Broschierte Ausgabe: 512 Seiten
ISBN: 9783492053051
Genre: Skandinavischer Thriller
Erscheinungsdatum: Februar 2012
Preis: 16,99 €
Stille Post
Auf
dem G20-Gipfel in London läuft plötzlich ein Chinese über die Absperrung und
wird von einem heranfahrenden Auto tödlich verletzt. Bevor er stirbt, kann
er einem Europolmitarbeiter noch etwas ins Ohr flüstern. Eine Ornithologin findet im Waldgebiet von
Hampstead Heath nahe London eine Tote, die Leiche ist merkwürdig drapiert. In
Stockholm löst eine chinesische Putzfrau beim heimlichen Durchstöbern des
Computers ihres Chefs einen Alarm bei offiziellen Stellen aus.
Anfangs
scheinen diese unterschiedlichen Fälle keine Gemeinsamkeiten zu haben. Doch
alle drei Fälle laufen nach und nach bei der neu gegründeten, geheimen
OPCOP-Gruppe auf, die mit Polizeibeamten unterschiedlichster Nationalitäten
besetzt ist. Chef dieser geheimen Einheit ist Paul Hjelm aus Stockholm. Und auch
Jorge Chavez und Arto Söderstedt gehören nach Auflösung des A-Teams nun dieser
operativen Einheit an, deren Sitz in Den Haag ist. Die weiteren Mitglieder kommen
u.a. aus Deutschland, Frankreich,
Italien und Griechenland. Und hier trifft man auf die unterschiedlichsten
Charaktere, die stellenweise recht eigenwillig
sind, spezielle, aber durchaus sympathische Eigenarten haben und natürlich
wieder hervorragend detailreich beschrieben sind. Von Schweden aus wird die
Einheit von Kerstin Holm, Jon Anderson und Sara Svenhagen tatkräftig
unterstützt.
Arne
Dahl lässt sich gewohnt viel Zeit, um einen in die Geschichte und deren
Zusammenhänge einzuführen. Und so ergeht es einem wie der geheimen
operativen Einheit, erst so nach und nach fügen die vielen losen Fäden sich zu
einem Bild zusammen und entwickeln sich zu einem äußerst brisanten Fall, der
die Banken- und Wirtschaftskrise einbindet, aber auch den internationalen
Drogenhandel betrifft, wobei die italienische Mafia eine entscheidende Rolle spielt.
Äußerst geschickt und sehr komplex behandelt Arne Dahl hier ein Verbrechen,
dass leider viel zu realistische Züge zeigt.
Die
Handlungsstätten des Krimis sind bedingt des Falls, aber auch der national
besetzen Ermittlergruppe, breit gefächert und so spielt die Geschichte nicht nur in
London und Stockholm, sondern führt die Ermittler auch nach Berlin, Riga und
New York. Arne Dahl erzählt seinen Krimi mithilfe vieler unterschiedlicher
Erzählstränge, der Fokus liegt bei der operativen Einheit, aber auch Kerstin
Holm und ihr Team spielen keine geringe Rolle. Neben den nicht wenigen weiteren
Handlungssträngen fällt aber immer wieder ein etwas Rätselhafter auf, der im
Vorfeld der Ermittlungen spielt und in Emailform fast schon poetisch
geschrieben ist. Und so wie langsam alle
losen Fäden zusammenführen, wird einem als Leser auch bald hier ersichtlich,
wer der geheimnisvolle Absender der Mails ist und vor allem, welche Rolle
dieser in dem Fall spielt.
Durch
den komplexen Handlungsaufbau entwickelt sich die Spannung anfangs langsam,
doch sobald man eine Ahnung davon erhält, wie die vielen Fäden zusammengehören
könnten, umso spannender und fesselnder wird die Story. Dies alles erzählt Arne
Dahl in seiner gewohnt einnehmenden, ruhigen Art und führt einen so
unaufhaltsam auf ein fulminantes und absolut schlüssiges Ende zu.
Fazit:
Etwas Geduld benötigt man zwar für Arne Dahls neuesten Krimi, aber es lohnt
sich absolut. Denn man wird mit einer vielschichtigen, realistisch angelegten
und äußerst brisanten Geschichte belohnt, die zusätzlich mit hervorragend
herausgearbeiteten Charakteren aufwarten kann.
Der Autor:
Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um den
Stockholmer A-Team eine der erfolgreichsten Serien weltweit geschaffen.
Nach neun Bänden, zuletzt unter anderen »Totenmesse«, »Dunkelziffer« und
»Opferzahl«, von denen sich allein in Deutschland über eine Million
Exemplare verkauften und für die er international zahlreiche
Auszeichnungen erhielt, ist »Gier« der Beginn einer neuen Thrillerserie.
Arne Dahl lebt mit seiner Frau in Stockholm und schreibt am zweiten
Fall für das Europol-Team.
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