Verlag: Kiepenheuer & Witsch Verlag
Gebundene Ausgabe: 807 Seiten
Genre: Historische Kriminalroman
ISBN: 10-3462043323
Erscheinungsdatum: 15. September 2011
Preis: 19,99 €
Gebundene Ausgabe: 807 Seiten
Genre: Historische Kriminalroman
ISBN: 10-3462043323
Erscheinungsdatum: 15. September 2011
Preis: 19,99 €
"... Der unstillbare Trieb nach Erkenntnis ..."
Im Jahr 1171 wird in einer kleinen Kate nahe der Burg derer von Laurin der Junge Isenhart tot geboren und wieder zum Leben erweckt und dies sogar zweimal. Da sein Vater unbekannt ist und seine Mutter bei seiner Geburt starb, wächst Isenhart als Sohn des Dorfschmieds auf. Schon früh wird ihm ein seltenes Privileg dieser Zeit zuteil: Zusammen mit dem Fürstensohn Konrad von Laurin erhält Isenhart Unterricht von Vater Hieronymus. So lernt der wissbegierige Junge lesen und schreiben und dank seinem Mentor Walther von Ascisberg auch eine Einführung in die höhere Mathematik. Als Jugendlicher verliebt er sich in die Tochter des Hauses, Anna von Laurin. Wegen seines Standes verheimlichen sie ihre Liebe zueinander, allerdings währt diese nicht lange. Eines Abends findet Isenhart seine Jugendliebe ermordet im Schnee liegen, ihr Herz wurde herausgeschnitten. Schnell ist der Schuldige ausgemacht und gerichtet. Doch war er es wirklich? Isenhart hat daran so seine Zweifel.
Jahre später gehören Konrad und Isenhart der Stadtwache von Spira an und werden zu einem Stall gerufen. Dort finden sie die Leiche eines jungen Mädchens. Das Brisante daran, ihr wurde ebenfalls das Herz entfernt. Sollte Isenhart mit seiner Ahnung Recht gehabt haben, ist hier ein Serienmörder am Werk, der es auf die Herzen von Jungfrauen abgesehen hat? Zusammen mit Konrad verfolgt Isenhart die vorhandenen Spuren, welche sie bis nach Toledo führen. Dort geht für Isenhart ein Traum in Erfüllung. Noch immer voll unstillbarem Hunger nach Wissen trifft er in der Puente von Toledo auf den „Basar des Wissens“, bei dem Männer jeden Glaubens frei und ohne Angst ihre Erkenntnisse und ihr Wissen untereinander austauschen können. Und Isenhart findet hier auch Hinweise zu seiner geheimnisvollen Herkunft.
Die Idee, den Fall eines Serienmörders in das Mittelalter zu verlegen und dies durch einen Profiler seiner Zeit ermitteln zu lassen, finde ich richtig originell und Holger Karsten Schmidt ist die Umsetzung perfekt gelungen. Der Roman wirkt hervorragend recherchiert und der Autor vermittelt einem durch die stellenweise Verwendung alter Bezeichnungen und Begrifflichkeiten wunderbar das Leben der damaligen Zeit, hierdurch wirkt der Roman sehr authentisch. Hinzu kommt, dass er auch den Ursprung für viele Redewendungen wie „alles in Butter“ oder „die Leviten lesen“ erklärt. Zwar verliert sich Holger Karsten Schmidt des Öfteren in ziemlich ausführlichen Dialogen, die etwas den Spannungsfluss bremsen, doch dies gehört einfach zu den Eigenheiten von Isenhart und ist nie langatmig, sondern unterhaltsam und vor allem sehr informativ.
Die Geschichte des Buches umspannt rund 30 Jahre im Leben von Isenhart und so verfolgt man von Anfang an gebannt das abenteuerliche und aufregende Leben dieses nach Wissen hungernden Jungen/Mannes. Ständig hinterfragt er alles und gibt sich mit einfach Antworten nicht zufrieden. Hierbei stößt er ständig an Grenzen und trifft auch auf den Unmut seiner Umgebung. Denn in seiner Zeit war dies nicht üblich, die Bibel und vor allem die Kirche gaben die Antworten vor, selbständiges, freies Denken war unerwünscht, ja sogar gefährlich und als ketzerisch verschrien. So muss Isenhart auch seinen Traum vom Fliegen in aller Heimlichkeit nachgehen, doch dies schreckt ihn nicht ab, hier ständig weiter zu forschen, nur um sich einmal wie ein Vogel in den Himmel zu erheben.
Isenhart interessiert sich besonders für die Naturwissenschaften und ihn beschäftigen für uns heutzutage so selbstverständliche Dinge wie z. Bsp. warum die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren. Damals stellten solche Fragen die göttliche Schöpfung in Frage und galt somit als ketzerisch. Aber selbst auf die Gefahr hin, mal wieder Schläge von Vater Hieronymus zu erhalten, fragt er unbeirrt weiter. Dieser neugierige, für seine Zeit hochintelligente, schmächtige Junge und später als Mann war mir mit seiner offenen, direkten, ehrlichen Art sofort sympathisch. Sein Pedant findet er in Konrad von Laurin, der erst zuschlägt und dann Fragen stellt, immer etwas ungestüm ist, leicht zornig wird und gutmütig und treu ohne groß Fragen zu stellen hinter Isenharts Entscheidungen steht.
