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Montag, 14. April 2014

{Rezension} Dreamcity von Marcus Imbsweiler

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 438 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Band 7
Erscheinungsdatum: 05. Februar 2014
ISBN: 978-3-8392-1524-1
Preis: 11,99 €



Heidelberg im Baufieber

In Heidelberg entsteht ein neuer Stadtteil, der allenthalben nur noch Dreamcity genannt wird. Dem Privatdetektiv Max Koller werden von einem ehemaligen Mitarbeiter des Mäzens Lothar Driehm, welcher der Hauptinvestor von Dreamcity ist, Unterlagen zugespielt. Diese enthalten brisantes Material über die neu entstehende Bahnstadt, bei denen auch einige Dokumente auf mögliche illegale Machenschaften von Driehm hinweisen. Kaum hat Koller mit seinen Ermittlungen begonnen, wird sein Informant tot aufgefunden. Kommissar Fischer bearbeitet fortan den Mordfall, doch dann tritt Driehms Tochter Therese mit einem Auftrag an Koller heran und schon steckt der Privatschnüffler wieder metertief in dem Fall drin.



Max Koller und ein Praktikant. Das kann eigentlich nicht gutgehen, doch wider Erwarten läuft dieses Gespann richtig gut. Aus einer Bierlaune heraus hatte Koller dem Schüler Leonard einen Praktikumsplatz angeboten. Dumm nur, dass der zurückhaltende, aber äußerst sture und clevere Leonard den Privatschnüffler beim Wort genommen hat. Nun muss sich Koller mit einem 16-jährigen Gymnasiasten herumschlagen, der ihm mehr als einmal den Schneid abkauft. Witzige Szenen und Dialoge sind somit Programm.

Aber auch Kollers Ex-Frau Christine sorgt dafür, dass Koller sich nicht voll und ganz auf seinen neuen Fall konzentrieren kann, ganz zu schweigen davon, dass der „Englische Jäger“ schließen wird. Eine Katastrophe für Koller und seine Trinkkumpanen. Leicht angezählt versucht Max Koller dennoch alles, um Beweise für die illegalen Machenschaften des Unternehmers Driehm zu finden und dabei auch noch den merkwürdigen Auftrag der attraktiven Therese zu erledigen. Alles nicht so einfach, doch neben Journalist Cavet erhält Koller dieses Mal auch tatkräftige Unterstützung von Leonard.

Gewohnt flapsig, locker – ganz auf seinen eigenwilligen Protagonisten zugeschnitten – erzählt Marcus Imbsweiler den neuesten Fall des Heidelberger Privatschnüfflers und taucht tief in Intrigen und Korruptionen rund um den Bau des neuen Stadtteils Dreamcity ein. Die Story entwickelt sich recht vielschichtig, undurchsichtig, sehr unterhaltsam und gelegentlich auch richtiggehend spannend. Viele Szenen strotzen wieder von witzigen Dialogen und Kollers Privatleben steht genauso im Fokus wie dessen Ermittlungen.

Marcus Imbsweiler lässt seinen Privatermittler Max Koller bereits zum siebten Mal in Heidelberg ermitteln. Wieder in der Ich-Form geschrieben, überzeugt Max Koller mit seiner zynischen Art und geht gewohnt schnodderig, vorlaut und unkonventionell seinen Ermittlungen nach. Erfrischend und oft auch ganz schön schräg sind auch die weiteren Charaktere beschrieben und wirken absolut authentisch. Das ganze mixt der Autor wieder mit viel Lokalkolorit rund um Heidelberg.

Fazit: Wer unterhaltsame, erfrischend frech geschriebene Krimis mag, bei dem die Ermittlungen wie auch das Privatleben des Protagonisten sich die Waage halten, wird mit "Dreamcity" prima unterhalten.


Der Autor:

Marcus Imbsweiler, im Saarland aufgewachsen, Studium der Musikwissenschaft und Germanistik in Tübingen und Heidelberg, wo er seit 1990 mit seiner Familie lebt. Als freier Musikredakteur arbeitet er für diverse Rundfunksender, Orchester, Festivals und CD-Labels. Seit 2007 ist er auch Autor von Krimis, historischen Romanen (über Franz Liszt und Richard Wagner) sowie Erzählungen. Seine erfolgreiche Heidelberg-Krimireihe startete 2007 mit dem Roman „Bergfriedhof“.


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