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Mittwoch, 28. Mai 2014

{Rezension} Infantizid von Grit Bode-Hoffmann/Matthias Hoffmann

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 436 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Weimar
ISBN: 978-3-8392-1513-5
Erscheinungsdatum: 05. Februar 2014
Preis: 11,99 €




Die Höhle des Löwen

Bei einem Raubüberfall in Weimar werden beide Sicherheitsleute eines Geldtransporters getötet, der Täter kann unerkannt entkommen. Doch auf dem Weg zu einem Bekannten verunglückt dieser bei einem Verkehrsunfall schwer. Im Krankenhaus verlangt der Sterbende nach dem ehemaligen Kriminalist Matti Klatt und kann diesem gerade noch von einem geheimen Projekt erzählen. Bevor er jedoch ins Detail gehen kann, stirbt der Mörder. Zusammen mit Hauptkommissar Bräunig und dessen Team entwickelt der Expolizist Matti Klatt ein gefährliches Doppelspiel.

 

Das Autorenpaar Bode-Hoffmann/Hoffmann hält sich nicht mit langem Vorgeplänkel auf und steigt mit dem Raubüberfall auf den Geldtransporter in seinen Polit-Thriller ein, der sich so völlig anders und unvorhersehbar entwickelt, als anfangs gedacht. Die Story konzentriert sich voll und ganz auf die Ermittlungsarbeit von KHK Bräunig und seinem Team wie auch auf die Undercover-Aktionen von Matti Klatt, mit Nebenschauplätzen halten die Autoren sich nicht auf. Und hierdurch wirkt die ganze Geschichte sehr kompakt und flüssig erzählt.

Rasant, nüchtern und sachlich ist der Schreibstil der Autoren zu beschreiben und gleichzeitig so lebendig und voller Authentizität, dass der hochspannende Krimi, der problemlos als Politthriller bezeichnet werden kann, bis zum Schluss absolut fesselt. Der Verlauf der Geschichte ist äußerst komplex angelegt und wirkt bis zum packenden Finale jederzeit schlüssig und wohldurchdacht. Die Story, welche Bode-Hoffmann/Hoffmann ihren Lesern präsentieren wirkt zwar auf den ersten Blick utopisch und so ganz untypisch für einen Lokalkrimi, doch je mehr man liest, umso mehr stellt man fest, dass sie so unrealistisch gar nicht ist und einem nach Beendigung des Buches sehr nachdenklich zurücklässt.

Bei jeder Zeile merkt man zudem, dass beide Autoren sehr genau wissen, wovon sie schreiben. Und so fließen die Kenntnisse von Grit Bode-Hoffmann als Teamleiterin einer Softwarefirma und die Erfahrungen von Matthias Hoffmann als Fallschirmspringer und SEK-Beamter jederzeit informativ und vor allem gut dosiert und erklärt in den Kriminalroman mit ein.

Obwohl die Autoren nur bei einzelnen Personen etwas auf deren Vergangenheit eingehen, da dies unerlässlich für die Geschichte ist und man vor allem von dem Ermittlerteam kaum Privates erfährt, hat man dennoch fast augenblicklich eine Vorstellung von ihnen. Ihre Handlungen sind jederzeit nachvollziehbar, ihre Charaktere klar umrissen und vor allem agieren alle Mitwirkende jederzeit glaubwürdig.


Fazit: Ein hervorragender Polit-Thriller, bei dem einfach alles stimmt: komplexe, interessante Story, packend und temporeich erzählt und überzeugend agierende Protagonisten.


Die Autoren:

Grit Bode-Hoffmann, geb. 1970, wohnt mit ihrem Mann Matthias Hoffmann in Weimar. Ihr bemerkenswerter Roman „lebt“ von ihren langjährigen Erfahrungen als Teamleiterin in einer Softwarefirma. 
Matthias Hoffmann, Jahrgang 1959, war Fallschirmjäger und Kriminalbeamter beim SEK.

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