Leseempfehlungen

Donnerstag, 24. April 2014

{Rezension} Wie ein Sommertag von Veronica Henry

Cover & Verlag: Diana
Übersetzer: Charlotte Breuer / Norbert Möllemann
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
Genre: Frauenroman
ISBN: 978-3-453-35776-1
Erscheinungsdatum: 14. April 2014
Preis: 8,99 €




Ein schicksalhaftes Wochenende

Gemeinsam mit Lebensgefährten Luca betreibt Claire ein kleines Hotel an der Küste von Cornwall. Während Luca mit seinen ausgefeilten Kochkünsten die Gäste verzaubert, sorgt Claire dafür, dass diese sich in dem kleinen, feinen Hotel bestens aufgehoben fühlen. Nun steht ein verlängertes Wochenende an, das Wetter spielt ebenfalls mit und das Hafenhotel ist restlos ausgebucht. Somit stehen Claire und Luca einige arbeitsreiche wie abwechslungsreiche Tage bevor. Doch die junge Frau ahnt noch nicht, dass dieses Sommerwochenende für sie eine schicksalhafte Wendung nehmen wird. 



Zwar steht das Leben von Claire im Vordergrund, doch Veronica Henry fügt zusätzlich geschickt die Erlebnisse der so unterschiedlichen Hotelgäste hinzu und für manche von ihnen wird das sommerliche Wochenende ebenfalls eine einschneidende Wendung in ihrem Leben nehmen. Die Autorin stellt ihren Lesern erst einmal alle ihre Mitwirkenden vor, wodurch anfangs häufig die Erzählstränge wechseln. Nachdem schließlich alle Urlauber im Hotel eingecheckt haben, verknüpfen sich einige Geschichten der Urlauber mit den Erlebnissen von Claire, während andere für die Hotelmanagerin reine Gäste bleiben. Dennoch verfolgt man deren Wochenende auch weiterhin mit.

Aber in der Hauptsache geht es bei Veronica Henrys wundervoll und abwechslungsreich erzählten Roman um die junge Claire. Im Verlauf der Geschichte begleitet man die sympathische junge Frau nicht nur bei ihrem Alltagsleben, sondern die Autorin entführt einen auch in deren Vergangenheit. Immer wieder fließen kleine Szenen ein, wodurch offene Fragen der Gegenwart nach und nach beantwortet werden und man somit auch das Verhalten von Claire immer besser versteht. Und wenn man sich mit der Zeit auch vorstellen kann, wie die Story letztendlich enden wird, überrascht die Autorin ihre Leser doch immer wieder mit einigen unvorhersehbaren Wendungen, sodass der Roman jederzeit äußerst kurzweilig ist. Zudem schildert Veronica Henry das Gefühlschaos, in welches Claire durch die Begegnung eines Mannes aus ihrer Vergangenheit gerät, absolut nachvollziehbar sowie sehr gefühlvoll und warmherzig.

Ein weiteres Plus des Romans sind aber auch seine Charaktere, welche bis in die kleinste Nebenrolle facettenreich beschrieben werden. Und die Mitwirkenden sind nicht gerade wenig. Claire ist die gewissenhafte, disziplinierte Managerin des Hotels, die sich um alles kümmert und nur das Wohl ihrer Gäste im Sinn hat. Das genaue Gegenteil ist der exzentrische, launenhafte Luca, der zu Wutanfällen neigt, eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf Frauen hat, dies schamlos ausnutzt und zudem noch ein genialer Koch ist.

Bei den Urlaubsgästen handelt es sich um eine junge Frau auf der Suche nach ihrem Vater, um einen Vater, welcher ein jahrelanges Geheimnis vor seiner Frau verbirgt, um einige junge Männer, die einen Junggesellenabschied feiern wollen, um ein reiches Ehepaar, welche Claire und Luca für ihr neuestes Projekt begeistern möchten und um die junge Angelica, die sich um ihren kleinen Bruder sorgt.


Fazit: Eine kurzweilige, sehr unterhaltsame Sommerlektüre mit wunderbar gezeichneten Charakteren und einigen überraschenden Wendungen.


Die Autorin:

Veronica Henry arbeitete für die BBC und als Drehbuchautorin für zahlreiche Fernsehproduktionen, bevor sie sich dem Schreiben von Romanen zuwandte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen in Devon, England. Im Diana Verlag erschien bisher ihr Roman Für immer am Meer.


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