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Mittwoch, 30. Januar 2013

{Rezension} Honigmann - Wie ich die wahre Liebe in der Karibik fand von Elisabeth Karamat

Verlag & Cover: Bastei Lübbe
Taschenbuchausgabe: 239 Seiten
Genre: Biografie
ISBN: 978-3-404-60713-6
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2013
Preis: 8,99 €




Lisuscha und Kwando

Elisabeth Karamat ist Mitte Vierzig und mit ihrem bisherigen Leben nicht mehr zufrieden. Als Diplomatin arbeitet sie in Brüssel, ihre jüngste Tochter wohnt noch bei ihr und wird in einem Jahr die Schule abschließen. Elisabeth fühlt sich leer, ausgebrannt, alles ist trist und düster. Da lädt ihre Freundin Helen sie auf ihre Insel St. Kitts in der Karibik ein. Elisabeth ist von der Insel begeistert, lernt dort Pfarrer Hugh Fowler kennen und auch als sie wieder zurück im tristen Brüssel ist, bleibt sie mit dem Pfarrer in Kontakt. Immer mehr reift in ihr der Gedanke, alle Brücken hinter sich abzubrechen und nach St. Kitts zu ziehen. Als ihre Tochter die Schule beendet und ihr Studium in Wien beginnt, übersiedelt Elisabeth nach St. Kitts. Dort engagiert sie sich in einem Landwirtschaftsprojekt für gefährdete Jugendliche und Elisabeth lernt auch Kwando kennen. Einen spirituellen Heiler und Rasta, der bald ihr Lebensgefährte wird. 



Sonne, Strand, Meer und immer schönes Wetter. Ein idyllisches Leben im Paradies. Diese Gedanken hat man, wenn man an die Karibik denkt, doch so ist es bei weitem nicht. Die Jugendlichen haben kaum eine Perspektive, die jahrelange Monokultur durch Zuckerrohr zerstört immer mehr den Boden, die Menschen sind arm, aber zumeist auch glücklich. Elisabeth, im Buch von jedem Lisuscha genannt, reist in dieses scheinbare Paradies. Hier versucht sie mithilfe der Kirche und anderen engagierten Menschen, ein Landschaftsprojekt für gefährdete Jugendliche auf die Beine zu stellen. Doch alles ist hier nicht so einfach, das Projekt ist für 3 Jahre angesetzt, die Gelder können jederzeit gekürzt werden und die Affenplage auf der Insel bedroht immer wieder die Ernte. Doch Elisabeth lässt sich hiervon nicht zurückschrecken. Sie ist eine starke, unabhängige Frau, die sich aktiv für die Jugendlichen und das Projekt einsetzt.

Und da ist noch Kwando, der Honigmann. Kwando ist hochintelligent, verdient seinen Lebensunterhalt mit der Entfernung von Bienennestern und durch das Heilen von Menschen. Ein sehr spiritueller, neugieriger, für neues aufgeschlossener Mann, der Elisabeth bei ihrem Projekt unterstützt. Die Beiden verlieben sich ineinander und man merkt sofort, sobald Elisabeth von Kwando erzählt, dass es sich hier um eine beiderseitige sehr tiefe Liebe handelt. Man braucht sich nur das Foto auf dem Buchcover anzuschauen, um diese Liebe und Vertrautheit der Beiden zu sehen. Aber auch hier ist nicht alles Gold was glänzt. Doch Lisuscha und Kwando arbeiten an sich und kämpfen für ihre Liebe.

Elisabeth Karamat erzählt in einem wunderbar flüssigen, bildhaften, manchmal sachlichen, dann wieder sehr emotionalen Art und Weise die Geschichte ihres Lebens. Offen erzählt die Autorin, welche Gründe sie bewogen haben, nach St. Kitts zu ziehen, wie sich ihr Leben dort gestaltet, wie der Umgang mit den Inselbewohner ist, wie sie erste Freunde findet, über das einfache, oft auch nicht immer leichte Leben in St. Kitts und auch bei ihrer Liebe zu Kwando nimmt Elisabeth Karamat kein Blatt vor den Mund.

Fazit: „Honigmann“ ist die faszinierende und bewundernswerte Lebensgeschichte einer Frau, die aus ihrem bisherigen Leben ausbricht und auf der Suche nach einem Sinn in ihrem Leben ein Neues in der Karibik beginnt und dort die wahre Liebe findet. Chapeau!


Die Autorin:
Elisabeth Karamat wurde in New York geboren. Sie besuchte das französische Lycée in Dakar, Senegal und Washington idn studierte in Wien Kunstgeschichte. Aufd er diplomatischen Akademie in Wien spezialisierte sie sich auf Völkerrecht und internationale Verhandlungen. 2005 schloss sie ihre Promotion in rechtswissenschaften ab. Ihre Arbeit führte sie unter anderem als Botschaftsrätinn nach Brüssel, als Wahlbeobachterin nach Bosnien und als Projektkoordinatorin für das "St.Paul's Community Project of the Anglican Church" nach St. Kitt's, wo sie seit 2009 lebt. Näheres auch hier: Saddlers Herbal Project - St. Kitts und Nevis

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