Broschierte Ausgabe: 352 Seiten
Übersetzer: Andrea Stumpf, Gabriele Werbeck
Genre: Amerikanischer Krimi
ISBN: 978-3-7645-0438-0
Erscheinungsdatum: 25. Juni 2012
Preis: 14,99 €
Das sympathische Ermittlerduo bei seinem 2. Einsatz
Das Geld ist wieder einmal knapp im Hause Bernie Little und
seinem Hund Chet. Da kommt der neue Auftrag dem sympathischen Ermittlerduo
gerade recht. Die beiden sollen Leibwächter für die edle Rassehündin Princess
spielen. Doch dank Chet sind sie den Auftrag so schnell wieder los, wie sie ihn
bekommen hatten. Dann wird Princess und ihre Besitzerin jedoch entführt und
Bernie und Chet setzen alles daran, die Beiden wieder aufzuspüren.
Anfangs ist Privatdetektiv Bernie herzlich wenig begeistert
den neuen Auftrag zu übernehmen, doch der schnöde Mammon lockt, hat er doch
gerade einige Finanzgeschäfte am Laufen, zu denen Bernie ständig neues Geld
beisteuern muss. Und auch Chet ist begeistert, bedeutet dies doch interessante
Abwechslung und vor allem durch die unerwartete Finanzspritze neue
Hundeknochen, denn Fressen gehört definitiv zu einer der Leidenschaften von
Chet.
Der 2. Band rund um Bernie & Chet wird wieder aus der
Perspektive des Hundes Chet erzählt. Dies gestaltet sich locker, leicht und
anfangs auch unterhaltsam und witzig, wie er so manche Situationen und vor
allem Menschen einschätzt. Als der Fall dann jedoch langsam Form annimmt,
sprich Princess und ihr Frauchen entführt werden und die Reporterin Suzi
Sanchez in Gefahr gerät, stören oftmals Chets Überlegungen und Gedanken einfach
den Fortlauf der Story. Chet lässt sich gern ablenken, findet immer mal wieder
eine neue Geruchsspur, welcher unbedingt und auf der Stelle nachgegangen werden
muss oder manche Szenen erinnern ihn an andere Ereignisse und schon schweifen
seine Gedanken wieder einmal ab und irgendwann ist man als Leser nur noch
genervt.
Denn hierdurch bekommt Chet natürlich oft nur die Hälfte mit
und somit auch der Leser. Was vielleicht die Neugier steigern soll, stört auf
Dauer jedoch irgendwann einfach den Lesefluss und nimmt ständig die Spannung
aus der Geschichte. Obwohl sich die Krimihandlung an sich durchaus spannend und
abwechslungsreich gestaltet und auch mit interessanten Wendungen aufwarten
kann.
Chet selbst ist ein äußerst liebenswerter, treuer Kumpan,
der neben Fressen liebend gern im offenen Porsche-Cabrio von Bernie auf dem
Copilotensitz mitfährt und wenn er nicht gerade einer neuen Spur nachjagt,
einem Nickerchen nicht abgeneigt ist. Privatdetektiv Bernie ist geschieden, hat
einen Sohn, eine ziemlich verzwickte Beziehung zu der Reporterin Suzie Sanchez
und bei Gelddingen ist Bernie viel zu gutgläubig. Als Ermittler kann dem
ehemaligen Soldaten allerdings niemand etwas vormachen und seine Fälle verfolgt
er sehr hartnäckig und zumeist auch erfolgreich.
Was ich allerdings etwas merkwürdig fand, war, dass Chet
zwar uns Menschen problemlos verstehen kann, aber mit Princess nicht
kommuniziert wie auch mit dem Nachbarhund Jasper. Hier spricht er immer nur
Vermutungen aus, was dessen Bellen zu bedeuten hat.
Fazit: Die häufigen Abschweifungen von Chet stören mit der
Zeit ziemlich den Lesefluss und nehmen zum Teil die Spannung aus dem Krimi.
Ansonsten ist „Auf sie mit Gebell“ ein unterhaltsamer, witzig, lockerer Krimi,
der aus der Sicht des Hundes Chet erzählt wird.
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