Broschierte Ausgabe: 264 Seiten
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3981509236
Erscheinungsdatum: 28. Juli 2012
Preis: 11,80 €
Die Kinder der
Agrunbar
Als Junge kam Ariko ins Waisenhaus und wurde schon wenig
später vom Militär rekrutiert. Hier erhält er eine fundierte Erziehung und wird
zum Soldaten ausgebildet, wobei gerade der christliche Glaube beim Schwarzen
Kollektiv eine große Rolle spielt. Als durch das Wiedererwachen der Horde ein
Krieg ausbricht, muss auch Ariko an die Front und kämpft fortan gegen das
geheimnisvolle Volk der Hameshi. Doch es dauert nicht lange, bis Ariko den Ruf
der Roten Mutter hört, dem Schwarzen Kollektiv den Rücken kehrt und in die
riesigen Wälder flieht, um sich den Hameshi anzuschließen. Schnell passt er
sich dem Leben der Waldbewohner an, führt mit ihnen einen blutigen Kampf gegen
das Militär und schon bald begegnet er wieder der geheimnisvollen Lamis’jala,
in die er sich verliebt.
Michael Zandt fordert seinen Lesern anfangs ganz schön was
ab. Ständig tauchen neue Namen auf, neue Städte, Stadtteile, Lebensformen und auch
der rätselhafte Prolog sorgt nicht gerade dafür, dass man sich schnell in der
Geschichte zurecht findet. Zwar weicht seine Welt kaum von unsrer ab, wirkt wie
eine Parallelwelt, ist aber dennoch eine völlig andere, fremde Welt. Allerdings
findet man immer wieder Analogien: Das Schwarze Kollektiv wirkt beispielsweise
wie eine moderne Form der Tempelritter, der Krieg gegen die Hameshi erinnert manches
Mal an den Vietnam-Krieg oder politische Entscheidungen gleichen denen unserer
Welt. So verknüpft Michael Zandt gekonnt unsere mit einer völlig fiktiven Welt.
Fast unmerklich aber zieht die Geschichte von Ariko, die aus
seiner Sicht erzählt wird, einen in seinen Bann. Schuld daran sind die
fantasievollen Beschreibungen, gerade was das Leben der Waldmenschen angeht und
wie diese mit der Natur umgehen, aber auch der einnehmende und bald schon
fesselnde Schreibstil von Michael Zandt sorgt für unterhaltsame Lesestunden.
Die Story bezieht sich im ersten Teil fast hauptsächlich auf
das Leben von Ariko beim Schwarzen Kollektiv und sein Leben mit dem Krieg. Es
gibt viele blutige und durchaus auch brutale Szenen, die auch im zweiten Teil –
Arikos Leben bei den Hameshi – nicht nachlassen. Zudem entwickelt sich die
Geschichte von Anfang an nicht vorhersehbar, Michael Zandt überrascht immer mal
wieder mit unvorhergesehenen Wendungen und hält auch hierdurch die Spannung
fast durchweg auf sehr hohem Niveau.
Ariko wie auch die weiteren Protagonisten sind zwar
facettenreich und durchaus auch liebevoll gezeichnet, allerdings so einen
richtigen Bezug konnte ich jetzt nicht zu ihnen bekommen. Dies störte mich
allerdings nicht sonderlich, da die
farbenprächtige und vor allem sehr fantasievolle Story dies problemlos aufwog.
In gewisser Weise ist
der Fantasyroman schon eine Fortsetzung zu „Hapu
– Der Teufel im Leib“. Allerdings taucht Hapu nur zweimal kurz in der
Geschichte auf, welche aber durchaus Schlüsselszenen sind und darauf hindeuten,
dass es einen weiteren Teil geben könnte, indem auch Hapu wieder eine größere
Rolle spielt.
Fazit: Die Story benötigt ein wenig Zeit, doch dann zieht
die fantasievolle, spannende Geschichte einen problemlos in seinen Bann.
Der Autor:
Michael Zandt, geboren 1967, lebt im Herzen des Stauferlandes. Im Jahr
2011 war eine seiner Kurzgeschichten für den „Deutschen Phantastik
Preis“ nominiert, im selben Jahr erschien auch sein Debüt-Roman „Hapu –
Teufel im Leib“.
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