Verlag: dtv Verlag
Übersetzer: Nina Frey
Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Fantasyroman
ISBN: 978-3423760386
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 16,95 €
Übersetzer: Nina Frey
Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Fantasyroman
ISBN: 978-3423760386
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 16,95 €
Die Toten leben in uns
Renée findet
eines Abends durch Zufall ihre Eltern tot im Wald, lauter Geldstücke um die
beiden Leichen verteilt, als Todesursache wird Herzanfall diagnostiziert. Am Tag der Beerdigung trifft sie ihren
Großvater, der fortan ihr gesetzlicher Vormund ist. Dieser schickt sie schon wenige
Tage später auf das Gottfried-Institut nach Maine, worüber Renée entsetzt ist. Doch
ihr Großvater hat hierfür überzeugende Argumente. Im Gottfried-Institut lernt
sie schon bald den rätselhaften Dante Berlin kennen. Renée fühlt sich sofort zu
dem 17-jährigen hingezogen, was offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht. Doch
nicht nur sein seltsames Verhalten verunsichert Renée immer mehr, auch die
sonderbaren Unterrichtsfächer irritieren sie und als sie auch noch von einem mysteriösen
Todesfall im Institut erfährt, ist Renées Neugier geweckt.
Yvonne Woon hat
bei der Erzählweise die Ich-Form gewählt und hierdurch erhält man sehr schnell
einen Bezug zu Renée und erfährt natürlich so vieles über sie. Dadurch kann man
auch wunderbar ihren Zorn auf ihren so konservativen, strengen Großvater
nachvollziehen, der sie anfangs ständig gängelt und ihr Leben komplett
umkrempelt.
Und auch Renées
widersprüchliche Gefühle gegenüber Dante sind so für einen sehr gut
nachvollziehbar. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Yvonne Woon ihre
Protagonistin als einen schon recht erwachsen agierenden Teenager darstellt.
Renée ist zwar sehr impulsiv, nimmt nie ein Blatt vor den Mund und sagt, was
sie denkt, was ihr natürlich in dem streng geführten Institut öfter Probleme
bereitet. Jedoch wirkt sie in ihrem Verhalten, gerade bei ihrer Beziehung zu
Dante nie kindisch, liebeskrank verklärt oder unrealistisch. Zudem setzt sie sich
für ihre Mitschüler ein, zeigt Mitgefühl und hat eine ordentliche Portion
Neugier, was sie schon bald in ziemlich knifflige und gefährliche Situationen
führt.
Die Story
entwickelt sich von Anfang an sehr mysteriös, rätselhaft und gut durchdacht. Grund
hierfür sind die seltsamen Todesumstände von Renées Eltern, wie auch die sonderbaren
Unterrichtsfächer und das Gottfried Institut an sich. Hinzu kommt das rätselhafte
Verhalten von Dante. Denn dass mit dem zurückhaltenden, dadurch oft arrogant
wirkenden Jungen etwas nicht stimmt, ist schnell klar, doch worum es sich
schlussendlich handelt, erfährt man erst im letzten Drittel des Buches. Zusätzlich
kommt noch der fesselnde, bildhafte und flüssige Schreibstil von Yvonne Woon
hinzu, die ihre Geschichte im Herbst und Winter in Maine spielen lässt, was
zumeist eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugt.
Allerdings sind
für mich schlussendlich nicht alle Fragen befriedigend beantwortet worden. Das
Ende ist zwar abschließend, lässt aber auch die Möglichkeit offen, dass es eine
Fortsetzung geben könnte und möglicherweise werden dann alle offenen Fragen
noch beantwortet.
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