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Mittwoch, 10. April 2013

{Rezension} Greed Castle - Ein Fin O'Malley Krimi von Carolin Römer

Cover & Verlag: Conte Verlag
Broschierte Ausgabe: 294 Seiten
Genre: Irischer Krimi
ISBN: 978-3-941657-86-1
Erscheinungsdatum: 26. März 2013
Preis: 13,90 €

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Auf den Hund gekommen

Bei einem Spaziergang läuft dem Ex-Polizisten Fin O’Malley ein Hund über den Weg. Auf der Suche nach dessen Herrchen entdeckt Finn ein verfallenes Herrenhaus und davor ein Auto, in dem dummerweise eine Leiche liegt. Da Fin keine Lust auf Ermittlungen hat und noch weniger auf die Garda selbst, ruft er kurzerhand den Pfarrer von Foley an und ehe er es sich versieht sind Leiche und Auto entsorgt. Wie man dies halt so macht in Foley, der Polizei geht man hier am liebsten aus dem Weg. Doch bei dem Toten handelt es sich um einen vermögenden Immobilienmakler aus Derry und dessen Verschwinden ruft die hartnäckige Polizistin Caitlin da Silva auf den Plan. Einige Spuren führen direkt zu Fin und ehe er es sich versieht, steht dieser unter Mordverdacht.



Seit einem halben Jahr lebt der Ex-Detective Fin O’Malley nun in dem kleinen Fischerdörfchen Foley an der irischen Nordwestküste. So recht zufrieden ist er mit seinem Leben allerdings nicht, doch ändern möchte er daran auch nicht unbedingt etwas. Der tote Immobilienmakler kommt ihm äußerst ungelegen, doch einmal Polizist, immer Polizist und so treibt Finn seine Neugier und das dezente Drängen der Dorfbewohner ihn zu einem verhängnisvollen Fehler, der Fin in das Visier der Polizei rücken lässt. Und auch der Mörder wird auf ihn aufmerksam und sieht in Fin das perfekte Bauernopfer.

Während sich Carolin Römer beim ersten Fall von Fin O’Malley „Die irische Meerjungfrau“ noch etwas Zeit mit der Krimihandlung ließ, steigt die Autorin beim zweiten Band sofort mit dem Mord an dem Immobilienmakler in die Geschichte ein. Und dieses Mal überwiegt der Mordfall auch von Anfang an und die skurrilen Dorfbewohner sind eher Randfiguren, die es aber dennoch wieder einmal perfekt verstehen, Fin das Leben reichlich schwer zu machen.

So ist von Anfang an auch schon eine gewisse Spannung vorhanden, die sich kontinuierlich steigert bis zum äußerst rasanten und fesselnden Showdown. Leichtfüßig, humoristisch und äußerst unterhaltsam erzählt die Autorin den zweiten Fall von Fin, in den er mehr widerwillig hineingeraten ist. Die Story überrascht mit einigen unerwartenden Wendungen und die Beschreibungen der Gegend um die Nordwestküste Irlands  und vor allem den etwas außergewöhnlichen Einwohnern von Foley sorgen zudem für eine atmosphärische Dichte.

Problemlos hat man das kleine Fischerdorf vor Augen, den Pub „Fisherman“, in dem sich die Einwohner regelmäßig treffen, ihre Geschichten erzählen und ihre kleinen und großen Geheimnisse hüten wie auch Greed Castle. Das verfallene Herrenhaus, in dem sich in der Vergangenheit auch Mitglieder der IRA verschanzt hatten, spielt eine entscheidende Rolle in dem Krimi wie auch die IRA selbst und der Bloody Sunday im Januar 1972.

Auch wenn der Fokus dieses Mal mehr auf Fin liegt, man ein wenig von seiner Vergangenheit erfährt und schnell ein Vorstellung von dem recht eigenwilligen, sympathischen Ex-Detektive erhält, finden natürlich auch einige Bewohner von Foley Erwähnung in dem Krimi. Wieder einmal absolut gelungen ist der Charakter der rüstigen alten und äußerst trinkfesten Nora, die wunderbar Geschichten erzählen kann und fest an Kobolde glaubt. Und auch Lily, Fin’s 15-jährige Tochter, spielt eine entscheidende Rolle und Fin hat seine liebe Mühe, Lily gegenüber den verantwortungsvollen Vater zu mimen.

Fazit: Ein äußerst humorvoller, undurchsichtiger und spannender Krimi, der wieder einmal mit originellen Charakteren und viel Lokalkolorit versehen ist.


Für die Zusendung des Rezensionsexemplar bedanke ich mich beim Conte-Verlag und bei Blog dein Buch!


Die Autorin:
Carolin Römer arbeitet als Cutterin beim Fernsehen und lebt in Saarbrücken. Ihre Ermittlerfigur Fin O'Malley hat sie für mehrere Folgen angelegt.

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