{Rezension} Das Licht zwischen den Meeren von M. L. Stedman

Cover & Verlag: Limes
Übersetzerin: Karin Dufner
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Genre: Historischer Roman / Australien
ISBN: 978-3-8090-2619-8
Erscheinungsdatum: 23. September 2013
Preis:19,99 €

Lulu Leuchtturm

Australien 1926. Wie weit geht man aus Liebe? Diese Frage muss sich Leuchtturmwärter Tom Sherbourne stellen. Zusammen mit seiner jungen Frau Isabel lebt Tom auf Janus Rock. Beide führen eine harmonische Ehe, nur ein Baby fehlt ihnen noch zu ihrem Glück. Doch dies ist den Beiden nicht vergönnt. Da wird eines Tages ein Beiboot angetrieben. Darin befinden sich die Leiche eines Mannes und ein quicklebendiges Baby. Isabel ist überglücklich und möchte um jeden Preis die kleine Lucy behalten, doch der gewissenhafte Tom möchte den Vorfall melden, lässt sich aber von Isabel überreden. Zwei Jahre später reist die junge Familie aufs Festland, um an einer Feier teilzunehmen. Dort erfahren sie, dass sie das Leben eines anderen Menschen zerstört haben.

 

M.L. Stedman beginnt ihren Roman mit dem Auffinden des Babys Lucy, um dann recht schnell in die Vergangenheit von Isabel und Tom zu wechseln. So lernt man erst einmal eine aufgeweckte, lebenslustige Isabel kennen, die von dem eher zurückhaltenden, ernsten Tom schnell fasziniert ist. Tom hat im 1. Weltkrieg gekämpft, entsprechende seelische Narben hat der Leuchtturmwärter zurückbehalten, doch er schaut positiv in die Zukunft. Hierbei hilft ihm die fröhliche Isabel.

Der Roman vermittelt sehr gut die damaligen Lebensgewohnheiten, beschreibt anschaulich das einsame Leben auf Janus Rock und vor allem vermittelt M.L. Stedman hervorragend die Gefühlswelt von Isabel und Tom. Diese Hin- und Hergerissenheit von Tom, der sich nur wünscht, dass seine geliebte Isabel glücklich ist und dies ist die junge Frage seit der Ankunft von Lucy. Dennoch kann dies sein Gewissen nicht beruhigen und immer wieder fragt Tom sich, ob er die richtige Entscheidung getroffen hat. Und auch die absolute Überzeugtheit von Isabel, dass sie genau richtig entschieden haben und sich einredet, dass die Mutter von Lucy auf dem Meer gestorben ist.

Die Geschichte entwickelt sich zumeist sehr unterhaltsam. Einnehmend, warmherzig, oft auch voller Tragik erzählt die Autorin die Ereignisse auf Janus Rock und später auch auf dem Festland, doch zwischendurch hatte der Roman schon so seine Längen. Gerade die Szenen auf Janus Rock hätten stellenweise etwas straffer ausfallen können. Allerdings zieht die Autorin das Erzähltempo im zweiten Teil des Romans ziemlich an und die weiteren Geschehnisse vermittelt M.L. Stedman sehr mitreißend.

Fazit: Eine Geschichte über Liebe und Schuld und über die Frage, wie weit man für sein Lebensglück gehen darf.

Die Autorin:

M. L. Stedman ist im Westen Australiens geboren und aufgewachsen. Zur Zeit lebt sie in London. Das Licht zwischen den Meeren ist ihr Debütroman, der international für Furore sorgte und in 35 Sprachen übersetzt wurde.