Leseempfehlungen

Montag, 21. April 2014

{Rezension} Der Sommer der Blaubeeren von Mary Simses

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzerin: Carolin Müller
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
ISBN: 978-3-442-38217-0
Erscheinungsdatum: 21. April 2014
Preis: 9,99 €




Eine Briefzustellung mit ungeahnten Folgen

Kurz vor ihrem Tod gibt die New Yorker Anwältin Ellen Brandford ihre Großmutter Ruth ein Versprechen. Sie wird einen Brief persönlich überbringen, wofür Ellen in den kleinen Küstenort Beacon reisen muss. Was für die erfolgreiche Anwältin, die kurz vor ihrer Hochzeit steht, als Kurztrip gedacht war, entwickelt sich dann völlig anders als geplant. Denn dieser Brief birgt das Geheimnis einer alten Geschichte über Liebe und Träume und Ellen begibt sich auf die Suche nach der Vergangenheit ihrer Großmutter. Eine Suche, die auch Ellen verändern wird.



Tja, dass da ein „Betreten verboten“ Schild gestanden haben soll, hat Ellen wohl übersehen. Denn ehe sie es sich versieht landet sie in den kalten Fluten des Meeres und muss von dem Handwerker Roy gerettet werden. Äußerst unangenehm und peinlich für die ehemalige Schwimmerin um die Landesmeisterschaft. Mit dieser äußerst witzigen Szenen lässt Mary Simses ihren wundervollen Roman beginnen und man lernt gleich ihre Protagonistin, welche ihre Geschichte selbst erzählt, schon recht gut kennen.

Ellen ist eine richtige Großstadt-Zicke wie aus dem Bilderbuch: Designerklamotten sind Pflicht, Ungesundes wird nicht gegessen, ohne Handy und Laptop geht nichts und eine Suite, welche sich nicht auf 5-Sterne-Standard befindet schon einmal gar nicht. Doch man merkt recht schnell, dass die wahre Ellen eigentlich gar nicht so ist, sondern eine durchaus sympathische, liebenswerte, pragmatische Person, die öfter einmal in recht peinliche Situation gerät. Denn die Meerszene ist bei weiten nicht die einzige Peinlichkeit, welcher sich Ellen aussetzt. Obwohl, eigentlich findet das in dem kleinen Örtchen Beacon niemand peinlich, außer Ellen halt.

Schnell ist klar, dass die Geschichte nach Schema F abläuft. Frau in festen Händen kommt in ungewohnte Situation, trifft immer wieder auf ihren Retter, freundet sich mit neuen Gegebenheiten an und heraus kommt eine turbulente Dreiecksgeschichte. Aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel und diesen beschreibt Mary Simses so herzerfrischend, dass die Seiten nur so dahinfließen. Der Roman ist wie eine leichte Sommerbrise, den Mary Simes so herrlich locker, leicht und auch ein wenig verschmitzt erzählt.  Einfach eine perfekte Sommerlektüre eben.

Doch neben der Dreiecksgeschichte gibt es ja da auch noch die rätselhafte Vergangenheit von Ellens Großmutter, auf deren Spuren sich die junge Anwältin begibt. Und was sie da mit der Zeit über ihre Grandma erfährt, ist für Ellen mehr als erstaunlich. Neben der äußerst unterhaltsamen Geschichte zeichnet die Autorin ihre Charaktere aber auch sehr detailreich und keineswegs nach Schema F. Alle Mitwirkenden sind lebendig und facettenreich beschrieben, dürfen Ecken und Kanten haben wie auch die eine oder andere Macke.


Fazit: Ein Roman wie eine leichte Sommerbrise: locker, leicht, warmherzig und herrlich erfrischend erzählt.


Die Autorin:

Mary Simses studierte Journalismus und Jura. Sie arbeitete zunächst als Anwältin und gab sich nur nach Feierabend ihrer Leidenschaft für das Schreiben hin. Bevor sie mit "Der Sommer der Blaubeeren" ihren ersten Roman schrieb, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wird, veröffentlichte sie bereits einige Kurzgeschichten. Gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Mann, mit dem sie auch eine Anwaltskanzlei betreibt, lebt Mary Simses im Süden Floridas.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen