Verlag: Gmeiner-Verlag
Taschenbuchausgabe: 319 Seiten
ISBN: 978-3-8392-1234-9
Genre: Deutscher Krimi/Regionalkrimi
Erscheinungsdatum: 13. Februar 2012
Preis: 11,90 €
Max Raintalers 2. Fall
Nach einer
feuchtfröhlichen Feier bei „Da Giovanni“ machen der Münchner Ex-Kommissar Max
Raintaler und seine Freundin Monika am nächsten Morgen eine grausige
Entdeckung. Um sich noch einmal für den schönen Abend bei Giovanni und Carla zu bedanken, spazieren die
Beiden zu ihrem Lieblingsitaliener und finden Giovanni erschlagen auf dem Boden
seines Restaurants, Carla gefesselt auf einem Stuhl. Dummerweise kann sich
Carla an nichts erinnern und so beginnt Max seinen Freund und Ex-Kollegen
Franzi bei dessen Ermittlungen tatkräftig zu unterstützen. Doch irgendwie lässt
sich einfach keine heiße Spur finden.
Michael Gerwien erzählt
die Story auf humoristisch, lockere Weise und beginnt den Krimi mit der
ausgelassenen Feier von Monikas Geburtstag bei „Da Giovanni“. Allerdings dauert
es bis zu dem Mord nicht lange und so ist die Neugier schnell geweckt. Motive
wie Schutzgelderpressung oder Mord wegen eines geheimen Rezepts kommen auf, die
Ermittlungen werden zügig aufgenommen und gestalten sich zumeist recht
unterhaltsam. Das ganze versetzt der Autor mit einem ordentlichen Schuss
Lokalkolorit.
Neben dem Mord an
Giovanni hat Max allerdings auch noch private Probleme, denn er fühlt sich von
seiner zeitweisen Lebensgefährtin Monika missverstanden und gegängelt. Da kommt
die schnuckelige Hamburgerin Annika, die gerade zum Seminar in der bayrischen
Hauptstadt weilt und offenbar Interesse an Max bekundet, genau richtig. Und so
lässt sich Max ganz gerne mal von den Ermittlungen ablenken und unternimmt
lieber etwas mit Annika.
Da Michael Gerwien seinen
Protagonisten auch im zweiten Fall wieder viel Spielraum lässt, die
Ermittlungen zwar immer präsent sind, dennoch mehr am Rande laufen, ist es mit
der Spannung jetzt nicht unbedingt weit her. Anfangs rätselt man natürlich über
Motiv und Täter, zumal Giovanni ein überall beliebter Man war, der eigentlich
keine Feinde hatte. Einzige Spur sind anfangs zwei italienische Jungs, die tags
zuvor Giovanni wegen Schutzgeld erpressen wollten. Weitere Spuren tun sich im
Verlauf des Krimis auf, sind aber zuweilen auch etwas weit hergeholt, was
selbst Max einsehen muss. Die Auflösung des Falls ist zwar dann überraschend,
für meinen Geschmack aber etwas konstruiert und nicht unbedingt
nachvollziehbar.
Allerdings ist der Krimi
unterhaltsam, wenn man den bayrischen Humor mag und seinen Protagonisten
sympathisch findet, was zumeist nicht schwer fällt. Max ist aus welchen Gründen
auch immer Frührentner, absolut beziehungsunfähig, obwohl er seiner Monika
schon zig Heiratsanträge gemacht hat, ein überzeugter Hypochonder und kann auch
ganz schön grantig werden. Allerdings wirkt der sportliche 52 Jährige in seinem
Verhalten ab und an schon etwas überzogen. Die weiteren Charaktere sind recht
detailreich und warmherzig beschrieben, allerdings auch nicht immer
klischeefrei.
Fazit: Wer
humoristische Krimis mit einem
ordentlichen Schuss bayrischen Einschlags mag, bei denen der Fall mehr so
nebenher läuft, da das Privatleben des Protagonisten zumeist im Vordergrund
steht, wird hier bestens unterhalten.
Der Autor:
Michael
Gerwien wurde 1957 in Biberach an der Riß geboren. Aufgewachsen ist er
in Mittenwald, einem beliebten bayrischen Urlaubsort in der Nähe von
Garmisch. Zu dieser Zeit fuhr er erfolgreich Skirennen und ist somit ein
ausgewiesener Kenner der Hochgefühle, die beim Skifahren entstehen.
Heute lebt Michael Gerwien in München. 20 Jahre lang arbeitete er als
Texter für diverse Fernsehformate, verfasste Artikel für
Fachzeitschriften und schrieb Kurzgeschichten und Gedichte. Zudem stand
er als Musiker und Kabarettist auf diversen Bühnen.
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