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Dienstag, 14. Mai 2013

{Rezension} Engelsblut von Michael Kibler

Cover & Verlag: Piper
Broschierte Ausgabe: 352 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-492-30046-9
Erscheinungsdatum: 10. Dezember 2012
Preis: 12,99 €




Ein vermeintlicher Suizid und ein rätselhafter Doppelmord

Nachts werden Margot Hesgart und ihr Kollege Steffen Horndeich an einen Tatort gerufen. Eine junge Frau hat sich auf die Gleise gesetzt und vom herannahenden Zug überfahren lassen. Kurz darauf der nächste Einsatz für die beiden Kommissare: Ein vermögendes Ehepaar wird erstochen in ihrem Haus aufgefunden, offensichtlich Raubmord. Hesgart und Horndeich ermitteln in alle Richtungen, eine beweiskräftige Spur lässt sich jedoch einfach nicht finden. Dann wird bei der Obduktion festgestellt, dass die junge Frau keineswegs Selbstmord begangen hat, sondern ebenfalls erstochen wurde. 



Der Tatort des Raubmordes wirft für die Ermittler viele Fragen auf, die sich für die Kommissare lange nicht erklären lassen. Da gestaltet sich der offensichtliche Selbstmord der jungen Frau schon einfacher und ist von Margot Hesgart und Steffen Horndeich auch schnell zu den Akten gelegt. Doch dann entdeckt Hinrichs neue Assistentin eine tödliche Stichwunde bei der jungen Frau, die Kommissare nehmen die Ermittlungen in dem Fall wieder auf und stellen bald einige Zusammenhänge zu dem Doppelmord her. Was sich allerdings wirklich hinter diesen drei Morden verbirgt und somit das Thema des Buches, das offenbart Michael Kibler seinen Lesern erst nach einiger Zeit.

Als wenn die Mordfälle nicht schon kompliziert genug wären, gestaltet sich das Privatleben von Margot Hesgart auch noch alles andere als einfach. Während ihr Kollege Horndeich sein junges Familienglück in vollen Zügen genießt, hat die Kommissarin mit einigen Problemen zu kämpfen. Ihr Mann befindet sich immer noch wegen seiner Forschungen im amerikanischen Darmstadt zusammen mit Margots Vater. Die Kontakte sind eher sporadisch und dann kündigt sich auch noch Nick aus den Staaten an, der in Wiesbaden einen Vortrag halten soll. Die Gefühle zu dem amerikanischen Detektiv sind bei der Kommissarin immer noch recht zwiespältig und dann ist da auch noch der ständige Ärger mit Doro, der Tochter ihres Mannes. Margot drohen die privaten Probleme immer mehr über den Kopf zu wachsen.

Mit viel Lokalkolorit erzählt Michael Kibler seinen mittlerweile sechsten Band um sein Ermittlerteam Hesgart/Horndeich und wie man es in der Vergangenheit gewohnt ist, findet das Privatleben der beiden Ermittler neben dem Kriminalfall wieder gebührend Raum. Die Story entwickelt sich von Anfang an ziemlich verzwickt und rätselhaft, zudem ist lange Zeit nicht abzusehen, in welche Richtung sich der Darmstadt-Krimi entwickeln wird. So bleiben auch Motiv und Täter im Dunkeln und Rätselraten ist angesagt. Und der unterhaltsame, fesselnde Schreibstil von Michael Kibler wie auch die komplexe, wendungsreiche Story sorgen dafür, dass man bis zur letzten Seite beste Krimiunterhaltung geboten bekommt, gepaart mit einem gesellschaftlich wie politisch aktuellem Thema, welches der Autor gewohnt intensiv recherchiert hat.

Fazit: Auch der sechste Band der Darmstädter Kommissare überzeugt wieder mit einer spannenden Story, sowie mit viel Lokalkolorit und lebendig beschriebenen Charakteren.

Der Autor:
Michael Kibler, geboren 1963 in Heilbronn, ist heute leidenschaftlicher Darmstädter. Nach Studium und Promotion arbeitet er als Texter und Schriftsteller. Seinem Überraschungserfolg »Madonnenkinder« folgten die vielbeachteten Kriminalromane »Zarengold« und »Rosengrab«, und mit »Schattenwasser« eroberte er die Bestsellerlisten. »Engelsblut« ist der sechste Fall für die Ermittler Steffen Horndeich und Margot Hesgart.

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