Übersetzer: Klaus Berr
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-7645-0414-4
Erscheinungsdatum: 29. Oktober 2012
Preis: 19,99 €
„Ich will es vorbei haben“
Dr. Sara Linton reist nach 4 Jahren wieder nach Grant
County, um mit ihren Eltern und ihrer Schwester Tessa Thanksgiving zu feiern. Es
ist das erste Mal seit Jeffrey’s Tod, dass Sara wieder in ihrem Heimatort ist,
entsprechend emotional gestaltet sich ihre Ankunft. Doch abgelenkt wird die
Ärztin schnell von einem Anruf von Polizeichef Wallace. Am See wurde die Leiche
eines toten Mädchens gefunden, doch trotz Abschiedsbrief geht die Polizei von
Mord aus. Lena Adams hat die Ermittlungen übernommen und bereits einen
Schuldigen gefunden. Doch der geistig behinderte Junge lässt sich im Gefängnis
nicht beruhigen und Frank Wallace bittet Sara als Ärztin um Hilfe. Als sie in der
Zelle ankommen, hat dieser Selbstmord begangen. An der Wand steht mit Blut
geschrieben: Ich war’s nicht. Da Sara immer noch gegenüber Lena Adams auf Rache
sinnt und sie ihr endlich ihre berufliche Unfähigkeit beweisen will, schaltet
Sara den GBI-Agent Will Trent ein.
Die Studentin Allison läuft alleine am See entlang. Es
regnet in Strömen, Geldsorgen und Probleme mit ihrem Freund Jason plagen sie.
Und noch etwas belastet Allison, doch dieses soll der Leser noch nicht
erfahren. Mit diesem erschütternden Einstieg, der einen jungen Menschen voller
Depressionen zeichnet, beginnt Karin Slaughter ihren Thriller, den ich
allerdings eher als Krimi bezeichnen würde, um dann sofort in die Mordermittlungen
einzusteigen. Allison wurde mit einem Stich in den Nacken getötet, durch Zufall
fällt Lena Adams dies am Tatort auf und aus dem vermeintlichen Selbstmord wird
ein Mordfall. Währenddessen reist Sara nach Grant County, emotional sehr
aufgewühlt, erinnert sie doch jedes Gebäude, der See, die komplette Umgebung an
Jeffrey. Der Empfang zu Hause ist gewohnt herzlich direkt. Doch bevor Sara mit
ihrer hochschwangeren Schwester in Kindheitserinnerungen schwelgen kann, kommt
der Anruf aus der Polizeistation. Und mit der Ruhe ist es für Sara vorbei.
Zusammen mit Will Trent ermittelt sie fortan in dem Fall und
auch wenn Sara von Anfang an davon überzeugt ist, dass Lena wieder einmal ein
falsches Spiel spielt, Menschen manipuliert und möglicherweise Beweise hat verschwinden
lassen, geht Will Trent den Fall neutraler an. Doch auch der GBI-Agent stellt
schnell Ungereimtheiten fest, ist selbst bald davon überzeugt, dass der geistig
behinderte junge Mann niemals so kalkuliert einen Mord hätte begehen können.
Doch Lena wie auch Chief Wallace sind von der Schuld des Jungen überzeugt,
warum hätte er sonst die Tat gestanden?
Wie schon erwähnt, ist der neueste Fall von Sara Linton und
Will Trent für mich eher ein Krimi. Karin Slaughter erzählt die Geschichte durchaus
zügig und fesselnd, schweift aber immer auch wieder in das Privatleben von Sara
und den Problemen von Will ab. Klar, ist es für Sara äußerst schwierig, nach
vier Jahren wieder an den Ort zurückzukehren, an dem sie mit ihrem geliebten
Jeffrey so glücklich war und es ist auch in Ordnung, dass Karin Slaughter
hierauf eingeht. Irgendwann fand ich es aber auch dann mal gut, leider nicht die
Autorin. Aber diese Szenen überlagern zum Glück auch nicht die Ermittlungen,
welche durchaus komplex verlaufen. Zwar störte mich irgendwann auch ein wenig
diese verbiesterte Art von Sara, ständig und immer wieder darauf hinzuweisen,
dass einzig und allein Lena Adams Schuld am Tod ihres Mannes sei und diese
sowieso nur die Menschen zu ihren Gunsten manipulieren würde. Aber die Autorin
lässt auch Lena etwas Raum in der Geschichte und so erlebt man auch die ganze
Story ihrer Sicht und diese sieht dann doch ein wenig anders aus, als Sara es
gerne hinstellen würde.
Nichtsdestotrotz versteht es Karin Slaughter die Story
zumeist recht spannend zu erzählen und vor allem einen auch in Sachen Täter und
Motiv lange im Unklaren zu lassen. Allerdings weist der Roman absolut keine
Thrilleranteile auf und wer hier einen hochspannenden Thriller mit einer
packend und kompakt erzählten Story erwartet, wird ziemlich enttäuscht sein.
Für Fans ist „Letzte Worte“ sicherlich wieder ein Muss-Buch und es ist auch
ganz interessant zu verfolgen, wie Sara, aber auch gerade Lena sich
weiterentwickeln.
Fazit: Ein Thriller im Krimiformat, der nicht durchgehend zu
fesseln versteht und zu sehr auf die Gefühlswelt der Protagonisten fokussiert
ist.
Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):
Karin Slaughter, Jahrgang 1971, stammt aus Atlanta, Georgia. 2003 erschien ihr Debütroman Belladonna, der sie sofort an die Spitze der internationalen Bestsellerlisten und auf den Thriller-Olymp katapultierte. Ihre Grant County-Romane
um Rechtsmedizinerin Sara Linton und Polizeichef Jeffrey Tolliver sind
inzwischen in 30 Sprachen übersetzt und weltweit mehr als 20 Millionen
mal verkauft worden.
Ich finde das Buch hat sich super angehört und wollte es mir eigentlich kaufen. Aber nach deiner Rezension werde ich es mir nochmal überlegen :D
AntwortenLöschenLiebe Grüße