Der Sprachstil des Autors ist durchweg flüssig, fesselnd, prall und sehr bildhaft. Immer wieder überrascht er mit unerw
artenden Wendungen im Fall des Serienmörders, lange bleibt einem die Identität des Mörders verborgen. Auch sein Motiv, was er denn nun mit den Herzen vorhat, offenbart sich einem erst im zweiten Drittel des Buches. So ist auch die Spannung durchweg vorhanden, bedingt auch dadurch, dass man sehr lange um die mysteriöse Herkunft von Isenhart rätselt. Die Auflösung des Falls wie auch die Herkunft Isenharts ist schlüssig umgesetzt und lässt zum Schluss keine Fragen mehr offen.
Jahre später gehören Konrad und Isenhart der Stadtwache von Spira an und werden zu einem Stall gerufen. Dort finden sie die Leiche eines jungen Mädchens. Das Brisante daran, ihr wurde ebenfalls das Herz entfernt. Sollte Isenhart mit seiner Ahnung Recht gehabt haben, ist hier ein Serienmörder am Werk, der es auf die Herzen von Jungfrauen abgesehen hat? Zusammen mit Konrad verfolgt Isenhart die vorhandenen Spuren, welche sie bis nach Toledo führen. Dort geht für Isenhart ein Traum in Erfüllung. Noch immer voll unstillbarem Hunger nach Wissen trifft er in der Puente von Toledo auf den „Basar des Wissens“, bei dem Männer jeden Glaubens frei und ohne Angst ihre Erkenntnisse und ihr Wissen untereinander austauschen können. Und Isenhart findet hier auch Hinweise zu seiner geheimnisvollen Herkunft.
Die Idee, den Fall eines Serienmörders in das Mittelalter zu verlegen und dies durch einen Profiler seiner Zeit ermitteln zu lassen, finde ich richtig originell und Holger Karsten Schmidt ist die Umsetzung perfekt gelungen. Der Roman wirkt hervorragend recherchiert und der Autor vermittelt einem durch die stellenweise Verwendung alter Bezeichnungen und Begrifflichkeiten wunderbar das Leben der damaligen Zeit, hierdurch wirkt der Roman sehr authentisch. Hinzu kommt, dass er auch den Ursprung für viele Redewendungen wie „alles in Butter“ oder „die Leviten lesen“ erklärt. Zwar verliert sich Holger Karsten Schmidt des Öfteren in ziemlich ausführlichen Dialogen, die etwas den Spannungsfluss bremsen, doch dies gehört einfach zu den Eigenheiten von Isenhart und ist nie langatmig, sondern unterhaltsam und vor allem sehr informativ.
Die Geschichte des Buches umspannt rund 30 Jahre im Leben von Isenhart und so verfolgt man von Anfang an gebannt das abenteuerliche und aufregende Leben dieses nach Wissen hungernden Jungen/Mannes. Ständig hinterfragt er alles und gibt sich mit einfach Antworten nicht zufrieden. Hierbei stößt er ständig an Grenzen und trifft auch auf den Unmut seiner Umgebung. Denn in seiner Zeit war dies nicht üblich, die Bibel und vor allem die Kirche gaben die Antworten vor, selbständiges, freies Denken war unerwünscht, ja sogar gefährlich und als ketzerisch verschrien. So muss Isenhart auch seinen Traum vom Fliegen in aller Heimlichkeit nachgehen, doch dies schreckt ihn nicht ab, hier ständig weiter zu forschen, nur um sich einmal wie ein Vogel in den Himmel zu erheben.
Isenhart interessiert sich besonders für die Naturwissenschaften und ihn beschäftigen für uns heutzutage so selbstverständliche Dinge wie z. Bsp. warum die Bäume im Herbst ihre Blätter verlieren. Damals stellten solche Fragen die göttliche Schöpfung in Frage und galt somit als ketzerisch. Aber selbst auf die Gefahr hin, mal wieder Schläge von Vater Hieronymus zu erhalten, fragt er unbeirrt weiter. Dieser neugierige, für seine Zeit hochintelligente, schmächtige Junge und später als Mann war mir mit seiner offenen, direkten, ehrlichen Art sofort sympathisch. Sein Pedant findet er in Konrad von Laurin, der erst zuschlägt und dann Fragen stellt, immer etwas ungestüm ist, leicht zornig wird und gutmütig und treu ohne groß Fragen zu stellen hinter Isenharts Entscheidungen steht.
Der Sprachstil des Autors ist durchweg flüssig, fesselnd, prall und sehr bildhaft. Immer wieder überrascht er mit unerw
Dazu habe ich am Sonntag die Verfilmung im TV gesehen!!!!! Die war leider teilweise ziemlich schwach! Die Idee fand ich nämlich auch klasse! Der Hauptdarstelle spielte sehr gut, aber leider einige andere weniger....
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
ohhh shit!!! Ich hatte vor Kurzem gelesen, dass Isenhart verfilmt wurde und wollte es eigentlich schauen. Sollte doch ab und an mal in die Fernsehzeitung gucken.
AntwortenLöschenLiebe Grüße zurück
Isabel
Habs auch nur ganz kurzfristig gesehen, aber bei Pro Sieben wird es am 3. Oktober gespielt!!!! Da hast du noch Zeit! =)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Du bist ein Schatz ... DANKE!! Habe ich gestern auch bei uns in der TV-Zeitung gesehen. Allerdings ist die Kritik da nicht sonderlich gut ausgefallen. Werde mich am 03.10. mal überraschen lassen.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Isabel