Übersetzerin: Jutta Lützeler
Broschierte Ausgabe: 372 Seiten
Genre: Amerikanischer Krimi
ISBN: 978-3-941688-33-9
Erscheinungsdatum: Oktober 2012
Preis: 14,95 €
Ein rätselhafter Mord
Die Sozialpsychologin Blue McCarron lebt zusammen mit ihrer Hündin
Bronté in einem verlassenen Motel in der Wüste Kaliforniens. Ihr Arbeitsalltag
konzentriert sich auf die Beratung von Geschäftsleuten in einem Einkaufszentrum
und dem Unterricht von jungen Straftäterinnen. Umso überraschter ist Blue, als
sie vom Bruder einer älteren Dame gebeten wird, in einem Mordfall zu ermitteln.
Dan Crandall hatte Blue’s Buch gelesen und ist fest davon überzeugt, dass Blue
seiner Schwester Muffin helfen kann. Durch ein kleines Erdbeben gab es einen
Stromausfall in der Region und dabei sind in einer Kühlhaus-Firma alle Gefriertruhen
aufgetaut. Eine davon gehört Muffin und in deren Gefriertruhe wurde die Leiche
eines Mannes gefunden. Muffin behauptet, dass es sich um einen Einbrecher
handelt, den sie vor fünf Jahren in ihrer Garage erschlagen und anschließend in
ihrer Truhe „entsorgt“ hätte. Dieser skurrile Fall interessiert Blue und schon
bald nimmt der Fall persönliche Züge an.
Abigail Padgett lässt es in ihrem ersten Krimi um ihre
Heldin Emily „Blue“ McCarron verhalten angehen und so lernt man erst einmal die
etwas eigenwillige Sozialpsychologin kennen, die in der selbst auferlegten
Einsamkeit der Wüste lebt. Man verfolgt hierdurch auch Blue’s stellenweise doch
recht ausführliche Gedankengänge über Ähnlichkeiten im Verhalten zwischen
Menschen und Affen, worüber sie ein Buch geschrieben hat, was sich
teilweise äußerst interessant, oft aber auch etwas langwierig gestaltet. Und
auch ihre große Liebe Misha Deland, die vor 2 Jahren von einem Tag auf den
anderen spurlos verschwand, worüber Blue bis heute nicht hinwegkommt, wird
ausführlich beleuchtet, wie auch ihre zwiespältigen Gefühle ihrem
Zwillingsbruder David gegenüber, der gerade eine Gefängnisstrafe verbüßt. Dies
alles hilft einem die sympathische, ein wenig exzentrische Sozialpsychologin
gut kennenzulernen, teilweise ermüden diese Ausschweifungen aber auch und man fragt
sich bald immer öfter, wann es denn nun endlich losgeht mit dem Krimi.
Dies geschieht, als der etwas ungeschliffene wie
liebenswerte Dan Crandall auf der Bildfläche erscheint und Blue engagieren
möchte. Die Merkwürdigkeiten an dem Fall wecken Blue’s Interesse und so beginnt
sie zügig mit den Ermittlungen, besucht die ältere Dame im Gefängnis und merkt
schnell, dass Muffin einen Mord gestanden hat, den sie eigentlich gar nicht
begangen haben kann.
Die ausschweifenden Monologe von Blue lassen mit der Zeit
immer mehr nach bzw. beziehen sich später fast ausschließlich auf den
Kriminalfall, sodass endlich auch die Spannung stetig zunimmt und Abigail
Padgett versteht es sehr gut, diese dann kontinuierlich zu steigern. Zudem
entwickelt sich die Story immer komplexer und rätselhafter, wirkt sehr gut
durchdacht und schlüssig umgesetzt. Hierdurch verzeiht man der Autorin dann
auch schnell die anfänglich ausschweifenden Monologe ihrer Protagonistin.
Ein Plus ist auch der lockere, lebendige und fesselnde
Schreibstil der Autorin, der einen recht schnell in seinen Bann zieht. Und auch
wenn Blue Sozialpsychologin ist und sich somit auf Statistiken verlässt, welche
ihr in diesem Fall weiterhelfen, bleibt aber ihre Intuition nicht außen vor und
so verlässt sich Blue regelmäßig auf ihr Bauchgefühl, was manchmal ziemlich
gefährlich für sie wird. Was mir auch ausgesprochen gut gefallen hat sind die
Informationen über das Leben in der Kalifornischen Wüste, die Abigail Padgett
immer wieder mit einfließen lässt.
Fazit: Hier wird eindeutig Durchhalten belohnt. Die Spannung
baut sich bei Blue’s erstem Fall recht langsam auf und die anfänglichen
Monologe der Protagonistin sind schon ziemlich ausschweifend, aber dann nimmt
die Story recht schnell Fahrt auf und entwickelt sich zu einem äußerst
komplexen, fesselnden und rätselhaften Krimi.
Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):
Abigail Padgett wuchs in Vincennes, India auf und studierte Englische
Sprache und Literatur in Indiana, Washington und Missouri. Sie war
zunächst als Highschool-Lehrerin tätig und lehrte später Kreatives
Schreiben als College-Dozentin in San Diego und Boston. Zwischenzeitlich
leitete Padgett das Büro der Amerikanischen Bürgerrechtsunion ACLU in
Houston und arbeitete als Anwältin für psychisch kranke Menschen.
Neben diesen vielseitigen Tätigkeiten blieb und bleibt – als langjähriger Fan von Edgar Allan Poe, Algernon Blackwood und den Graveyard Poets – allerdings immer auch Zeit zum Schreiben, Padgetts Kriminalromane sind mittlerweile mehrfach übersetzt und verfilmt worden.
Heute lebt die Hundefreundin Abigail Padgett mit ihrem Dackel in San Diego und Frankreich.
Neben diesen vielseitigen Tätigkeiten blieb und bleibt – als langjähriger Fan von Edgar Allan Poe, Algernon Blackwood und den Graveyard Poets – allerdings immer auch Zeit zum Schreiben, Padgetts Kriminalromane sind mittlerweile mehrfach übersetzt und verfilmt worden.
Heute lebt die Hundefreundin Abigail Padgett mit ihrem Dackel in San Diego und Frankreich.
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