etwas langatmig an manchen Stellen. LG Biggi
Hallo Biggi,
AntwortenLöschenDANKE!! Ja, habe ich auch schon gehört, dass der 2. Band etwas langatmig sein soll. Schreckt mich jetzt aber nicht ab, muss unbedingt wissen, wie es mit Kvothe weitergeht. :)
LG Isabel