Taschenbuchausgabe: 400 Seiten
Genre: Deutscher Thriller / Düsseldorf
ISBN: 978-3-499-24217-5
Erscheinungsdatum: 01. August 2013
Preis: 9,99 €
Nicht vergessen
Hauptkommissar Georg Stadler von der Düsseldorfer
Mordkommission wird zu einem grausamen Tatort gerufen. Die Art der Tötung wie
auch die Identität der Frau erinnern Stadler an einen länger zurückliegenden
Fall. Doch der für diese Tat Verdächtige sitzt bereits in Untersuchungshaft.
Ohne Wissen seines Vorgesetzten schaltet Stadler die bekannte Psychologin Liz
Montario ein, in der Hoffnung, dass diese ebenfalls Parallelen entdeckt. Die
Psychologin sichert ihre Unterstützung zu, hat allerdings selbst gerade einige
Probleme. Seit längerem erhält sie anonyme Briefe und die Art, wie diese Briefe
verfasst sind, lassen Liz vermuten, dass der unbekannte Briefeschreiber mehr
über sie weiß. Währenddessen kommt es zu weiteren Morden und bald fragt sich
Liz, ob hier nicht ein Mörder am Werke ist, der bewusst einen Serienmörder
spielt.
Karen Sander hält sich nicht mit viel Vorgeplänkel auf und
führt ihre Leser gleich zum ersten Tatort. Bei der Obduktion kommt es dann zu
einer überraschenden Wendung, die in Stadler den Verdacht weckt, dass der Mord
an der Rechtsanwältin mit einem anderen Tötungsfall in Verbindung steht.
Allerdings steht er mit seiner Vermutung ziemlich alleine da, weswegen er sich
entschließt, Liz Montario inoffiziell mit einem Täterprofil zu betrauen. Durch
die weiteren Entwicklungen in dem Fall kreuzen sich fortan die Wege von
Kommissar Georg Stadler und der Psychologin Liz Montario häufig.
Somit ist man nicht nur bei den Ermittlungen von Stadler und
seinem Team dabei, auch die Psychologin erhält gleich viel Raum, den sie voll
und ganz ausfüllt. Denn Liz erhält seit einiger Zeit Drohbriefe, bedingt durch
ihren Beruf ist ihr dies nicht fremd, doch diese Briefe sind anders, irgendwie
persönlicher. Aber nicht nur diese Briefe belasten Liz, auch ihre Vergangenheit
scheint sie wieder einzuholen und diese war mehr als schmerzvoll.
Komm Schwesterlein, stirb mit mir … meiner Meinung nach ist
dieser Titel unglücklich gewählt. Denn zählt man 1 und 1 zusammen, hat man
schnell den Täter identifiziert. Auch wenn man sich noch nicht so recht
vorstellen kann, wie die Autorin dies ihren Lesern logisch erklären will und
meiner Meinung nach gelingt ihr dies
auch nur bedingt. Und es sind im Verlauf der Geschichte noch ein paar kleine
Ungereimtheiten vorhanden, die man jetzt nicht unbedingt als realitätsnah
bezeichnen kann. Akten verschwinden spurlos oder werden aus fadenscheinigen
Gründen unter Verschluss gehalten und auch gerade das Verhalten von Liz als
Psychologin erschien mir nicht immer glaubwürdig. Liz hält bewusst wichtige
Details zu dem Fall zurück, da sie ihr Privatleben schützen will, obwohl sie
genau weiß, dass diese Fakten elementar wichtig für den Fall sein können.
Sieht man über diese Ungereimtheiten hinweg und ignoriert am
besten auch noch den Buchtitel, hält man einen äußerst packenden, fesselnden
und rasant erzählten Thriller in der Hand, der sich immer mehr zu einem Katz-und-Maus-Spiel
zwischen Polizei und Täter entwickelt. Stellenweise werden die Kapitel von
Karen Sander sehr kurz gehalten, was der Spannung ebenfalls zugutekommt und
auch die Charaktere sind durchaus detailreich beschrieben. Jedoch sind sie auch
ein bisschen klischeehaft. Liz Montario als weiblicher Part ist äußerst
gutaussehend, Single, Anfang 30, problembehaftet, macht sich nichts aus ihrem
Aussehen und tritt souverän und sympathisch auf. Georg Stadler, Ende 40,
Single, geschieden, Frauenschwarm, der nichts anbrennen lässt, aber auch nichts
mit Kolleginnen anfängt und sich natürlich sofort zu Liz hingezogen fühlt.
Dabei aber auch so einfühlsam, dass er ihr dieses nicht zeigt und natürlich
auch äußerst sympathisch. Das ist in Ordnung, passt auch in die Geschichte,
bietet aber halt auch nichts Neues auf dem Thrillermarkt.
In Bezug auf die Bewertung bin ich ein bisschen zwiespältig,
habe mich aber letztendlich doch für 4 Sterne entschieden, da der eingängige
Schreibstil von Karen Sander die Story packend und fesselnd wiedergibt. Und
auch wenn man den Täter früh ausgemacht hat, ist man schon neugierig, wie sich
die Story weiterentwickelt, die auch einige unvorhersehbare Wendungen
vorzuweisen hat und wie die Autorin den Fall zu lösen gedenkt. Und wenn man
keine Probleme damit hat, dass die Todesumstände der Opfer ziemlich detailliert
und blutrünstig beschrieben werden, hält man mit dem Buch einen durchweg sehr
spannend erzählten Thriller in Händen, der sich flott lesen lässt.
Fazit: Spannender Thriller, der zwar den Mörder recht früh
preisgibt und nicht immer logisch ist, aber dennoch packend und fesselnd
erzählt wird.
Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):
Karen Sander arbeitete viele Jahre als Übersetzerin und unterrichtete an
der Universität, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Sie lebt
mit ihrem Mann im Rheinland und arbeitet zurzeit an ihrer Promotion über
die englische Thriller-Autorin Val McDermid. «Schwesterlein komm stirb
mit mir» ist der Auftakt zu einer Thriller-Reihe um das Ermittlerduo
Kriminalhauptkommissar Georg Stadler und Psychologin Elisabeth Montario.
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