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Freitag, 10. September 2010

{Rezension} Fluch der Finsternis von Sarah Rayne


Verlag: Goldmann Verlag 
Übersetzer: Ursula Bischoff 
Genre: Mystery Thriller 
ISBN: 3442465389 
Taschenbuchausgabe: 512 Seiten
Erscheinungsdatum: 01. November 2007
Preis: 8,95 €



Das dunkle Geheimnis von Twygrist

Nach 5 Jahren wird die Psychologin Antonia Weston aus dem Gefängnis entlassen. Dort hatte sie eine Strafe wegen Totschlags an einem Patienten abgesessen. Da sie sich erst mal wieder zurechtfinden muss, vermittelt ihr ehemaliger Chef ihr ein kleines Cottage in Amberwood auf dem Anwesen Quire House. In der dortigen Abgeschiedenheit möchte sich Antonia über ihre Zukunft Gedanken machen und einfach wieder zu sich selbst finden. Schnell hat sie der Charme des Anwesens eingenommen und so beginnt sie sich für dessen Geschichte und deren Bewohner zu interessieren. Hierbei erhält sie tatkräftige Unterstützung vom dort ansässigen Bewohner, der das Anwesen verwaltet. Immer mehr geht das Interesse von Antonia zur alten Mühle Twygrist und hierbei bemerkt sie nicht, dass sie auf Quire House in Lebensgefahr schwebt.

Sarah Rayne erzählt ihre Geschichte in zwei Zeitebenen. Zum einen verfolgt man das Einleben von Antonia in Amberwood sowie ihre Recherchen zu diesem Anwesen mit. Gleichzeitig erfährt man nach und nach die Hintergründe, die zu ihrer Verurteilung geführt haben und versteht hierdurch ihr heutiges Verhalten immer besser.

Zum anderen wechselt die Autorin zu gleichen Teilen ins 19. Jahrhundert und man lernt so auch die Hintergründe kennen, die zur düsteren Atmosphäre von Twygrist geführt haben wie auch über die auf dem Anwesen damals befindliche Irrenanstalt Latchkill. Und man lernt die Menschen kennen, die damals auf Quire House gelebt haben und manch dunkles Geheimnis versucht haben, zu verheimlichen. Durch Briefe, die auf Quire House die Zeit überlebt haben, erhält Antonia so einen immer besseren Einblick in das Leben der damaligen Zeit. Nach und nach kommt sie so einigen ziemlich düsteren Geheimnissen auf die Spur.

Die Wechsel zwischen den Jahrhunderten sind sehr gut gelungen und erhöhen die Spannung entsprechend. Es kristallisiert sich zwar schnell heraus, wer es auf das Leben auf Antonia abgesehen hat und aus welchem Grund. Allerdings ist das anschließende Katz-und-Maus-Spiel sehr spannend beschrieben und der Charakter des Mörders/der Mörderin so detailliert dargestellt mit ihrem/seinem krankhaften, an Wahnsinn grenzenden Verhalten, dass dies mühelos dafür entschädigt. Jedoch wirkt die ganze Geschichte, so spannend wie sie auch erzählt ist, stellenweise schon etwas konstruiert und vorhersehbar.

Einfühlsam geht Sarah Rayne auf die Gefühlswelt von Antonia ein und beschreibt sie hierdurch sehr facettenreich. So wirkt die junge Psychiaterin mit ihren Ängsten, ihrem Kampf dagegen, ihrer Neugier und ihrem relativ aufgeschlossenen Verhalten sofort sympathisch. Was allerdings gestört hat, dass die weiteren Charaktere durchweg zu klar gezeichnet sind. So ist bereits nach wenigen Sätzen ersichtlich, wer nun zu den Guten und wer zu den Bösen gehört, was Überraschungen in ihrem Verhalten somit ausschließt. 

Fazit: Eine spannend erzählte Story mit Gruselfaktor, die geschickt zwischen den Jahrhunderten wechselt, allerdings auch nicht mit großen Überraschungen aufwarten kann. 

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