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Montag, 16. März 2015

{Rezension} Das Haus am Fluss von Tanja Heitmann

Cover & Verlag: Blanvalet
Gebundene Ausgabe: 576 Seiten
Genre: Roman
ISBN: 978-3-7645-0463-2
Erscheinungsdatum: 16. März 2015
Preis: 19,99 €




Das Kapitänshaus und sein Geheimnis

Nach einem schweren Schicksalsschlag nimmt Marie das Angebot ihres Onkels an, verlässt Frankfurt und zieht mit ihrem Sohn Valentin in den Norden. Dort besitzt Onkel Gerald ein altes Kapitänshaus am Elbdeich. Marie hofft in Tidewall die Schrecken der Vergangenheit zu vergessen und ein neues Leben beginnen zu können. Bei den notwendigen Renovierungsarbeiten entdeckt die Übersetzerin Spuren des alten Glanzes des Hauses. Immer mehr interessiert sie sich für die Vergangenheit des Hauses, zumal ihre Großtante Marlene ihr strengstens verboten hat, das obere Stockwerk zu betreten.


Es ist ein einsames Leben, welches Marie mit Valentin im Kapitänshaus führt. Einziger Kontakt zur Außenwelt ist die 14-jährige Dasha, die ihren Onkel Asmus an den Wochenenden besucht und dafür sorgt, dass die Einzelgänger Asmus und Marie sich kennenlernen. Während sich langsam eine zarte Bande zwischen dem Schäfer und der Übersetzerin entwickelt, wechselt die Autorin regelmäßig zu einem Erzählstrang, welcher den Leser in das Jahr 1924 und die Jahre 1940/41 entführt.

Im Jahr 1924 steht das Kapitänshaus in voller Blüte und die wohlhabende Kaufmans-Familie Boskopsen verbringt ihren ersten Sommer am Elbdeich. Grund hierfür ist der 21-jährige Geburtstag von Tochter Mina. Doch die glamouröse Feier entwickelt sich für Mina anders als gedacht und wird schicksalshaft sein für ihr weiteres Leben.

Im Verlauf der Geschichte wechselt Tania Heitmann die beiden Erzählstränge und so verfolgt man das zurückgezogene Leben von Marie und Asmus während des ersten Halbjahres 2013 wie auch die Ereignisse rund um Mina, die in den Jahren 1924 und 1940/41 angesiedelt sind. Die Geschehnisse der Vergangenheit bergen das Geheimnis des Kapitänshauses, auf dessen Spuren sich Marie zusammen mit Asmus begibt.

Anfangs entwickeln sich die beiden Handlungsstränge durchaus unterhaltsam, die Landschaftsbeschreibungen der Autorin sind sehr bildhaft und ihr Erzählstil angenehm und flüssig. Doch es fehlt ein Spannungsbogen, die Geschichte fesselt auf Dauer nicht und bald schon ist ersichtlich, in welche Richtung sich diese entwickeln wird. Hinzu kommt, dass der Schreibstil stellenweise recht seicht wird und ins Kitschige abdriftet. So rückt das Geheimnis um das Kapitänshaus immer mehr in den Hintergrund, wobei gleichzeitig die Gefühlswelt der Protagonisten zu sehr in den Fokus gestellt wird.

Und auch die Charaktere konnten nicht restlos überzeugen. Gerade Asmus und Marie wirken mit ihren Problemen einfach zu überfrachtet dargestellt. Da sind die Charaktere der Protagonisten der Vergangenheit schon überzeugender und abwechslungsreicher beschrieben.


Fazit: Eine vorhersehbare Geschichte mit wenig Spannungspotential, die stellenweise zu sehr ins Kitschige abdriftet.


Die Autorin:

Tanja Heitmann wurde 1975 in Hannover geboren. Sie arbeitet in einer Literaturagentur und lebt mit ihrer Familie auf dem Land. Ihr Debütroman "Morgenrot" war ein sensationeller Erfolg und stand monatelang auf den Bestsellerlisten. Zuletzt bei Heyne erschienen: "Traumsplitter". Die "Schattenschwingen"-Reihe, ihre erste Jugendfantasy, wurde von Presse und Publikum ebenfalls begeistert aufgenommen.

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