Verlag: Weltbild Verlag
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
ISBN: 9783828994188
Genre: Frauenroman
Erscheinungsdatum: 2009
Preis: 9,95 €
Nichts ist so wie es scheint
An ihrem 25. Geburtstag erhält Diedre McAllister von ihrer todkranken Mutter ein besonderes Geburtstagsgeschenk: Ein Kästchen, in dem sich ein altes Foto sowie zwei Briefe ihrer angeblich toten Schwester Sissy befinden. Das kleine Mädchen auf dem Foto ist eindeutig ihre große Schwester zusammen mit ihrem Vater und die Briefe beweisen, dass Sissy nicht gestorben ist, als Diedre noch sehr klein war. Ihre Mutter stirbt, ohne dass Diedre sie diesbezüglich fragen kann. Und auch von ihrem Vater erhält sie nur ausweichende Antworten. Der letzte Aufenthaltsort von Sissy ist laut den Briefen Seattle und so begibt sich Diedre zusammen mit ihrer Freundin Carlene auf den Weg zurück in ihre eigene Vergangenheit.
Anfangs stellt die Autorin ihren Lesern Kapitelweise die Mitwirkenden des Romans vor und so erhält man recht schnell einen guten Überblick und erfährt hierdurch auch schnell, in welcher Beziehung diese zu Diedre stehen. Später überwiegt der Erzählstrang von Diedre, bei dem nach und nach auch das eigentliche Thema des Romans ans Licht kommt, mit dem die Autorin sehr emotional umgeht.
Durch die lange Unwissenheit, was es mit dem Schicksal von Sissy auf sich hat und welchen Grund es gab, dass sie von zu Hause in jungen Jahren fortgeschickt wurde, fördert die Spannung und die Auflösung präsentiert einem die Autorin auch erst fast zum Schluss, sodass der Roman durchweg spannend und unterhaltsam angelegt ist.
Allerdings hat mich etwas der Sprachstil von Penelope J. Stokes gestört. Dem Thema bedingt ist er natürlich sehr emotional angelegt, was auch vollkommen in Ordnung geht. Jedoch ist ihre Erzählweise stellenweise schon recht schnulzig und auch sehr religiös gehalten, was mir doch des Öfteren unangenehm aufgestoßen ist. Und ab und an wird der Schreibstil auch ziemlich seicht, wenn dann des Öfteren von „Herzeleid“ und ähnlichem liest. Auch fand ich es nicht unbedingt passend und keinesfalls überzeugend, dass eine erwachsene Frau ihre Eltern immer noch als „Mommy“ und „Daddy“ bezeichnet, nach allem, was sie durch diese durchleiden musste.
Der Handlungsablauf der Geschichte ist bereits früh erkennbar und überrascht nicht sonderlich. Allerdings gelingt es der Autorin doch, die eine oder andere unvorhersehende Wendung einzubauen und hält hierdurch den Spannungs- wie auch den Unterhaltungswert recht hoch.
Ihre Figuren sind ziemlich schwarz-weiß gezeichnet und überraschen nicht wirklich, wirken jedoch zumeist glaubwürdig, auch wenn sich wirklich vielen Klischees bedient wird. Jedoch habe ich mich mit der Figur des sechsjährigen Sam ein wenig schwer getan. Der kleine Knirps legt eine Weisheit an den Tag, die selbst lebenserfahrene Menschen im hohen Alter nicht erreichen und ist für mich absolut überzogen dargestellt.
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