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Sonntag, 18. Mai 2014

{Rezension} Roter Engel von Tess Gerritsen

Cover & Verlag: Blanvalet
Übersetzer: Dr. Klaus Kammberger, Monika Blaich
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3-442-35285-2
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2000
Preis: 9,99 €




Rätselhaftes Sterben in Brant Hill

Während einer Nachtschicht in der Notaufnahme erscheint ein geistig verwirrter alter Mann. Noch bevor er abschließend untersucht werden kann, verschwindet der alte Mann wieder spurlos. Notärztin Toby Harper lässt der Fall keine Ruhe, zumal sie sich die Schuld am Verschwinden des Mannes gibt. Kurze Zeit später stirbt im Krankenhaus ein Patient, der die gleichen Symptome aufweist. Toby vermutet hier einen Zusammenhang und weist eine Obduktion an. Pathologe Daniel Dvorak stößt bei seinen Untersuchungen auf eine hochansteckende Krankheit und alle Spuren führen immer wieder zur Seniorenresidenz Brant Hill. 



Toby Harper ist Mitte Dreißig, Single und kümmert sich neben ihrer Arbeit in der Notdienstaufnahme um ihre an Alzheimer erkrankten Mutter. Stress ist Standard bei der Notärztin und eigentlich hat die energische junge Frau kaum Zeit, sich auch noch um die rätselhaften Todesumstände der beiden alten Männer zu kümmern. Doch ihr Schuldbewusstsein wie ihr Gerechtigkeitssinn treiben sie voran. Selbst als ihr von allen Seiten plötzlich Steine in den Weg gelegt werden und nicht nur ihr Job, sondern ihr Leben bedroht wird, führt sie ihre Nachforschungen weiter. Tatkräftige Unterstützung erhält sie hierbei von Gerichtsmediziner Daniel Dvorak.

Tess Gerritsen schöpft bei ihrem Ärztethriller wieder aus den Vollen und man merkt auf jeder Seite, dass die Autorin selbst Ärztin ist und somit genau weiß, wovon sie schreibt. Der Thriller gestaltet sich von Anfang ziemlich spannend und lange Zeit auch sehr rätselhaft. Klar ist nur, dass alle Spuren immer wieder nach Brant Hill führen. Die hochansteckende Krankheit ist ebenfalls recht schnell identifiziert, allerdings bleibt lange Zeit unklar, wie die älteren Menschen daran erkrankt sein sollen, sowie wer detailliert hinter den Vorkommnissen steckt. Allerdings hat man als Leser schnell einen Verdächtigen im Visier, genauso wie die Notärztin selbst.

Neben der reinen Thrillerhandlung geht die Autorin auch ziemlich ausführlich auf das Privatleben von Toby Harper ein, welches der Notärztin im Verlauf der Story immer mehr über den Kopf zu wachsen droht. Hierdurch lernt man die resolute wie verletzliche Notärztin sehr gut kennen, aber auch die weiteren Charaktere sind gewohnt facettenreich beschrieben.


Fazit: Interessanter, komplexer und durchweg spannender Ärztethriller mit facettenreich beschriebenen Charaktere.


Die Autorin:
So gekonnt wie Tess Gerritsen vereint niemand erzählerische Raffinesse mit medizinischer Detailgenauigkeit und psychologischer Glaubwürdigkeit der Figuren. Bevor sie mit dem Schreiben begann, war die Autorin selbst erfolgreiche Ärztin. Der internationale Durchbruch gelang ihr mit „Die Chirurgin”. Tess Gerritsen lebt mit ihrer Familie in Maine.

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