Übersetzer: Elke Bartels
Taschenbuchausgabe: 768 Seiten
Genre:
Historischer Roman
ISBN: 9783442364862
Erscheinungsdatum: 14. August
2006
Preis: 8,95 €
Die Kriegerin der Kelten
Mit 12 Jahren erhält Breaca ihre erste Feder von ihrem Vater überreicht, nachdem sie ihren ersten Gegner im Kampf getötet hat. Doch die Freude hierüber währt nicht lange, denn bei dem Überfall eines benachbarten Stammes starb ihre Mutter. Fast den ganzen Winter benötigt Breaca, um mit dem Tod ihrer geliebten Mutter zurecht zu kommen. Doch dabei verliert sie ihren größten Wunsch nicht aus den Augen: Einmal eine große Träumerin zu werden. Doch die Visionen bleiben bei ihr aus und so muss sie bald erkennen, dass sie nicht zur Träumerin sondern zur Kriegerin bestimmt ist. Einige Jahre später läuft ein Schiff bei einem Unwetter auf einer Sandbank auf. Breaca, die Anführerin ihres Stammes, gelingt es zusammen mit anderen Stammesmitgliedern einige Schiffbrüchige zu retten. Unter den Geretteten ist auch der junge Krieger Caradoc. Schon bald wird sich ihr Schicksal unwiderruflich verbinden.
Man merkt schon nach wenigen Seiten, dass Manda Scott sich intensiv mit dem historischen Leben von Breaca, die später unter dem Namen Boudica bekannt wurde, wie auch mit dem Leben der Kelten beschäftigt hat. Allerdings informiert sie ihre Leser im Anhang auch darüber, dass über das Leben von Breaca wenig bekannt ist und somit vieles ihrer Fantasie entsprungen ist, jedoch eng angelehnt an das damalige Leben. Somit könnten sich Breacas erste Lebensjahre durchaus so zugetragen haben. Allerdings liegt durch die fundierten Kenntnisse der Autorin über die Kelten auch das Problem des Buches, denn Manda Scott beschreibt das Leben von Breacas Stamm extrem ausschweifend. So erfährt man viel über die Bedeutung von Träumen und der Huldigung der Träumerinnen eines Keltenstammes. Zusätzlich schildert die Autorin sehr ausführlich das Alltagsleben der Kelten sowie ihre Kriegsführung, ihre Hingabe zu den Tieren, die rivalisierenden Stammesfehden, den Hass auf die Übermacht der Römer und, und, und …
Wer sich hierfür interessiert, wird den 1. Band der vierteiligen Saga mit Sicherheit äußerst informativ und unterhaltsam finden. Für mich waren die ersten 200 Seiten jedoch extrem zähflüssig. Danach nimmt die Geschichte zwar etwas an Fahrt auf, es passieren einige sehr interessante Geschehnisse in Breacas Lebens wie auch bei ihrem vier Jahre jüngeren Halbbruder Ban, aber auch hier sind die Ausschmückungen teilweise sehr langatmig, sodass selten eine durchgehend anhaltende Spannung aufgebaut wird.
Auch hatte ich anfangs Probleme einen Bezug zu Breaca wie auch zu ihrem Bruder Ban zu erhalten. Manda Scott wechselt immer mal wieder die Perspektiven und so ist man immer über die Gedankengänge und Gefühlen von Breaca und Ban informiert, aber trotzdem bleiben die Figuren anfangs seltsam blass. Erst so nach und nach nahmen sie für mich Konturen an und dann liest man auch zumeist begeistert mit und begleitet die Beiden neugierig und gespannt bei ihren Erlebnissen.
Der Schreibstil von Manda Scott ist sehr bildgewaltig, opulent und farbenfroh und ihr gelingt es wirklich sehr gut, einem das Britannien um 30 nach Christus vor Augen zu führen, aber wie gesagt, oft auch sehr weitschweifig. Ich hatte öfter das Gefühl, dass die Autorin unbedingt ihr gesamtes Wissen über das Leben der Kelten komplett in den ersten Band hinein zu packen versuchte und dadurch wirkt es teilweise einfach zu überladen.
Fazit: Die Story hätte man durchaus etwas kompakter vermitteln können und so wären die Spannung und das Interesse am Leben von Breaca durchgängiger vorhanden gewesen. So habe ich mich doch ab und an dabei ertappt, dass ich einige Passagen nur quergelesen habe. Trotz allem hat mir der Roman jedoch gut gefallen und ich werde auch die weiteren Bände lesen, da mein Interesse am Leben der Kriegerin der Kelten geweckt wurde.
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