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Freitag, 15. Juli 2011

{Rezension} Die Nonne mit dem Schwert von Lea Korte

Verlag: Weltbild
Taschenbuchausgabe: 415 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 10-3868005307
Erscheinungsdatum: 01. April 2007
Preis: 4,95 €



Eine freiheitsliebende junge Frau geht ihren Weg

Spanien 1607: Die 15-jährige Adlige Catalina de Erauso ist verzweifelt. Das freiheitsliebende Mädchen träumt von Abenteuern, doch muss sie ihr Leben als Novizin hinter dicken Klostermauern fristen. Durch Zufall gerät sie eines Tages an die Schlüssel der Pforte und flüchtet. Schnell ist ihr jedoch klar, dass sie als Mädchen alleine nicht lange in Freiheit bleiben wird. Also verkleidet sich Catalina als Junge, nennt sich fortan Francisco und begibt sich auf Arbeitssuche. Doch immer wieder gerät sie in Schwierigkeiten, was sie zwingt, häufig die Orte zu wechseln.

Auf ihrer Reise lernt sie den jungen Mikel kennen, zu dem sie sich sofort hingezogen fühlt, doch ihre Wege trennen sich wieder. Als sie wieder einmal in die schlimmsten Schwierigkeiten gerät, flüchtet sie auf ein Schiff Richtung Sevilla. Dort erfährt sie, dass Mikel auf den Weg nach Peru ist. Ohne groß zu überlegen folgt Catalina ihm. Doch auch in Peru kann sie ihre Identität nicht preisgeben, denn hier droht ihr ebenfalls der Scheiterhaufen. So reist sie als Francisco quer durch Peru, sieht sich den schlimmsten Gefahren und Unwägbarkeiten ausgesetzt und ist immer auf der Suche nach Mikel, ihrer großen Liebe. Diese Suche führt sie schließlich in den Dienst der Arme des Vizekönigs …

Ich war wirklich erstaunt, als ich im Nachwort von Lea Korte las, dass Catalina de Erauso eine historische Figur ist, deren Leben sich in etwa so abgespielt hat, wie die Autorin dies in ihrem Roman beschreibt. Klar nimmt sie sich einige schriftstellerische Freiheiten heraus, aber Catalina hat wirklich jahrelang als Mann gelebt und als Matrose wie auch als Soldat in der Armee des Vizekönigs von Spanien gedient. Wie ihre Geschichte nun ausgeht, möchte ich hier jetzt nicht verraten. Wen es interessiert, bei Wikipedia gibt es Informationen zum aufregenden Leben der baskischen Adligen.

Die schier unglaublichen Abenteuer, welche Catalina als Mann erlebt und vor allem, dass sie ihre Identität über Jahre hinweg absolut geheim halten konnte, erzählt Lea Korte sehr temporeich und unterhaltsam, allerdings aber auch mit wenig Tiefgang. Klar merkt man, dass sie sich ausführlich mit dem Leben von Catalina beschäftigt hat, aber wer jetzt viel Zeitgenössisches über Spanien oder Peru erfahren möchte, wird hiervon nicht viel finden, da die Autorin alles etwas allgemein hält. Das stört jetzt aber auch nicht wirklich, da es ja im Grunde um das faszinierende Leben von Catalina geht.

Und das beschreibt die Autorin wirklich sehr kurzweilig. Ihr Schreibstil ist durchweg flüssig, fesselnd und auch recht bildhaft. So hat man eigentlich schon nach wenigen Seiten diese aufmüpfige, rebellische, überaus sture und doch so liebenswürdige junge Frau vor Augen, die mit ihrer anfänglichen Naivität und der Unkenntnis über das richtige Leben von einer Schwierigkeit in die nächste schliddert. Jedoch ist ihr zumeist das Glück hold und so findet sie immer wieder einen Ausweg, sei es die Flucht oder aber eine gute Seele steht ihr bei. Einer davon ist Mikel, der über ihre anfängliche Tollpatschigkeit nur den Kopf schütteln kann und sie in die Obhut seines Ziehvaters gibt, da er der Überzeugung ist, dass Catalina / Francisco keinen Tag alleine überleben könnte. Doch auch hier gerät Catalina ungewollt in eine ausweglose Situation, sodass ihr wieder einmal nur die Flucht übrig bleibt.

Fazit: Ein farbenfroher, unterhaltsamer Abenteuer- bzw. Historienroman über das Leben einer sehr ungewöhnlichen, faszinierenden Frau.

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