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Freitag, 18. März 2011

{Rezension} Das Werk der Bücher von Stephan Naumann

Verlag: Gmeiner Verlag
Taschenbuchausgabe: 321 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 3839211395
Erscheinungsdatum: 07. März 2011
Preis: 12,90 €


Der Sohn des Teufels

In London zeugt der alternde Richter Tanner mit einer Dirne einen Sohn. Bereits vorher hatte er dessen Seele dem Teufel versprochen. Nathan, der Bastard, zeigt bereits im frühesten Kindesalter menschenverachtende Züge, entwickelt sich bei weiten schneller als andere Kinder und ist hochintelligent. In die erzieherischen Hände eines Klosters gegeben, stellt dort die Nonne Gianna Maria schon bald fest, dass der kleine Bastard mit dem Teufel im Bunde stehen muss. Ihre Versuche, ihn zu töten, scheitern und bewirken das genaue Gegenteil. Nathan erfährt seine wahre Bestimmung, die ihn von London nach Mainz führt. Dort soll er die Gutenberg-Bibel zu Gunsten des Teufels manipulieren.

In seinem Debütroman geht Stephan Naumann einen eher ungewöhnlichen Weg und erzählt die Geschichte von Nathan aus Sicht zweier Nonnen. Die Schwestern sind der Nonne Gianna Maria treu ergeben und erzählen deren verzweifelten Kampf, die Menschheit vor dem Sohn des Teufels zu befreien.

So ist seine Sprache an die damalige Zeit angelehnt und die wenige wörtliche Rede, die während der Erzählung Platz findet, ist in Reimen wiedergegeben. Dies führt zwar zum einen dazu, dass der Roman etwas distanziert und sachlich wirkt, auf der anderen Seite ist dies aber auch so atmosphärisch dicht umgesetzt, dass man eine hervorragende Vorstellung der damaligen Lebens- und Glaubensweise erhält.

Das 15. Jahrhundert war bekanntlich durchsetzt von Aberglauben und dies wird in dem historischen Roman sehr gut vermittelt. Allein Nathans Ausflug auf den Brocken, um die Walpurgisnacht mitzuerleben oder eine vermeintliche Hexenverbrennung zeigen dies überdeutlich auf. Und auch viele Informationen über das Leben und die großen Städte des Mittelalters wie Köln, Mainz oder auch Aachen erhält man in dem Buch. Diese sind wie selbstverständlich hineingearbeitet und gut dosiert. So zeigt der Autor seinen Lesern eine ungeschönte, aber auch faszinierende Welt des Mittelalters auf.

Die Geschichte aus Sicht der beiden Nonnen zu erzählen empfand ich als einen sehr geschickten Schachzug, da man so eine gewisse Distanz zu Nathan erhält, trotzdem aber den Erzählungen begeistert folgen kann. Und diese Distanz zu dem Protagonisten benötigt man auch. Stephan Naumann zeichnet die Figur des Nathan hervorragend. Dieser ist von Grund auf böse, hinterhältig, manipuliert seine Mitmenschen nach Gutdünken, geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen und kennt kaum menschliche Regungen. So kann er fast alle Menschen in seiner Umgebung entsprechend blenden, zum Glück jedoch nicht alle.

3 Kommentare:

  1. Das klingt sehr interessant! Werde es mal im Kopf behalten!

    Und mitgebracht habe ich Dir auch was: http://buchzeiten.blogspot.com/2011/03/mein-3-award.html

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  2. Das klingt ja großartig! Gleich notiert! DANKE für den Tipp :o)))

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  3. Das Buch steht bei mir auch schon im Regal und wartet darauf, gelesen zu werden :D

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