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Freitag, 9. März 2012

{Rezension} Poesie des Todes von J.T. Ellison





Verlag: MIRA-Taschenbuch
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN:978-3-89941-791-3
Erscheinungsdatum: November 2010
Preis: 8,95 €



Phantom der Freude sie mir war …

Es ist brütend heiß in Nashville als die Leiche einer jungen Frau auf einem Feld gefunden wird. Das Grausame daran, ihr wurden beide Hände entfernt und nicht weit vom Tatort findet die Polizei die Hand einer anderen Frau. Sie war das vorherige Opfer des Southern Stranglers. FBI-Profiler John Baldwin ist bereits in den Fall involviert und unterstützt Lieutenant Taylor Jackson bei der Jagd nach dem Serienmörder. Was der Polizei jedoch nicht bekannt ist, der Täter hinterlässt am Tatort oder in dessen Nähe immer ein Gedicht. Genau dieses Gedicht erhält auch die Reporterin Whitney Connolly per Email. Diese erhofft sich allerdings hierdurch den Durchbruch zur angesehen Journalistin und informiert die Ermittler nicht. Währenddessen arbeiten John und Taylor, die privat ein Paar sind, intensiv an dem Fall und die Zeit drängt, denn die Abstände zwischen den Morden werden immer kürzer …

J.T. Ellison steigt gleich in ihren Thriller ein und präsentiert ihren Lesern nach wenigen Seiten die erste Leiche und so lernt man hier bereits ihre Protagonisten Taylor Jackson und John Baldwin kennen. Der Modus Operandi weist eindeutig auf den Southern Stranglers, den John bereits seit einiger Zeit verfolgt, jedoch ohne relevante Anhaltspunkte gefunden zu haben. Intensiv steigt der FBI-Profiler in die weiteren Ermittlungen ein, verfolgt die Spuren des Mörders quer durch den Südosten der USA, während Taylor von Nashville aus aktiv ist. Denn neben dem Southern Stranglers hat Taylor noch einen weiteren brisanten Fall zu lösen. Ein Serienvergewaltiger geht in ihrer Stadt um, der immer nur in Regennächten aktiv wird.

Der Thriller baut sich mithilfe zweier Haupthandlungsstränge auf und so verfolgt man die Bemühungen von John und Taylor, auf die Spur des Serienmörders zu kommen und zum anderen lernt man die Journalistin Whitney kennen, die Gedichtsfragmente vom Southern Stranglers erhält. Tja, und ab und an kommt auch mal kurz der Mörder zu Wort, ohne dass man allerdings auch nur den Hauch einer Ahnung erhält, um wen es sich handeln könnte. Dies alles gestaltet sich sehr temporeich und fesselnd, sodass praktisch von der ersten Seite Hochspannung angesagt ist, die sich auch mühelos bis zum Schluss hält.

Klar ist das alles nicht neu, aber J.T. Ellison versteht es geschickt, die Story sehr abwechslungsreich zu gestalten, immer wieder neue Wendungen einzubauen und einen als Leser auf falsche Fährten zu locken. Und wenn man denkt, zur Mitte hin hätte man vielleicht eine Ahnung, wer denn nun der Täter sein könnte, wird bald wieder eines besseren belehrt.

Im Vordergrund der Personen steht natürlich Lieutenant Taylor Jackson. Die 35-jährige Blondine lebt für ihren Beruf, ist tough und selbstbewusst, versteht es geschickt, ihre Mannschaft zu führen und wird von ihren männlichen Kollegen geschätzt. Der Umgang untereinander ist jederzeit freundschaftlich  und harmonisch. Hört sich erst einmal nach dem Profil einer typischen Ermittlerin an, aber J.T. Ellison versteht es gut durch regelmäßige private Einblicke in das Leben von Taylor, auch deren weiche, liebenswerte Seite aufzuzeigen. Und als man noch feststellt, dass sie beim Anblick einer Spinne regelrecht in Panik gerät (ok Klischee, aber süß beschrieben), dann stellt man fest, dass Taylor wirklich eine sympathische, engagierte junge Frau ist. Ihre seit etwa 4 Monaten andauernde Beziehung zu dem smarten und äußerst sympathischen John Baldwin versucht sie vor ihren Kollegen geheim zu halten, man merkt aber auch, dass es Beiden mit dieser Beziehung sehr ernst ist. Die einzig Eingeweihte ist Taylors Freundin, die schwangere Gerichtsmedizinerin Samantha, die mit ihrer Meinung selten hinter den Berg hält.

Die weiteren Charaktere sind ebenfalls detailreich beschrieben, agieren allerdings selten überraschend und wirken schon ein wenig klischeehaft, nichtsdestotrotz werden sie einem dennoch mit ihren Ecken und Kanten schnell sympathisch und der Autorin gelingt es gut, gerade die Personen, die möglicherweise als Mörder in Frage kämen, etwas rätselhaft und undurchsichtig erscheinen zu lassen.

Fazit: Ein durchweg sehr spannender Thriller, der mit überraschenden Wendungen überzeugen und mit zwei sehr sympathischen Protagonisten aufwarten kann.

Die Autorin:
J.T. Ellison wurde von der Nashville Scene als "Best Mystery/Thriller Writer of 2008" ausgezeichnet. Für die Recherche zu ihren Büchern arbeitet sie eng mit dem Metro Nashville Police Department und dem FBI zusammen.

7 Kommentare:

  1. Das klingt richtig gut. Wird gleich mal gemerkt.

    LG Andrea

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  2. Hallo Andrea,

    ja, ist richtig gut, wie auch der 2. Band "Der Schneewitchenmörder". Soweit ich weiß kommt im April der 3. Band raus.

    LG Isabel

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  3. Ist die Reihenfolge beim lesen unbedingt einzuhalten? Macht sicher Sinn? Wenn ja dann muß ich mir das Buch nämlich ganz schnell besorgen, da ich demnächst Schneewittchenmörder in einem Lesekreis bekomme. Ja im April erscheint "Judasmord", hab gerade den aktuellen Mira-Katalog vor mir liegen. ;o)

    LG Andrea

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    1. nicht unbedingt. Ich hatte auch erst "Schneewitchenmörder" gelesen und mir dann den 1. Band geholt, da er mir so gut gefallen hatte.
      Wünsche Dir viel Spaß mit dem 2. Band im Lesekreis.
      LG Isabel

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  4. Endlich mal ein Buch, das ich vor dir gelesen habe. ;-)
    Allerdings habe ich es noch immer nicht geschafft, mir den 2. Band zu besorgen...

    LG
    Sabine

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    1. Hallo meine Süße,
      ja, habe ich schon bei LB gesehen, dass Du es vor mir gelesen und es Dir auch gefallen hat. ;) Den 2. Teil kann ich Dir auch noch empfehlen.
      Wünsche Dir noch einen schönen Sonntag,
      LG Isabel

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