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Freitag, 27. Dezember 2013

{Rezension} Sa(r)g niemals nie von Dan Wells


Cover & Verlag: Piper
Übersetzer: Jürgen Langowski
Broschierte Ausgabe: 320 Seiten
Genre: Historischer Gruselroman
ISBN: 978-3492268837
Erscheinungsdatum: 16. April 2012
Preis: 12,99 € 


Der Ghul von Barth 

Barth im Jahr 1817: Der junge Frederick sitzt wegen kleinerer Betrügereien im Gefängnis. Als Bankangestellter hat er es so gedreht, dass er als Alleinerbe eines älteren Herrn eingesetzt wird. Als Harry Beard nun endlich stirbt, muss Frederick dringend raus aus dem Gefängnis. Die Gelegenheit ist günstig, als sein Zellenkumpel an der Schwindsucht stirbt. Also, nichts wie rein in den Sarg und sich aus dem Gefängnis tragen lassen. Blöd nur, dass er erst wieder auf dem Friedhof aufwacht und schon halb eingebuddelt ist. Als er aus dem ungewollten Grab heraussteigt, sind dummerweise eine Schar Vampire anwesend, die Frederick für ihren Anführer halten. Noch dummer, dass der wahre Erhabene bereits auf den Weg nach Barth ist. Frederick flüchtet erst einmal per Kutsche Richtung London, um seine Erbansprüche geltend zu machen. Doch irgendwie läuft alles vollkommen anders als geplant.




 

Wer von Dan Wells neuesten Roman eine ähnliche Geschichte wie bei der Serienkiller-Trilogie um John Cleaver erwartet, wird überrascht sein. Denn der Autor lässt in dieser schrägen Geschichte seinem schwarzen Humor absolut freien Lauf. Die Story entwickelt sich ziemlich skurril, morbid und ist versehen mit einigen wunderbar humoristischen Szenen. Ab und an driftet die Geschichte auch ein wenig ins Groteske ab, aber irgendwie passt dies auch.

Vampire spielen zwar eine zentrale Rolle, werden aber von Dan Wells ganz anders als erwartet dargestellt. Es wimmelt von Leichen, die verschwinden und wieder auftauchen, Mary Shelley geht im Verlauf der Story einigen ziemlich bizarren Neigungen nach und reichlich Untote pflastern zudem den mühsamen Weg von Frederick alias Oliver Beard in Richtung Erbe. Tatkräftige Unterstützung erhält der Kleinkriminelle von einem dichtenden Apotheker, der entsprechend der Geschichte ebenfalls ziemlich schräg drauf ist. Und dann ist da noch Fredericks Verlobte oder eher Ex-Verlobte, die ihn am liebsten tot sehen würde, um so die ganze Summe der Erbschaft einstreichen zu können. Dafür lässt die junge Dame sich auch so einige kuriose Sachen einfallen.

Die Story entwickelt sich jetzt nicht unbedingt sehr unvorhersehbar, früh kann man schon einschätzen, wie die Geschichte schlussendlich für Frederick und alle Beteiligten ausgehen wird, aber bekanntlich ist ja der Weg das Ziel und den Weg dahin erzählt Dan Wells fesselnd und äußerst unterhaltsam. Auch seine Charaktere, allen voran Frederick, der die Geschichte um die Erbschaft selbst erzählt, sind facettenreich beschrieben. Und London beziehungsweise Barth für den Schauplatz dieser Gruselgeschichte der etwas anderen Art zu nehmen, ist zudem perfekt gewählt.

 

Fazit: Skurrile, morbide und durchweg unterhaltsame Story.

 


Der Autor:
Dan Wells studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit »Ich bin kein Serienkiller« erschuf er das kontroverseste und ungewöhnlichste Thrillerdebüt der letzten Jahre. Seine Romane um den jungen Killer John Cleaver sind große Erfolge. »Partials«, der Auftakt zu seiner neuen Young-Adult-Serie, eroberte den US-Buchmarkt im Sturm.

2 Kommentare:

  1. Hallo,
    das klingt nach einem super Buch:-) Ich denke ich werde es mir auch zulegen.
    Lg Petra

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  2. Hey,
    habe das Buch vor kurzem auch rezensiert, aber die Serienkiller-Reihe ist immer noch die beste! Aber für zwischendurch ist Sarg niemals nie genau richtig!

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