Leseempfehlungen

Montag, 25. April 2011

{Rezension} Yelena und die Magierin des Südens von Maria V. Snyder

Verlag: mira Taschenbuchverlag 
Übersetzer: Rainer Nolden
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Genre: Fantasy Roman
ISBN: 3899418247
Erscheinungsdatum: März 2011
Preis: 7,95 €


Yelenas geheimnisvolle Vergangenheit

In Ixia herrschen klare Regeln und Gesetze. Wer jemanden getötet hat, wird hingerichtet durch den Strang. Auch Yelena blüht dieses Schicksal, da sie einen Mann aus Notwehr getötet hat. Nach einem Jahr Kerkerhaft steht der Tag der Hinrichtung bevor. Doch sie erhält ein verlockendes wie auch tödliches Angebot: Die Vorkosterin des Kommandanten zu werden.  Yelena nimmt dieses Angebot an und wird fortan vom Sicherheitschef Valek in Gifterkennung unterrichtet. Doch diese Stelle hat einen entscheidenden Nachteil. Um jegliche Fluchtversuche im Keim zu ersticken, verabreicht Valek ihr ein tödliches Gift. Nur wenn sie jeden Morgen das Gegengift erhält, kann sie überleben.  Neben dieser tödlichen Drohung ist sie bald mehrmals täglich als Vorkosterin tätig und muss somit ständig mit vergifteten Essen rechnen, denn der Kommandant hat viele Feinde. Hinzu kommt, dass Yelena den Sohn von General Brazell getötet hat und dieser hat nur ein Interesse: Den Tod von Yelena. So sieht sie sich von allen Seiten tödlich bedroht. Doch ihre anfängliche Angst überwindet Yelena und arrangiert sich mit ihrem Leben auf der Burg des Kommandanten. Dennoch hat sie nur ein Ziel vor Augen, nämlich das Rezept für das Gegengift zu finden und ihre Flucht in den Süden nach Sitia.

Ich muss gestehen, dass ich mich bisher nie mit Fantasy-Romanen beschäftigt habe, warum auch immer. Doch Maria V. Snyder hat mich davon überzeugt, in Zukunft doch öfter einmal ein Buch dieses Genre zu lesen. Denn die Autorin versteht es von der ersten Seite an, einen an das Buch zu binden.

Gelungen ist es ihr mit einem absolut temporeichen und extrem fesselnden Schreibstil. Völlig schnörkellos, erfrischend und flüssig erzählt sie die Geschichte von Yelena und ihr gelingt es fast augenblicklich, einem ein Bild von ihrer Protagonistin zu vermitteln wie auch über das Leben in Ixia selbst. Dieses läuft nach der Machtübernahme des Kommandanten Ambrose in geraden, direkten Zügen für alle Einwohner. Nach der Monarchie leben die Menschen nun in einer Diktatur, jeder trägt seiner Zunft entsprechende Uniformen, für jede Überschreitung des Gesetzes gibt es klare Strafen, ohne Ausnahme.  So verläuft zwar das Leben in klaren Linien, aber auf Freiheit und Vergnügungen müssen die Menschen verzichten.

Obwohl recht bald ersichtlich ist, worauf die Story hinauslaufen wird, überrascht sie doch ständig mit neuen Wendungen.  So schickt die Autorin ihre Protagonistin von einem gefährlichen Abenteuer ins nächste, nie kann man sich sicher sein, wer nun auf der Seite von Yelena steht und wer zu ihren Feinden gehört. Ganz besonders mysteriös ist hier die Figur von Valek. Es ist zwar schnell klar, dass er bedingungslos hinter dem Kommandanten steht, alles dafür unternimmt, um sein Leben zu schützen. Doch welche Ziele er bei Yelena verfolgt, bleiben sehr lange im Dunkeln.

Da die Autorin Yelena selbst ihre Geschichte erzählen lässt, bekommt man schnell ein sehr gutes Bild von ihr und lernt so eine zwar anfangs äußerst verängstigte junge Frau kennen, die sich aber schnell mit ihrem neuen Leben arrangiert und versucht, das Beste daraus zu machen, immer ihre Flucht im Hinterkopf. Yelena ist mutig, intelligent, zielstrebig und schon bald erfährt man auch den Grund für den Mord an Reyad, dem Sohn von General Brazell. Und auch alle weiteren Mitwirkenden sind facettenreich und stellenweise sehr undurchsichtig beschrieben. Und so können einige Figuren einen im Laufe der Geschichte überraschen, wohingegen andere klar umrissen sind und einen nur durch ihre intrigante, hinterlistige und brutale Art erstaunen.

Zwar kommt der Fantasyteil hier auch nicht zu kurz, da aber Zauberei in Ixia strikt verboten ist und mit dem Tod bestraft wird, hält sich dieser – zumindest bis gut zur Mitte hin – ziemlich zurück. Man merkt zwar ziemlich bald, dass auch Yelena über magische Fähigkeiten verfügt, doch sie selbst nimmt diese nicht als solche wahr. Erst als Yris, die Magierin des Südens die Lesebühne betritt, nimmt die Geschichte nach und nach magische Züge an, obwohl diese selbst dann absolut nicht überdreht wirken und logisch erklärt werden.


Fazit: Ein sehr temporeicher Auftakt der Trilogie, mit einer packenden, sehr spannenden Story und einer äußerst sympathischen, mutigen Protagonistin.


Ein ganz herzliches Dankeschön an den mira Taschenbuchverlag für die Zusendung des Rezensionsexemplars

2 Kommentare:

  1. hmmm ist so gar nicht mein genre und ich bleibe skeptisch.
    ist die titelheldin so eine alleskönnerin? ohne furcht und tadel, kann die einfach alles? sowas löst bei mir nämlich nur stirnrunzeln aus...

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  2. Hallo Melanie, meines ist es eigentlich auch nicht. War aber wirklich sehr angenehm überrascht und die Heldin ist wirklich keine Alleskönnerin, sonst wäre das Buch recht langweilig gewesen. LG Isabel

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