Verlag: Bastei Lübbe Verlag
Übersetzer: Coletta Bürling
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Genre: Island-Krimi
ISBN: 978-3785724194
Erscheinungsdatum: 16. September 2011
Preis: 19,99 €
Ungeahnte Abgründe tun sich auf
Im Jahr 2005 boomt die Wirtschaft in Island. Bei einer Erlebnistour
durch Islands Hinterland stürzt ein junger Banker von einer Klippe, Monate
später wird seine Leiche gefunden. Ob es sich um einen Unfall oder um Mord
handelt, kann nicht mehr ermittelt werden.
Um dem Schwippschwager seines besten Freundes zu helfen, der von einem
Ehepaar erpresst wird, sucht Kommissar Sigurour Óli diese zu Hause auf, um sie
zur Rede zu stellen. Doch dort findet er Lina brutal zusammengeschlagen vor,
der Täter kann mit knapper Not flüchten. Alles deutet daraufhin, dass Lina und
ihr Mann Ebbi Opfer eines Geldeintreibers wurden. Offensichtlich haben die
beiden große Geldprobleme und versuchten durch Erpressung etwas ihre Finanzen
aufzufrischen. Obwohl Sigurour Óli selbst von dem Fall betroffen ist, beteiligt
er sich an den Ermittlungen. Und schon bald muss er feststellen, dass sich hinter
dem Überfall, durch den Lina wenige Tage später stirbt, mehr verbirgt als anfangs
gedacht.
Der Autor erzählt die Geschichte fast ausschließlich aus Sicht des
Ermittlers Sigurour Óli. Nur ab und an wechselt er einmal zu einem weiteren Erzählstrang,
in dem man nach und nach etwas über die traurige Lebensgeschichte des
Alkoholikers Andrès erfährt. So ist man immer hautnah an den laufenden und
stellenweise recht unkonventionellen Untersuchungen von Sigurour Óli beteiligt.
Gleichzeitig nimmt sich aber Arnaldur Indridason auch genug Zeit, um einem
einiges über das Privatleben seines Protagonisten zu erzählen. Allerdings ist
dies gut dosiert und fließt wie selbstverständlich in die Story mit ein.
Und so lernt man recht schnell den leicht versnobten und arrogant
wirkenden Ermittler kennen, der immer noch nicht über die Trennung von seiner
Frau hinweg ist und bei seiner Arbeit eher nicht zur Teamarbeit neigt. Dies
führt mehr als einmal zu Konflikten mit dem leitenden Ermittler, allerdings
lässt sich Sigurour Óli davon nicht sonderlich stören und geht unbeirrt seinen
eigenen Ermittlungen nach. Jedoch wirkt
sein Verhalten in den seltensten Fällen unsympathisch, das mag daher kommen,
dass Sigurour Óli sich durchaus seinem Charakterschwächen bewusst ist.
Die Sprache von Arnaldur Indridason ist durchweg sehr locker, ruhig
gehalten, sehr flüssig und keineswegs schwermütig; für einen Island-Krimi eher etwas
ungewohnt. Die Story baut sich langsam aber stetig auf und so gestaltet es sich
auch mit der Spannung, wobei hier selten von Hochspannung gesprochen werden
kann. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da die komplex und logisch aufgebaute
Story von Anfang an überzeugt und es dem Autor mühelos gelingt, die scheinbar
nicht in Verbindungen stehenden Fälle schlüssig zusammenzuführen.
Fazit: Arnaldur Indridason überzeugt bei seinem neuesten Island-Krimi
mit einer komplexen, interessanten Story, die zwar ruhig aber durchweg spannend
erzählt wird und einem Ermittler, der recht unkonventionelle Wege geht.
Ein herzliches Dankeschön geht an blogg dein buch und den Bastei-Lübbe Verlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars.
Das Buch kann hier gekauft werden:
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