Cover &
Verlag: Blanvalet
Übersetzer:
Kristof Kurz
Taschenbuchausgabe:
480 Seiten
Genre:
Englischer Krimi / Band 1
ISBN: 978-3-442-37996-5
Erscheinungsdatum:
19. November 2012
Preis: 8,99
€
Eine eigenwillige Ermittlerin
In einem
heruntergekommenen Stadtteil von Cardiff werden die Leichen von Jane Mancini
und ihrer kleinen Tochter April gefunden. Die Mutter scheint an einer Überdosis
gestorben zu sein, ihre Tochter dagegen wurde auf brutale Weise ermordet. Am
Tatort entdeckt die Polizei die Kreditkarte eines Millionärs, der vor Monaten
bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Detective Constable Fiona Griffith
ermittelt gerade in einem Fall von Unterschlagung, doch als sie von dem
Doppelmord erfährt, bittet sie ihren Chef, sie in die Ermittlungen mit
einzubinden. Getrieben von einer unerklärlichen inneren Unruhe beginnt Fiona
auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und geht dabei nicht unbedingt
immer legale Wege. Doch diese führen sie auf eine Spur von Menschenhandel und
Korruption im großen Stil.
Fiona ist
eine junge und äußerst eigenwillige Polizistin, die über sich selbst sagt, dass
sie den Charme einer Kaktee besitzt. Doch so kratzbürstig und eigenbrötlerisch
Fiona auch sein mag und ihren Chef mit ihren unkonventionelle Ermittlungsmethoden
an den Rande der Verzweiflung treibt, so liebenswürdig ist die junge Frau aber
auch. Hochintelligent und die Fähigkeit, auch mal um die Ecke denken zu können,
entdeckt sie Zusammenhänge zwischen ihrem aktuellen Fall von Unterschlagung zu
dem Doppelmord, der ihr seltsam nahe geht.
Harry
Bingham lässt seine problembehaftete Protagonistin selbst die Geschichte erzählen
und man stellt bald fest, dass der Vergleich mit Lisbeth Salander gar nicht so
weit hergeholt ist, sondern gut zu Fiona passt. Was aber nicht heißt, dass
Harry Bingham hier einen billigen Abklatsch zu der Stieg-Larsson-Protagonistin
erschaffen hat, ganz im Gegenteil. Oftmals fragt man sich bei Fiona, was ihr
seltsames Verhalten, gerade auch in der Leichenhalle, zu bedeuten hat, doch zum
Ende des Krimis erklärt der Autor dieses Verhalten sehr schlüssig.
Die Story
entwickelt sich sehr komplex und wendungsreich, wodurch sich das
Spannungspotential durchweg auf einem recht hohen Niveau befindet und von Harry
Bingham packend und unterhaltsam erzählt wird. Zudem lässt der Autor einiges
Wissenswertes und Interessantes rund um Wales und im Besonderen um Cardiff mit
einfließen, sodass der Krimi zudem atmosphärisch dicht erzählt wirkt.
Fazit: Eine
außergewöhnliche Polizistin ermittelt auf sehr unkonventionelle Weise in einem
packend erzählten Krimi.
Der Autor:
Harry Bingham stammt aus
Wales. Er hat in Oxford Politik und Wirtschaft studiert, sich danach bei der
Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung mit dem ökonomischen
Wiederaufbau Osteuropas beschäftigt und schließlich eine Karriere bei J.P.
Morgan in der Abteilung für Mergers & Acquisitions abgebrochen, um Bücher
zu schreiben. Mit der Fiona-Griffiths-Reihe betritt er erstmals die Bühne der
Krimiwelt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen